Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
Vom Netzwerk:
mehr als dumm.
    Die Frau kam um den Tisch herum. »Dieses dumme alte Ding verzieht sich immer, wenn es regnet.« Sie schloss die Tür mit einem Knall.
    Peggy zuckte zusammen. Sie wusste nicht, was sie mehr schockiert hatte: Luke Sedgwicks gestriger Anruf oder der von Bex heute Morgen: Wenn der Mietvertrag für den Laden im nächsten Mai auslief, dann wurde die Miete nicht nur erhöht, sondern verdoppelt.
    »Bevor Sie reingehen, darf ich Ihnen noch sagen ...« Die Frau hob Peggys linke Hand und betrachtete ihren Ring. »Das sind wunderbare Neuigkeiten. Miss Abigail muss überglücklich sein!« Bevor Peggy sie fragen konnte, was so wundervoll und wer Abigail war, schob die Frau sie in ein vollgestelltes, holzvertäfeltes Büro. »Da ist sie!«. Die beiden Männer darin standen auf, und der ältere nahm ihre kalte, feuchte Hand in seine warme, pinkfarbene. Die Empfangsdame entfernte sich wieder.
    »Lowell Mayhew.« Der Anwalt schien ein wenig zu erröten. »Und Luke kennen Sie ja.«
    Peggy schüttelte Luke Sedgwick so kurz wie möglich die Hand. Er murmelte: »Freut mich«, obwohl sie seinem Blick betont auswich. Er trug eine abgetragene Khakihose und grüne Gummistiefel und war, so gut sie das erkennen konnte, ohne über seine Knie hinaus zu blicken, langbeinig und schlaksig. Sie erinnerte sich plötzlich daran, wie er schlafend auf dem Hotelbett in Las Vegas ausgesehen hatte. Waren seine Beine zu irgendeinem Zeitpunkt um ihre geschlungen gewesen?
    Zu Mayhew sagte sie: »Ich würde gerne anfangen.«
    Der Anwalt deutete auf einen Stuhl. Sie ging darauf zu und fiel beinahe über Luke Sedgwick. Er hatte sich wieder auf den anderen Stuhl gesetzt und seine Beine lässig ausgestreckt, als säße er in einem Wohnzimmer bei einem heißen Grog.
    Peggy setzte sich aufrecht hin und schlug die Beine übereinander. Sie blickte zu Mayhew. »Wie lange wird das hier dauern?«
    Der Anwalt richtete seinen Notizblock an der Kante seines zerkratzten Holzschreibtisches aus. »Ungefähr eine Stunde. Wir wissen, dass Sie in die Stadt zurückmüssen.«
    »Ich meinte die Annullierung.«
    Sie wirkte vermutlich unhöflich, aber das war ihr egal. Eine forsche Manhattan-Effizienz ersetzte endlich die benommene Ungläubigkeit, die sie fest im Griff gehalten hatte, seit sie gestern Morgen von dem Fremden, der jetzt neben ihr saß und behauptete, sich ebenfalls an nichts zu erinnern, darüber informiert worden war, dass sie legal verbunden waren, bis dass der Tod sie schied. Peggy wurde bewusst, dass die Zeremonie sehr gut von einem Elvis-Imitator abgehalten worden sein konnte, etwas, das in einer romantischen Komödie vermutlich lustig gewesen wäre - es aber jetzt überhaupt nicht war.
    »Ich will das Foto sehen«, sagte sie. »Er hat gesagt, es gäbe ein Foto.«
    Mayhew reichte ihr einen Umschlag über den Tisch. Darin fand sich eine Heiratsurkunde des Staates Nevada, unterschrieben von ihr, Patricia Ann Adams, und von ihm, Luke Silas Sedgwick. In einem herzförmigen Kartonrahmen mit dem Aufdruck »The Little White Wedding Chapel« steckte ein Bild von Peggy in ihrem schwarzen Kleid und einem Mann mit zerzausten Haaren - sie warf einen kurzen Blick auf Luke Sedgwicks rotblondes Haar -, auf dem sie Arm in Arm betrunken grinsten; die Strasssteine auf ihrem Junggesellinnen-Diadem funkelten im Blitzlicht der Kamera. Sie wartete auf einen Erinnerungsblitz. Es kam keiner.
    Mayhew schien beinahe Mitleid mit ihr zu haben. »Sollen wir anfangen?«
    Annullierungen kämen in Connecticut selten vor, erklärte er, und würden nur unter besonderen Umständen gewährt. Der Unterschied zwischen einer Annullierung und einer Scheidung sei, dass bei einer Scheidung die Ehe durch ein Gerichtsurteil beendet wurde. »Nach einer Annullierung ist es jedoch so, als hätte es die Ehe nie gegeben.«
    »Das ist es, was ich will.« Peggy wandte sich an Mayhew und sah den Mann neben sich, der bisher kein Wort gesagt hatte, noch immer nicht an. Das hier war sein Anwalt. Sie wusste wirklich nicht, warum sie das Reden übernehmen musste.
    Mayhew rollte einen Füller zwischen seinen Handflächen. »Das Verfahren dauert ungefähr neunzig Tage. Aber das Gericht wird die Ehe nur annullieren, wenn die Bedingungen erfüllt sind.«
    »Er hat mich betrunken gemacht, bis ich einen Blackout hatte, und mich dann in die Heiratskapelle geschleift. Reicht das nicht?«
    Luke sprach. Wurde auch Zeit. »Ich habe dich nirgendwohin geschleift. Ich denke eher, dass du mich geschleift hast. Und,

Weitere Kostenlose Bücher