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Was soll denn aus ihr werden?

Was soll denn aus ihr werden?

Titel: Was soll denn aus ihr werden? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Dorotheas Angesicht: »Es scheint mir doch, die Tochter sei bei dem Wachstum nicht so verfehlt ausgefallen, da du sie durchaus zur Frau haben willst, Niki Sami.«
    »Daß sie verfehlt sei, hab' ich ja nicht gesagt, und anstatt so etwas Unnützes zu sagen, Base, sagt mir lieber, was wir nun machen wollen, daß Eure Tochter zum Verstand kommt und einmal ja sagt! So kann man vorwärts machen.«
    »Niki Sami«, sagte Dorothea jetzt in ernster Freundlichkeit, »ich glaube, du tust besser, diesen Gedanken ganz fallen zu lassen. Ich glaube, ihr seid nicht füreinander bestimmt, du und Dori. Wir wollen gute Freundschaft halten und uns mit dir freuen, wenn du dann eine andere Frau findest und sie uns als liebe Base zuführst.«
    »Davon will ich nichts wissen, ich will nun einmal die und keine andere, und das wird wohl zu erreichen sein. Ich will dann in ein paar Tagen wiederkommen und mit ihr selber reden. Die wird sich wohl noch anders besinnen, es meint jede, sie müsse zuerst ein wenig dergleichentun, als wolle sie nicht, das weiß man schon. Lebt wohl, Base.«
    Dorothea wollte dem Vetter noch einmal begreiflich machen, daß bei seinem Wiederkommen dieselbe Antwort erfolgen werde, aber er wollte nichts mehr hören, er ging seiner Wege.
    Als Dori bei ihrem Austritt aus dem Hause den Niki Sami heranschreiten gesehen hatte, war sie ohne Aufenthalt den Fußweg hinunter, der Brücke zugeeilt, dann den Berg hinauf gerannt, bis zur freien Höhe; wo der Pfad eine kleine Weile eben dahingeht, und wo sie so oft auf alle Seiten hin all den leuchtenden Blumen nachgelaufen war. Hier schaute sie sich um, Niki Sami folgte ihr nicht nach, wie sie befürchtet hatte. Aber nach den Blumen schaute sie nicht aus. Sie ging weiter, den Waldweg hinauf, und trat in ihr Sträßchen ein, das sie liebte, auf dem sie immer so gern dahingewandert war. Heute sah sie nicht darauf, sie schaute nicht um sich, sie ging immer zu. Bei der wohlbekannten Villa hob sie, wie aus Gewohnheit, den Kopf auf. In dem kleinen Garten war niemand, es war still ringsum. Sie ging an den Gasthäusern von Vulpera vorüber, der Straße zu, die zum Kurhaus hinunter führt. Schon war sie auf den schmalen Fußpfad getreten, um dem rauschenden Inn entlang zu gehen. Da besann sie sich: Niki Sami hatte ihr einmal gesagt, im Heimweg nehme er immer den Waldweg, denn er trinke gern im Vorbeiweg ein Glas Wasser in der Trinkhalle. Sie kehrte schnell um, sie wollte nicht mit ihm zusammentreffen. Rasch ging sie über die Brücke und am Garten beim Kurhaus hin.
    »Nun, Dori, wie wär's, wenn man einmal wieder einen alten Freund begrüßte?« rief es hinter den Bäumen hervor ihr zu. Es war Melchiors Stimme.
    Dori kam einige Schritte zurück und trat in den Garten ein. Der alte Gärtner schnitt ganz rüstig an seinem Gesträuch herum, aber er war nicht allein. Vor ihm stand, sehr geläufig an ihn heran redend, ein dünn geschnürtesPersönchen mit einem weißen Tellerchen schräg auf dem Kopfe schwebend, was wohl ein Mützchen vorstellte. Breite Bänder waren daran befestigt und flatterten im Winde hoch auf. Ein weißes, oval geformtes Fetzchen mit einer Broderie eingefaßt, das wohl eine Schürze bedeuten sollte, flatterte ebenfalls wie ein Fähnchen hin und her. Dori wollte sich gleich wieder entfernen, als sie Melchiors fremdartige Bekannte erblickte, aber er machte ihr ein Zeichen, daß er nicht lange mehr in Anspruch genommen sein werde, und daß sie bleiben sollte. Gleich hinter dem Gesträuch im Schatten des Baumes stand ein Kinderwagen; Dori nahte sich diesem. Es saß ein kleiner, blasser Junge darin, der mit großen, ernsthaften Augen durch das Gesträuch zu dringen suchte, er wollte offenbarnichts von dem Gespräch der beiden Stehenden verlieren. Dori trat zu ihm heran. Es war kein kleines Kind, das noch im Wagen gestoßen werden mußte, das konnte man dem Ausdruck des Jungen wohl entnehmen. Die tiefliegenden Augen in dem schmalen Gesichtchen schauten so nachdenklich und forschend vor sich hin, als wären es diejenigen eines alten Männchens. Jetzt erblickte Dori zwei kleine Krücken, die neben dem Jungen auf dem Wagen lagen.
    »Bist du krank. Kleiner?« fragte sie mitleidig, sich über den niedern Wagen bückend und liebevoll die blassen Wangen des Jungen streichelnd.
    Er schaute ganz erstaunt zu ihr auf; Doris Weise mußte ihn in Verwunderung setzen. »Nein«, sagte er dann, »ich bin immer so. Hör, was sie jetzt wieder sagt.«
    »Nein, Herr Gärtner, so denkt kein

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