Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
Beinen halten.« Sein Lächeln weitete sich bis zu den winzigen Knitterfalten in seinen Augenwinkeln aus.
»Hallo, Mark.«
Er drehte sich zu der großen Frau um. Sein Lächeln erstarb. »Chrissy.«
»Wie geht’s dir?« Die Frau hatte platinblonde Haare und türkisblaue Augen. Sie sah atemberaubend aus, wie ein Supermodel, doch wie viele Models war sie nicht perfekt. Ihre Nase war einen Tick zu lang. Wie bei Sarah Jessica Parker in Die Familie Stone – Verloben verboten! . Nicht die Sarah Jessica Parker in Sex in the City . Diese Sarah Jessica war viel zu dürr.
Er breitete die Arme aus. »Gut.«
Während Chrissy Mark unter die Lupe nahm, unterzog Chelsea Chrissys Vintage-Handtasche von Fendi mit der klassischen Fendi-Schnalle in Schwarz einer kritischen Prüfung. Diese Tasche war so schwer aufzutreiben, dass sie praktisch eine Großstadtlegende war.
»Du siehst gut aus.«
»Noch immer bei dem Opa, den du geheiratet hast?«
Autsch. Das klang bitter, und Chelsea folgerte scharfsinnig, dass Chrissy eine Exfreundin von ihm sein musste. Sie war genau der Typ, der in sein Beuteschema passte.
»So alt ist Howard nun auch wieder nicht, Mark. Und ja, wir sind noch zusammen.«
»Nicht so alt? Er muss fünfundsiebzig sein.«
»Fünfundsechzig«, korrigierte Chrissy ihn.
Fünfundsechzig war nicht alt, es sei denn, man war fünfunddreißig. So alt sah die Frau jedenfalls aus. Aber welches Recht hatte Chelsea, sie zu verurteilen? Womöglich hätte sie auch einen Opa geheiratet, um die Vintage-Tasche von Fendi in die Finger zu kriegen.
Die Frau wandte ihre Aufmerksamkeit Chelsea zu. »Und wer ist deine Freundin?«
Dass sie jemand für Marks Freundin hielt, war zu komisch. »Oh, ich bin …«
»Chelsea«, fiel er ihr ins Wort. »Das ist Christine, meine Exfrau.«
Seine Frau? Ihr fiel ein, dass Mark mal erwähnt hatte, seine Exfrau hätte sich die Nase korrigieren lassen. Da drängte sich ihr doch die Frage auf, wie groß sie davor gewesen war. »Nett, Sie kennenzulernen.« Sie streckte ihr die Hand hin.
Chrissys Finger berührten Chelseas kaum, bevor sie die Hand wieder zurückzog und sich erneut auf Mark konzentrierte. »Ich hab gehört, du warst bis letzten Monat in der Reha-Klinik?«
»Ich hab deine Blumen bekommen. Sehr rührend. Weiß Howard davon?«
Sie rückte den Riemen ihrer Fendi-Tasche zurecht. »Ja, natürlich. Wohnst du noch immer in unserem Haus?«
»In meinem Haus!« Er schob die Hand in Chelseas Kreuz, was sie vor Schreck leicht zusammenzucken ließ. Die Wärme seiner Berührung erhitzte ihre Haut durch den Baumwollstoff ihrer Bluse und sandte ein Kribbeln über ihren Rücken und ihren Po. Das war Mark Bressler. Der Typ, für den sie arbeitete. Für den sie nichts empfinden sollte. »Sobald ich
ein neues Haus finde, ziehe ich aus«, fügte er hinzu. »Chelsea hilft mir dabei.«
»Sind Sie Maklerin?«, fragte sie Chelsea.
»Ich bin Schauspielerin.«
Chrissy lachte. »Wirklich?«
»Ja«, antwortete Mark für sie. »Chelsea hat bei vielen verschiedenen Filmprojekten mitgewirkt.«
»Zum Beispiel?«
» Reich und Schön , Juno , CSI: Miami und bei einem Go-Meat-Werbespot. «
Sie war erschüttert, dass er sich das gemerkt hatte. » Hillshire Farms «, fügte sie erläuternd hinzu. Sie blickte zu Mark auf und wandte sich wieder an seine Exfrau. »Ich hab vor allem im Horror-Genre gearbeitet.«
Chrissy zog die Augenbrauen hoch. »Slasherfilme?«
Marks Stimme hatte ein samtiges Timbre, als er sagte: »Chelsea kann wunderbar schreien. Wie du weißt, hatte ich für schreiende Frauen schon immer eine Schwäche.« Und er lächelte, was vielmehr ein träges, erotisches Verziehen der Lippen war.
»Das war nur eins deiner Probleme.«
»Das war nie ein Problem.«
Vielleicht war sein Lächeln schuld. Vielleicht die warme Berührung durch seine Hand, aber Chelsea konnte nicht anders. Ihre Gedanken schweiften ab, und sie fragte sich, was genau der Mann anstellte, um eine Frau zum Schreien zu bringen. Sie selbst hatte das noch nie getan. Sie war einmal kurz davor gewesen, hatte aber nie richtig laut geschrien.
Chrissy kniff verärgert die Augen zusammen. »Wie ich sehe, hat dich der Unfall keinen Deut verändert. Du bist noch immer derselbe vulgäre Mark.«
»Wir sehen uns, Chrissy.« Er ließ Chelsea los und schob den Einkaufswagen in die entgegengesetzte Richtung.
Chelsea lief neben dem Wagen her und warf ihm einen verstohlenen Blick zu. »Das war interessant.«
»Für wen?«, fragte er und karrte
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