Was sich liebt das raecht sich - Roman
Ultraschallbild zurück, und sie starrte ihn entgeistert an.
»Habe ich das richtig verstanden? Du willst, dass ich … dieses Baby noch sechs Monate lang mit mir herumschleppe, es auf die Welt bringe und dir dann einfach überlasse?«
»Gegen Geld.« Seine blauen Augen waren kalt und ausdruckslos.
»Und Martha wäre damit einverstanden?«, fragte sie verblüfft.
Er wandte sich verlegen ab. »Noch nicht ganz. Aber das ist nur eine Frage der Zeit.« Er sah sie durchdringend an. »Denk darüber nach. Sie will ein Baby.« Wie ein ungezogener Junge zeigte er auf ihren Bauch. »Und in dir wächst eins heran.«
Lexi schüttelte vehement den Kopf. Was für eine Frau würde schon das Kind der Geliebten ihres Mannes akzeptieren? Martha kam ihr wie ein fürchterlicher Jammerlappen vor, aber sicher hatte doch selbst sie ein Minimum an Selbstachtung? Allerdings war es nicht so, dass das für Lexi wirklich von Interesse wäre, denn ihre Entscheidung stand längst fest. »Ich habe morgen einen Termin für eine Abtreibung.«
»Sag ihn ab. Du wirst dieses Kind bekommen.« Er beugte sich drohend zu ihr vor. »Kapiert?«
Sie fuhr erschreckt zurück. Sie hatte keine Ahnung, wie es Martha mit ihm aushielt, ganz egal, wie reich er war. Die ungeplante Schwangerschaft hatte sie dazu gebracht, ihr Leben in einem anderen Licht zu sehen, und mit einem Mal erkannte sie, dass Sebastian ein widerlicher Schwächling war. Eines hatte sie auf jeden Fall kapiert. Und zwar, dass er ein Arschloch war.
»Wir sind in einer Sackgasse gelandet, nicht? Ich will dieses Baby nicht, aber ich trage es ganz sicher nicht für dich und deine blöde Martha aus.«
Sebastian zog ein Scheckheft aus der Tasche und klappte es schweigend auf.
Obwohl sie sich bemühte, möglichst gleichgültig zu wirken, traute Lexi ihren Augen nicht, als sie ihn einen Scheck über hunderttausend Pfund ausstellen sah. Wer hätte gedacht, dass dieses Baby derart wertvoll war?
Nicht übel, sinnierte sie, warf einen Blick auf ihren
leicht gewölbten Bauch und dachte eilig nach. Könnte sie sich für den Gedanken erwärmen? Vielleicht wäre es ja doch nicht so verrückt, wenn sie dieses Kind bekäme und es Martha übergäbe. Wenn sie das allerdings wirklich täte, dann nur zu einem angemessenen Preis. Sebastian hatte die Verhandlungen ganz sicher nicht mit seinem besten Angebot eröffnet, und vor allem hatte sie ihn in der Hand. Und das nutzte sie am besten kräftig aus. Weil er schließlich, verdammt noch mal, Erbe eines Millionenvermögens war.
Förmlich gab sie ihm den Scheck zurück und erklärte ihm gestelzt: »Ich finde, das ist eine Beleidung für mich und für dein Kind.«
»Was?« Sebastian kochte innerlich und knirschte hörbar mit den Zähnen. Diese kleine Schlampe hatte es von Anfang an auf seine Kohle abgesehen, und die großzügige Summe, die er ihr hatte bezahlen wollen, war noch immer nicht genug. Sie hatte, verdammt noch mal, seinen gesamten Bonus aus der Firma abgelehnt. Bildete sich Lexi vielleicht ein, er würde im Geld schwimmen? Dann endlich fiel der Groschen – oder eher der Penny –, und ihm wurde klar, dass Lexi ihn wirklich für einen Goldesel hielt. Einzig deshalb hatte sie sich jemals mit ihm eingelassen, und nun, da sie die Hoffnung aufgeben musste, seine zweite Ehefrau zu werden, wollte sie sein Geld im Austausch für das Baby, das das zufällige Resultat ihrer Affäre war.
Er duckte sich hinter das Lenkrad, als er Mrs Meaden, die größte Klatschtante des Dorfs, draußen vorübergehen sah. Martha sprach nach wie vor nicht mit ihm und war sogar so weit gegangen, seine Kleider in eins der Gästezimmer zu verfrachten, was ein eindeutiges Zeichen für den Grad ihrer Verletztheit war. Unter normalen Umständen hätte er die Sachen umgehend ins Schlafzimmer zurückgeschafft und sie gezwungen, ihn wieder ins Ehebett
zu lassen, aber wenn er sie jetzt noch mehr reizte, ginge sein Plan wahrscheinlich niemals auf.
»Wie viel willst du haben?«, wollte er von Lexi wissen, denn er ließe sich ganz sicher nicht auf irgendwelche Spielchen mit ihr ein.
Froh, dass er Vernunft annahm, sah Lexi Sebastian mit einem selbstzufriedenen Grinsen an. »Lass mich überlegen. Ich schleppe dieses Baby bereits drei Monate mit mir herum und habe noch sechs Monate vor mir. Vielleicht werde ich fett, bekomme Schwangerschaftsstreifen und einen Hängebusen.« Sie bedachte ihre beiden künstlich aufgeblähten Prachtstücke mit einem liebevollen Blick. »Und Gott weiß, was dort
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