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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
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Güte, dieses Kleid ist ja echt kurz.«
    Neve sah verunsichert an sich hinunter. » Meine Beine wirken selbst in einer Stützstrumpfhose stämmig.«
    » Unsinn. Du siehst umwerfend aus, und genau das ist es, was mir Sorgen bereitet«, blaffte Max und errötete, weil sich Emma über seine überfürsorgliche Art mokierte.
    » Och, süß«, flötete Tasha. » Keine Sorge, Schlag Mitternacht hast du deine Herzallerliebste wieder. Oder so um den Dreh herum.«
    » Mandy hat aber ausdrücklich gesagt, wir sollen um elf in unseren Betten liegen«, erinnerte Neve sie.
    » Elf, zwölf, wo ist da der Unterschied?«, winkte Emma ab, dann packte sie Neves Hand und zog sie zur Tür. » Kommst du jetzt?«
    » Und bringt sie mir gefälligst unversehrt zurück«, rief Max ihnen nach, als sie schon im Korridor waren.
    Er erntete mit seiner Forderung kollektives Gegacker. » Unversehrt? Davon war nie die Rede!«

Kapitel 28
    Irgendein krankes, pelziges Tier war in ihren Mund gekrochen und dort eingegangen, während sie geschlafen hatte. Das war die einzig plausible Erklärung für den widerlichen Geschmack, den sie im Mund hatte, und für den dicken, schleimigen Belag auf ihren Zähnen und ihrer Zunge.
    » Ich glaube, ich sterbe«, krächzte Neve. Ihr Kopf dröhnte, in ihren Eingeweiden rumorte es, ihre Knochen schmerzten, ihre lebenswichtigen Organe schmerzten, ihr Hals schmerzte, selbst ihre Haarwurzeln taten weh.
    » Du stirbst nicht«, sagte eine Stimme an ihrem Ohr, und es war zwar kaum mehr als ein Flüstern, aber ihr war, als würde jemand mit den Fingernägeln über eine Tafel kratzen. » Du hast einen Kater.«
    Bisher war ein Kater für sie ein flaues Gefühl im Magen, gepaart mit der sprichwörtlichen Katerstimmung gewesen, aber das hier fühlte sich an, als hätte sie sich eine Kombination aus der Beulenpest und dem Ebolavirus eingefangen.
    » Sterbe«, röchelte sie erneut. Erst jetzt erkannte sie, dass sie sich im Bett befand, das gestern noch eine sehr bequeme Ruhestätte gewesen war, aber jetzt kam es ihr so vor, als läge sie auf einem Haufen spitzer Felsen. Außerdem war ihr kalt, obwohl sie zugedeckt war und Max den Arm um sie geschlungen hatte. Neve versuchte, den Kopf zu heben, doch der Anblick der gestreiften Tapete schmerzte ihr in den Augen und sorgte dafür, dass sich auch noch etwas anderes hob, nämlich ihr Magen. » Speiübel… Muss mich übergeben.«
    » Das kann ich mir nicht vorstellen, Süße.« Max streichelte ihr mit federweichen Fingern den Nacken. » Du hast bereits den Mageninhalt der vergangenen Woche wieder hochgewürgt.«
    » Puh…« Tatsächlich? Die vergangene Nacht war ein gähnendes schwarzes Loch in ihrer Erinnerung. » Was ist passiert?«
    » Keine Ahnung, aber um drei Uhr morgens rief der Chef des hoteleigenen Sicherheitsdienstes an und meinte, ob ich eine Verrückte in einem silbernen Kleid identifizieren könnte, die sich nicht an ihre Zimmernummer erinnern konnte, aber darauf beharrte, dass sie es sich mit einem gewissen Max Pfannkuchen teilt. Sie dachten, du wärst eine Journalistin vom Sunday Mirror und würdest nur so tun, als wärst du sturzbetrunken, um dich ins Hotel zu schmuggeln.«
    » Oh, nein…«
    » Doch. Anscheinend wohnt Ronaldo gerade in einer der Penthouse-Suiten, und gestern Abend habe ich Wayne Rooney und seine Frau in der Bar gesehen. Jedenfalls hast du, als du mir im Korridor entgegengewankt bist, sehr stolz erzählt, dass du dein Handy verloren und zwei Hühnerteile von KFC und eine Tüte Chips verdrückt hast.«
    » KFC ? Oh, Gott…«
    » Ach, keine Sorge, nachdem du mich einen schlimmen Lümmel genannt und dazu aufgefordert hattest, über dich herzufallen, hast du angefangen zu reihern und ewig nicht mehr aufgehört. Ich dachte schon, du würdest die Nacht im Bad verbringen, mit einem Arm um die Kloschüssel.«
    » Herrje.«
    Nun, da Max die Lücken gefüllt hatte, kehrten gleich einer Diaschau auch ihre Erinnerungen zurück: das Rudel Paparazzi, dessen Geschrei und Blitzlichtgewitter sie von einem Lokal zum nächsten verfolgt hatte, samtene Absperrseile, die für sie geöffnet wurden, eine Lektion zum Thema » Stolzieren statt Gehen« von Kelly und Mandy, Tische voller leerer Gläser und aufgeweichter Cocktailschirmchen.
    Sie erinnerte sich an den jungen Burschen, der sie in einem Klub namens Dry Bar hartnäckig belästigt hatte, bis Kelly erwähnt hatte, dass er gerade mal fünfzehn war und für das Jugendteam von Manchester United spielte, und sie wusste

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