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Was starke Männer schwach macht

Was starke Männer schwach macht

Titel: Was starke Männer schwach macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KARA LENNOX
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Spiel! Das triumphierende Lächeln des Brandmeisters bestätigte Julies Verdacht noch.
    Die Auktion selbst war enttäuschend. Julie hatte damit gerechnet, dass die Leute sich bei bestimmten Objekten wie wild gegenseitig überbieten würden, aber es blieb beunruhigend still. Die meisten der wertvolleren Sachen erreichten noch nicht einmal den Mindestgebotspreis und blieben daher unverkauft.
    Der Auktionator schwitzte vor Nervosität. Irgendwann zuckte er nur ratlos mit den Achseln und warf Julie einen hilflosen Blick zu.
    Frustriert ließ sie den Blick über die Menge gleiten. Plötzlich wurde ihr klar, was hier los war: Die Bieter waren ausschließlich Feuerwehrleute und Polizisten – jeder verdammte Einzelne von ihnen! Die Männer hatten sich offensichtlich verbündet, um ihre Auktion zu sabotieren.
    Julie kochte vor Wut. Wie konnten sie nur so gemein und unfair sein? Warum wollten sie nicht einfach akzeptieren, dass die Zeiten des Brady’s vorbei waren, und sie in Ruhe lassen? Wie konnte man sich wegen einer dämlichen alten Bar nur so aufregen, ob nun eine lokale Institution oder nicht?
    Sie fing den Blick des Mannes auf, der für den Holzindianer geboten und ihn für nur hundert Dollar ersteigert hatte, obwohl er erheblich mehr wert war.
    Doch Julie waren die Hände gebunden. Was die Männer da machten, war bestimmt illegal, aber was sollte sie dagegen tun? Die Polizei rufen etwa? Die machte bei der Verschwörung doch mit!
    Nach nur knapp zwei Stunden war die Auktion vorbei. Ohnmächtig musste Julie mit ansehen, wie die ersteigerten Sachen nacheinander das Lokal verließen: die Neonschilder, die zerschrammten Tische und Stühle, die Dartscheiben, die Billardtische und sogar der restliche Alkohol.
    Ihr Auktionator kam zerknirscht auf sie zu. „Tut mir schrecklich leid, Miss Polk. Mir ist unbegreiflich, wie das passieren konnte. Ich habe wirklich mein Bestes getan, aber die Leute waren heute anscheinend nicht in Bieterlaune.“
    Julie legte ihm die Hand auf den Arm. „Ist schon okay. Ich weiß, dass Sie Ihr Bestes gegeben haben. Das war einfach Pech.“
    Und ein Haufen hinterhältiger Feuerwehrleute.
    Kurz darauf kam eine sehr gepflegte und gut gekleidete junge Frau auf Julie zu.
    „Sind Sie Julie?“, fragte sie.
    Julie nickte und streckte die Hand aus. Die Frau schüttelte sie geschäftsmäßig.
    „Priscilla Garner. Ich habe gehört, dass ein paar der Gegenstände nicht den Mindestgebotspreis erreicht haben?“
    Plötzlich wusste Julie, wen sie da vor sich hatte. Natürlich, Priscilla Garner! Die Garners, erinnerte sie sich, waren Bekannte der Davidsons. „Das ist richtig.“
    „Ich würde sie Ihnen gern abkaufen.“
    „Sie sind bereit, den Mindestgebotspreis zu zahlen?“
    „Nein, aber wir können uns bestimmt einigen.“ Nach einigem Hin und Her hatte Julie die restlichen Sachen für etwas mehr als die Hälfte des Preises verkauft, den sie ursprünglich hatte erzielen wollen. Na ja, besser als gar nichts.
    Blieb nur noch der handgearbeitete Holztresen übrig, doch dafür war Julie insgeheim sogar dankbar. Sobald sie ihn abgeschliffen und lackiert hatte, würde er bestimmt sehr schön aussehen. Sie würde einfach das Beste aus der Situation machen und ihn in die Inneneinrichtung des Tearooms integrieren.
    Inzwischen war die Bar fast leer. Als Julie den Blick über die restlichen Bieter gleiten ließ, tauchte zu ihrer Überraschung plötzlich Tony auf.
    Ihr schlechtes Gewissen ihm gegenüber hatte sich durch die Verschwörung der Feuerwehrleute inzwischen in Luft aufgelöst. Für sie war er ein Feind.
    Sie tat so, als würde sie ihn nicht sehen, während sie die Scherben einiger angeblich aus Versehen zerbrochener Gläser auffegte, doch er beachtete sie gar nicht, sondern ging direkt auf Priscilla zu, die gerade ein paar Männer bat, ihr beim Transport ihrer Errungenschaften zu helfen.
    Julie lauschte ihrem Gespräch heimlich.
    „Hey, Pris. Ich dachte, man hat dich hier nicht reingelassen.“
    „Stimmt, ich bin einfach nach der Auktion gekommen, um mir die unverkauften Sachen unter den Nagel zu reißen. Unter anderem auch den Shuffleboardtisch, auf den du so scharf warst.“
    Dann steckte also auch Priscilla mit den Feuerwehrleuten unter einer Decke? Hätte Julie das geahnt, hätte sie die Frau sofort in die Wüste geschickt!
    Nachdem Priscilla gegangen war, drehte Tony sich zu Julie um und kam so unbefangen auf sie zu, als wäre überhaupt nichts passiert. „Sie sehen ja ganz blass aus“, sagte

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