Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
Vom Netzwerk:
zu Bex, die ihren Zustand offenbar noch geheim halten wollte.
    »Möchtest du noch ein bisschen Curry, Liebes?« Max hielt Bex seine volle Gabel hin, wobei Bex grün wurde und aus dem Zimmer rannte.
    Alle starrten auf ihren leeren Stuhl.
    »Es geht ihr gut«, versicherte ihnen Josh. »Es ist nichts.«
    Max schob sich die Gabel mit Curry in den Mund. »Dazu musst du erst ganz nach New Nineveh ziehen, Peggy«, fuhr er fort. »Es ist schwer, Babys zu machen, wenn man hundert Meilen voneinander getrennt ist!«
    »Reich mir doch bitte die Samosas«, sagte Peggy laut.
    »Wann ziehst du denn her, Liebes?« Miss Abigail wirkte agiler, als Luke sie den ganzen Tag über erlebt hatte. Kein Wunder: Die Adams sprachen die schwierige Frage an, die Abby nicht selbst stellen konnte. »In der Stadt wird schon darüber geredet. Reverend Matthews hat am Sonntag in der Kirche nach dir gefragt.«
    »In der Kirche?«, wiederholte Max Adams.
    »Und im Lebensmittelladen«, fuhr Abigail fort, »wollte Emily Hinkley wissen, warum sie dich nicht öfter in der Stadt sieht.«
    »Peggy, Luke, hört auf Abigail«, gab jetzt Madeleine Adams ihren Senf dazu, während Bex zurückkam und sich wieder setzte. »Es ist nicht gut für ein Paar, getrennt zu leben. Oder, Bex?«
    Peggy verbarg ihr Gesicht hinter ihren Händen. Luke, dem wieder einfiel, dass Josh und Bex in getrennten Wohnungen lebten, wollte lachen, ließ es jedoch.
    Madeleine wartete nicht auf Bex' Antwort. »Je enger man zusammenlebt, desto besser. Sieh dir deinen Vater und mich an. Wir hocken den ganzen Tag praktisch aufeinander, und unser Liebesleben war noch nie befriedigender!«

 
    Denk nicht dran.
    Peggy gelang es einfach nicht, ihren eigenen Ratschlag zu befolgen. Egal, wie sehr sie es auch versuchte, sie lag im Bett und konnte den Abend einfach nicht aus ihren Gedanken verbannen. Hätte es noch irgendwie schlimmer kommen können? Okay, es hätte noch schlimmer kommen können. Ihr Vater hätte zum Beispiel weiße Shorts tragen können, was gemeinhin nach dem Labor Day Anfang September als modische Todsünde galt. Ihre Mutter hätte tatsächlich alle grauenhaften Details ihrer Fehlgeburtsgeschichte erzählen und Bex damit zum Weinen bringen können. Miss Abigail hätte an ihrem Aloo Gobi ersticken können. Alle am Tisch hätten die Lüge von Luke und ihr aufdecken können ...
    Da war wieder der Geist. Das Ding. Sie konnte es rascheln hören.
    Denk nicht dran.
    Es könnte schlimmer sein. Sie könnte das hier noch zwanzig weitere Monate ertragen müssen anstatt neun. Doch wie viel tiefer konnte sie noch sinken als heute Abend, wo sie ihren Eltern so dreist ins Gesicht gelogen hatte. Nachdem Bex und Josh zurück in die Stadt gefahren waren und Peggy zugeflüstert hatten, wie toll das Haus sei, und Peggy verkündet hatte, dass sie jetzt ins Bett gehen würde, hatte Luke gemeint: »Ich glaube, ich gehe auch schlafen«, und sie waren möglichst auffällig gemeinsam nach oben gegangen, so wie ein echtes verheiratetes Paar, nur um sich im zweiten Stock wieder zu trennen. Peggy hatte ihre Zimmertür geöffnet und entdeckt, dass all ihre Sachen weg waren. Wütend war sie zu Lukes Arbeitszimmer hinübergegangen, wo er ihr erklärte, dass er ihre Sachen in sein Zimmer gebracht hatte, damit es nicht so aussah, als würden sie getrennt voneinander schlafen. »Für den Fall, dass deine Eltern beschließen, sich unser Stockwerk anzusehen«, meinte er. Und Peggy dachte: So weit ist es also gekommen. Dies war das Weihnachten, das sie niemals erlebt, aber von dem sie immer geträumt hatte, mit Familie und Freunden zusammen an einem Tisch, und es war nichts als eine Illusion.
    Raschel, raschel, flüster. Die Geistergeräusche erklangen jetzt laut. Peggy versuchte, sich zu beruhigen. Es könnte schlimmer sein. Dann war das Ding eben aktiver als sonst. Wenn es mit ihr in Kontakt treten wollte, hätte es das dann nicht schon längst getan?
    Ein schauerliches Jaulen erklang aus der Dunkelheit. Und dann - rums! - landete das Ding auf ihren Füßen.
    Peggy schrie. Sie sprang aus dem Bett und floh in Richtung Tür. Als sie den Türgriff zu fassen bekam, riss sie die Tür auf und schrie erneut. Es hallte durchs Haus, schlingerte durch den dunklen, leeren Flur im zweiten Stock und machte ihr noch mehr Angst, bis sie plötzlich fast vor Lukes Tür stand und Lichter angingen und Luke auf sie zu rannte.
    »Geist!« Sie konnte das Wort kaum hervorpressen. »Geist!«
    Peggys Mutter war die erzitternde Hintertreppe

Weitere Kostenlose Bücher