Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
und Bex ist beim Arzt.«
»Mach dir keine Sorgen. Mit deinen Eltern werde ich fertig. Du kannst morgen Abend kommen, so wie geplant.«
»Das ist wirklich nett von dir, Luke. Aber du wirst nicht mit ihnen fertig. Meine Mom wird sich über alles Sorgen machen, und mein Dad wird in Shorts durchs Haus laufen.«
»Das tut er schon. In Shorts und Hausschuhen. Und er hat Abby auf den Mund geküsst.« Luke musste Peggys Vater bewundern. Anders als seine Tochter schien er kein bisschen unsicher zu sein.
Peggy stöhnte. »Sie werden nicht fassen können, wie groß das Haus ist. Dann wird Miss Abigail anfangen, sie nach ihrer Verbindung zu den New-Nineveh-Adams zu fragen, und sie wissen nicht, wovon sie redet, und dann fliegen wir auf.«
»Ich kümmere mich darum.«
Peggy öffnete die Tür des Lagerraums und spähte nach draußen. Sie hatte keine andere Wahl, als Luke zu vertrauen, dass er das hinbekam. »Okay, Schatz. Danke.« »Schatz?«
»Ich meinte, okay, danke.« Sie legte auf und kam mit hochrotem Kopf aus dem Lagerraum. Schatz. Sie war durcheinander gekommen und hatte gedacht, sie spreche mit Brock. Zwei Beziehungen gleichzeitig zu führen, erwies sich als durchaus schwierig. Einmal hätte sie Brock fast »Luke« genannt, und letzten Freitagabend war sie auf halbem Weg zur Autovermietung gewesen, bevor ihr klar wurde, dass sie nicht den falschen Ehering von Luke, sondern ihren richtigen Verlobungsring von Brock trug, den sie in ihrem Schmuckkästchen neben ihrer Connecticut-Attrappe aufbewahrte. Sie musste zurückgehen und die Ringe tauschen. Und was noch schlimmer war, sie hatte sich immer noch nicht getraut, Bex und Josh von ihrer Verlobung zu erzählen. Sie trug Brocks Ring nur bei ihren Verabredungen mit ihm zwei Mal in der Woche - an Abenden, an denen Peggy Bex glauben ließ, sie ginge mit Jeremy aus.
Peggy hätte darauf bestanden, falls jemand gefragt hätte, dass sie das nur aus Rücksicht auf ihre Freundin geheim hielt, dass Bex den Schock auf gar keinen Fall verkraften würde. Bex war jetzt ständig schlecht - ein gutes Zeichen, meinte Bex; es bedeute, dass ihre Hormone sich auf einem guten und stabilen Niveau befanden. »Es ist vielleicht nicht nur eins«, hatte Bex ihr am Abend zuvor gestanden. »Du solltest mit uns zum Sechste-Woche-Ultraschall kommen und dabei sein, wenn ... Oh ... warte ... Moment ...« Sie hatte die Hand über den Mund gelegt und war aus dem Zimmer gelaufen.
Aber es war nicht Bex' heikler Zustand, der Peggy davon abhielt, die gute Neuigkeit mit ihr zu teilen. Sie war einfach noch nicht bereit, die begründeten Bedenken ihrer Freundin zu hören, warum Peggy den größten Fehler ihres Lebens mache. Was ich nicht tue, sagte sich Peggy und löste Padma an der Kasse ab. Brock war die ganze Zeit unglaublich zuvorkommend gewesen. Beim Sushi-Essen am Abend nach seinem Heiratsantrag hatte er vorgeschlagen, dass Peggy wieder zurück in ihre Wohnung ziehen sollte, aber Peggy wollte nicht.
»Ich finde, wir sollten auch nicht miteinander schlafen, bis wir verheiratet sind«, hatte sie ihn unterbrochen, bevor er fertig war. Sie hatte bereits beschlossen, Brock nichts von Luke zu erzählen. Wozu? Brock wäre verletzt und würde - konnte - das nicht verstehen, und da er an den Wochenenden nicht da war und wie immer über Weihnachten arbeitete, musste er es auch nicht wissen. Aber Peggy konnte nicht mit dem einen Mann schlafen, während sie noch mit dem anderen verheiratet war. Sie musste wenigstens ein bisschen redlich bleiben.
Brock war durch einen Mund voll Hamachi Maki sprachlos gewesen.
»Dann ist es etwas Besonderes«, fuhr sie fort.
»Also, heiraten wir im Januar? Du hast mir noch keine Antwort gegeben.«
Angst drückte gegen ihre Schläfen. »Ich verspreche, wir legen bald ein Datum fest.«
Aber »bald« war noch nicht gekommen, und Peggys Sorgen drückten sie immer mehr, während Weihnachten näher rückte. In nur vierundzwanzig Stunden würden Luke und sie beim Weihnachtsessen ihre Farce vorspielen müssen. Sie wusste nicht, wie lange sie das noch durchhalten konnte, bevor das alles wie ein Sedgwick-Kartenhaus über ihr zusammenbrechen würde.
Wieder war Luke davon beeindruckt, wie exponentiell sein Leben sich in so kurzer Zeit verändert hatte.
Letztes Jahr, als er noch in seiner Wohnung in Hartford gelebt hatte, war ihm kaum aufgefallen, dass Weihnachten war. Er hatte Heiligabend mit Nicki in ihrer Wohnung verbracht und war zu einem ruhigen Essen mit Abby am Ersten
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