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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
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überbringen. Es hatte geklungen, als wollte er an Ort und Stelle mit ihr Schluss machen. Was natürlich okay wäre. Es würde sogar so einiges vereinfachen, dachte Neve, während sich Max auf der untersten Treppe niederließ und ihr bedeutete, sich zu ihm zu gesellen.
    Sie setzte sich und musterte ihn ängstlich. » Was ist los?«
    » Nichts ist los«, versicherte er ihr rasch und schluckte, als wäre er nervös. Tja, er hatte ja noch nie eine Beziehung geführt und folglich auch noch nie eine beendet. » War das, was wir in der Nacht vor meiner Abreise gemacht haben, okay für dich?«
    Neve spürte, wie sie rot anlief. Eine SMS zu diesem Thema zu verschicken war eine Sache, aber darüber zu reden… » Äh, ja, klar. Es hat Spaß gemacht, nicht?« Spaß war wohl nicht ganz der richtige Ausdruck für die Lust, die sie empfunden hatte, während Max die Finger tief in ihr vergraben und mit Daumen und Handballen ihren Kitzler massiert hatte, bis sie mit ein paar rauen, gequälten Lauten gekommen war. Eine Lust, deren Echo noch immer in ihr pulsierte. » War es für dich nicht okay?«
    » Oh, doch«, erwiderte Max gedehnt. » Ich bekam jedes Mal einen Ständer, wenn ich nur daran dachte, und ich habe oft daran gedacht.«
    Neve legte sich die Hände auf die glühenden Wangen. Wenn Max wirklich mit ihr Schluss zu machen gedachte, dann ging er es ziemlich umständlich an. » Und, ähm… Was wolltest du mir sagen?«
    Er legte ihr eine Hand aufs Knie, und sie starrte auf seine langen Finger, die auf dem dunklen Stoff ihrer Jeans ruhten. » Naja, ich dachte, wenn wir das weiterhin tun, dann werde ich nicht mehr mit anderen Frauen schlafen. Es kommt mir irgendwie falsch vor, weißt du?«
    Mit seiner Erklärung machte er ihre ohnehin bereits komplizierte Lage nur noch komplizierter, aber Neve hätte vor Erleichterung beinahe nach Luft geschnappt. » Äh, gut, wie du willst. Soll mir recht sein.« Sie tätschelte nervös seine Hand. » Ich würde es jedenfalls gern weiterhin tun, meinetwegen auch gern in abgewandelter Form, aber wir sind uns doch einig, dass wir auch in Zukunft nicht miteinander schlafen werden, oder? Falls du das Bedürfnis verspürst, mit jemandem zu schlafen, hätte ich nämlich vollstes Verständnis dafür, wenn du es dann auch mit einer anderen Frau tust.«
    Max seufzte, grinste, seufzte erneut. » Weißt du eigentlich, wie viele Männer ihren rechten Arm dafür geben würden, das von ihrer Freundin zu hören?«
    » Ich bin bloß deine Pfannkuchenfreundin.«
    » Ja, ja.« Er schob die Hand langsam an ihrem Oberschenkel entlang nach oben. » Es gibt Hunderte von Möglichkeiten, zum Orgasmus zu kommen, ohne miteinander zu schlafen.«
    » Hunderte? Im Ernst?« Neve runzelte die Stirn und boxte ihn in die Rippen, als sie begriff, dass er sie veräppelte. » Wahrscheinlich sind es bloß vier oder fünf, und der Rest sind Varianten.«
    » Dann sind wir uns also einig? Jede Menge heiße Action, aber kein Beischlaf?«
    » Und kein Händchenhalten«, fügte Neve hinzu, denn das war eine ihrer wenigen guten Ideen gewesen. In den vergangenen Wochen hätte sie zahllose Gelegenheiten gehabt, seine Hand zu nehmen, aber sie hatte sich stets in Erinnerung gerufen, dass sich nur richtige Paare an den Händen hielten. Und es konnte nicht schaden, das auch weiterhin so zu handhaben, zumal sie ja nun noch einen Schritt weitergingen. Sie liebte Max nicht, und er sie genauso wenig, jedenfalls nach dem genervten Blick zu urteilen, den er ihr gerade zuwarf.
    » Ich darf dich also zum Orgasmus bringen, aber nicht deine Hand halten?« Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
    » Genau. Wenn man es so ausdrückt, klingt es natürlich lächerlich.« Sie musterte ihn finster. » Nun guck mich nicht so an! Okay, es mag lächerlich sein, aber ich brauche ein paar Grenzen. Grenzen sind sehr hilfreich. Ohne sie würde überall Chaos und Verunsicherung und Verwirrung herrschen.«
    » Dir muss ja echt der Kopf dröhnen bei all den unnützen Gedanken, die du dir machst.« Max erhob sich. » Ich würde dir ja aufhelfen, aber dann meinst du womöglich noch, ich will deine Hand begrapschen.«
    Neve rappelte sich auf und marschierte nach oben. » Nun sei doch nicht gleich eingeschnappt.«
    » Ich bin nicht eingeschnappt«, sagte Max, aber Neve kam es so vor, als würde ein angespanntes Schweigen zwischen ihnen herrschen.
    » Ich hole nur schnell eine Tüte für das übrige Hundefutter«, sagte Neve, als sie in ihrer Wohnung waren. » Bin gleich

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