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Was starke Männer schwach macht

Was starke Männer schwach macht

Titel: Was starke Männer schwach macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KARA LENNOX
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Gartenarbeit.“
    Das Innere von Tonys Wohnung war nichts Besonderes, zumindest nicht, was die Einrichtung anging. Die Räume waren eher spärlich und einfach möbliert, und hier und da lag ein Teppich auf dem Dielenfußboden. Irgendwie gefiel ihr die Wohnung trotzdem. Mit den hohen Decken und dem dunklen Eichenfußboden wirkte sie an diesem glühend heißen Tag wie eine kühle, gemütliche Oase. Der perfekte Ort, um sich wie zu Hause zu fühlen und die Füße hochzulegen.
    Unwillkürlich verglich sie sie mit Treys Haus, das in erster Linie repräsentativ und mit Wertgegenständen vollgestopft gewesen war. Bei ihrem ersten Besuch dort hatte sie sich kaum getraut, etwas anzufassen.
    Tony nahm sein Sonnenkäppi ab und steckte es in die hintere Tasche seiner Jeans. „Kommen Sie, gehen wir in die Küche. Mal sehen, was der Kühlschrank alles hergibt.“ Er führte sie an einem Wohnzimmer mit massiven Möbeln vorbei. Nicht gerade von erlesenem Stil, aber dafür wahrscheinlich sehr bequem.
    Tony öffnete den Kühlschrank. „Wie wär’s mit einem Sandwich?“, fragte er. „Ich habe Putenaufschnitt, Salami, ein paar übrig gebliebene Fleischbällchen …“
    „Klingt alles gleich verlockend.“ Julies Magen begann zu knurren. Sie war plötzlich so hungrig, dass sie auch die Aussicht auf Katzenfutter verlockend gefunden hätte.
    Tony schob ihr einen Stuhl an den Küchentisch. „Setzen Sie sich. Halten Sie die Hand hoch, damit die Wunde nicht pocht. Tut sie sehr weh?“ Seine Besorgnis klang so echt, dass sie plötzlich wieder ein schlechtes Gewissen bekam, weil sie so schroff zu ihm gewesen war.
    „Es geht schon.“
    Tony machte heiße Sandwiches mit Fleischklößchen und goss ihnen zwei große Gläser Cola ein. Julie biss so hungrig in ihr Sandwich, als hätte sie seit Wochen nichts gegessen. Doch als Tony sich gerade zu ihr gesellen wollte, klopfte es an der Küchentür. Es war Priscilla, in Shorts und einem Tanktop der Feuerbrigade von Dallas. Sie hielt ein kleines Körbchen hoch.
    „Tony, auf meinem Balkon ist ein Wespennest. Ich weiß, dass ich mich selbst darum kümmern sollte, aber ich bin allergisch gegen Wespenstiche. Kannst du es für mich entfernen?“
    „Ich wollte eigentlich gerade zu Mittag essen.“
    „Die Viecher fliegen schon in meine Wohnung“, bettelte Priscilla. „Schau mal, ich habe dir auch ein paar Fudge-Himbeer-Mousse-Pralinen von meiner Mutter mitgebracht.“ Sie hielt Tony einen nach Schokolade duftenden Korb unter die Nase.
    „Das Sandwich läuft Ihnen ja nicht weg“, sagte Julie, die mit Priscilla mitfühlte. Nach ihrer Erfahrung mit den Termiten neulich hatte sie vollstes Verständnis für jeden, der von Ungeziefer geplagt wurde.
    Priscilla neigte den Kopf zur Seite und sah an Tony vorbei. „Oh, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du Gesellschaft hast“, meinte sie.
    „Ist schon okay“, schaltete Julie sich ein. „Tony hat mich gerade davor bewahrt, zu verbluten. Er ist also in Retterstimmung.“
    „Na gut, ich kümmere mich um die Wespen“, sagte Tony und holte ein Insektenspray aus dem Schrank unter der Spüle. „Priscilla, du bleibst hier. Ich will nicht, dass du gestochen wirst.“
    „Gern.“ Priscilla kam in die Küche, stellte das Körbchen auf den Tisch und setzte sich auf Tonys Stuhl. „Sind das Fleischbällchen da auf dem Sandwich? Tony macht die besten Fleischbällchen der Stadt.“ Sie biss ein Stück ab. „Mmh!“, sagte sie genießerisch. „Julie, was ist denn mit Ihrer Hand passiert?“
    „Ach, ich habe mich nur an einer Glasscherbe geschnitten. Deshalb bin ich überhaupt hier. Tony scheint zu glauben, dass er unter Eid verpflichtet ist, den Arzt zu spielen und mir etwas zu essen zu geben, nur weil er zufällig neben mir stand, als es passierte.“
    Priscilla lachte. „So sind Feuerwehrleute eben.“ Sie biss ein weiteres Mal von Tonys Sandwich ab.
    „Hat Lorraine Garner diese Pralinen hier wirklich mit eigenen Händen gemacht?“ Bewundernd betrachtete Julie den Inhalt des Körbchens. Priscillas Mutter war für ihr Konfekt berühmt.
    „Sie kennen meine Mutter?“, fragte Priscilla überrascht.
    „Nein, nicht persönlich. Aber ich habe mal bei einer Freundin eine ihrer Schokoladentrüffel probiert. Unglaublich lecker.“
    „Werde ich ihr ausrichten. Leider habe ich die kulinarische Begabung meiner Mutter nicht geerbt.“
    „Ich habe von meinen Eltern auch nicht gerade viel mitbekommen“, sagte Julie.
    Sie hatte keine Ahnung, woher sie und Belinda

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