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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Stimme fügte sie hinzu: »Ich glaube nicht, dass er in seinem Leben auch nur einen von uns jemals wiedersehen will.«
    Elliot raufte sich das blonde Haar und sah sich den Schaden, den das Feuer angerichtet hatte, an. »Das sieht wirklich übel aus.«
    Plötzlich merkte Iris, dass sie zitterte. »Ich habe noch gar nicht gesungen. Aber ich gehe davon aus, dass das im Augenblick wahrscheinlich keinen Menschen interessiert.«
    Tavvy schüttelte den Kopf. »Wenn dir danach zumute ist, solltest du trotzdem singen, Iris.« Sie griff nach Lochlins Arm. »Schließlich haben wir allen Grund zum Feiern. Denn jetzt ist es endlich vorbei. Aufräumen können wir auch morgen noch.«
    Lochlin sah die Frauen mit einem schwachen Grinsen an. »Oder eher die nächsten Monate.«
    »Du musst ganz einfach singen, Iris«, stimmte Caitie ihrer Mutter zu und nahm Iris am Arm.
    »Warum?«
    Als sie den verwirrten Blick der Schwester sah, wandte sich Caitie eilig ab. »Einfach so. Weil ich es nicht erwarten kann, die neuen Songs zu hören.«

    Iris runzelte die Stirn. Sie wusste ganz genau, wann Caitie was im Schilde führte, und ihr war das schlechte Gewissen überdeutlich anzusehen. Trotzdem ging sie neben ihr zurück ins Zelt.
    »Wo ist überhaupt Shay? Er hat anscheinend von dem ganzen Drama gar nichts mitbekommen«, bemerkte sie verblüfft.
    Caitie rollte mit den Augen, während sie Iris weiter in Richtung Bühne zog. »Wahrscheinlich liegt er mit Darcy in der Kiste.«
    »Sie muss ihn wirklich lieben, sonst hätte sie ja bestimmt nicht Jett für ihn gekauft.« Iris entzog der Schwester ihren Arm. »Hör zu, was soll die Eile? Was ist überhaupt los?«
    »Nichts. Gar nichts. Geh einfach rauf und sing.« Mit einem unschuldigen Lächeln zeigte Caitie auf das Podium.
    Plötzlich merkte Iris, dass sie zitternd mitten auf der Bühne stand. Nach all der Aufregung drüben im Stall war sie mit einem lauten Krach wieder in der Gegenwart gelandet und erinnerte sich daran, dass sie ohne Ace entsetzlich einsam war. Alles erinnerte sie an ihn, selbst wenn sie auf einer Bühne stand.
    »Alles in Ordnung?«, raunte Caitie ihr vom Bühnenrand zu.
    Iris nickte, brachte Irresistible so gut wie möglich hinter sich, wischte sich am Schluss des Lieds eilig die Tränen aus den Augen und hoffte, die Leute dächten, sie wäre nur wegen des Textes so gerührt.
    Während sie sich fragte, ob sie auch Obsession schaffen würde, blickte sie ins Publikum und entdeckte ihre Eltern, Mrs Meaden und den jungen Ian aus dem Dorfladen, Leo Beaumont und Kitty Harrington. Sie alle spendeten begeisterten Beifall, und so konzentrierte sie sich ganz auf ihren nächsten Song und trug ihn voller Inbrunst vor.

    Mitten im Lied bemerkte sie, dass irgendwer mit schiefer Stimme in ein zweites Mikro sang. Verwundert drehte sie sich um, konnte allerdings niemanden sehen. Also sang sie weiter, hörte abermals die zweite Stimme, runzelte die Stirn und fragte sich, weshalb sie ihr derart bekannt vorkam.
    »Ich brauche … brauche, brauche dich … weil ich von dir besessen bin …« , krächzte jetzt nur noch die andere Stimme, und das Publikum spitzte gespannt die Ohren. Iris hörte auf zu singen, denn mit einem Mal tauchte der zweite Sänger auf der Bühne auf. Er humpelte auf Krücken, brauchte eine halbe Ewigkeit, bis er endlich vor ihr stand, hörte aber nicht einen Augenblick zu singen auf.
    Iris blinzelte, sah einen kastanienbraunen Schopf und warf eine Hand vor ihren Mund. Ihr Herz fing an zu rasen. Nein, das konnte ganz unmöglich … es war völlig ausgeschlossen … dann sah sie im Hintergrund auch Jerrys blondes Haar und Luisas dunklen Lockenkopf und wusste, dass es tatsächlich so war. Ace hatte sich ein Mikrofon unter den Arm geklemmt und humpelte mühsam auf sie zu.
    »Ich brauche dich … weil ich … von dir … besessen bin …«, sang er vollkommen schief und hinkte weiter, bis er direkt vor ihr stand. »Du hast mir einmal erzählt, wenn dir jemand dieses Lied vorsingen würde, wüsstest du, er ist der Richtige.« Damit ließ er eine Krücke und das Mikro fallen, legte eine Hand in ihren Nacken und sah sie mit einem herzerweichenden Lächeln an. »Du hast nie gesagt, dass er es richtig singen muss.«
    Iris schüttelte den Kopf. »Ace … ich kann einfach nicht glauben, dass du wirklich hier bist«, stieß sie zitternd aus und schaute ihm ins Gesicht, wobei ihr Blick auf einen Schnitt oberhalb seiner linken Braue fiel. Doch sie widerstand dem Drang, sich ihm an die Brust zu

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