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Was starke Männer schwach macht

Was starke Männer schwach macht

Titel: Was starke Männer schwach macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KARA LENNOX
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sie freundlich und führte Megan zu einem Fensterplatz. „Ich würde den Lachs empfehlen. Er ist ganz frisch.“
    Megans Lächeln wurde eine Spur freundlicher. „Danke, das klingt fantastisch. Und ein Glas Chablis bitte.“
    Während Julie die Bestellung notierte, sah sie aus dem Augenwinkel, dass sich auf der anderen Straßenseite etwas bewegte. Ein paar Feuerwehrleute versammelten sich gerade in der Einfahrt um einen Grill, aus dem hohe Flammen schlugen. Einer der Männer brachte einen großen Teller mit einem Riesenhaufen Fleisch.
    Julie konnte sich gut vorstellen, wie es hier in ein paar Minuten riechen würde. Ihre Gäste würden dann bestimmt nicht mehr in der richtigen Stimmung für Salat oder Quiche sein.
    Zu allem Überfluss hatten die Typen auch noch einen Gettoblaster mitgebracht und spielten extrem schlechte Rap-Musik. Nicht laut genug für eine Beschwerde bei der Polizei, aber trotzdem ziemlich nervig. Diese Art Musik bekamen ihre Gäste aus dem Norden der Stadt bestimmt nie zu hören.
    Sie musste dringend etwas unternehmen. Julie bat Belinda, für sie die Stellung zu halten, und marschierte entschlossen über die Straße. In einem der Männer erkannte sie denjenigen, der ihre Hand verbunden hatte.
    „Sie sind doch Carl, oder? Ich möchte bitte Ihren Captain sprechen“, sagte sie scharf.
    Carl wechselte einen verunsicherten Blick mit einem Kollegen. „Der ist gerade ziemlich beschäftigt“, erwiderte er. Ihm schien offensichtlich unbehaglich zumute.
    „Entweder bringen Sie mich jetzt zu ihm, oder ich wende mich an seinen Vorgesetzten. Was Sie hier machen, ist Schikane und außerdem geschäftsschädigend!“
    Angesichts ihrer Entschlossenheit verging den Typen das selbstgefällige Grinsen. Ohne Umschweife brachten sie Julie zum Büro von Captain Campeon.
    Der war gerade in einen Stapel Papiere vertieft. „Was ist los?“, bellte er und blickte hoch. „Ach so, entschuldigen Sie bitte. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    „Allerdings. Sie können Ihre Männer da draußen bitten, die Musik etwas leiser zu stellen und nicht die Luft in der gesamten Straße mit dem Geruch von gegrilltem Fleisch zu verpesten.“
    „Ich kann dem Wind nicht befehlen, in eine andere Richtung zu wehen.“
    „Aber Sie können den Typen da draußen befehlen, den Gangster-Rap runterzudrehen.“
    Der Captain verdrehte die Augen. „Dutton“, sagte er zu Carl, der in der Tür wartete. „Sagen Sie denen da draußen, dass sie mal einen Gang runterschalten sollen! Gangster-Rap … das kann doch wohl nicht wahr sein!“
    „Danke“, sagte Julie. Zumindest ein Problem war gelöst.
    Als sie wieder im Tearoom ankam, holte sie erst einmal tief Luft und versuchte sich darüber zu freuen, dass ein paar der Tische inzwischen besetzt waren.
    „Was ist los?“, flüsterte Belinda, die mit einem Krug Eistee an ihr vorbeikam.
    „Wir werden schikaniert, das ist los. Aber inzwischen ist alles wieder unter Kontrolle. Zumindest halbwegs.“
    Stimmt, alles lief wie am Schnürchen – bis fünf Minuten später zwei Männer in Overalls und Strohhüten den Tearoom betraten und einen Tisch verlangten.
    In einem von ihnen erkannte Julie einen der Bieter von der Auktion wieder. Noch mehr Feuerwehrleute also. Trotz ihres Outfits blieb ihr nichts anderes übrig, sie an einen Tisch zu führen, wenn sie keine Szene riskieren wollte.
    „Folgen Sie mir bitte, Gentlemen“, sagte sie mit ihrem freundlichsten Lächeln. Gott sei Dank waren die meisten Tische im vorderen Bereich des Lokals bereits besetzt. Sie brachte die Männer an einen Tisch, der vom Eingang aus nicht zu sehen war.
    „Boah!“, sagte einer von ihnen auf dem Weg nach hinten. „Ist das mal chic hier!“
    „Erinnert mich an dieses Bordell in Nevada, weißt du noch?“, kommentierte der andere und zog damit die empörten Blicke der anderen Gäste auf sich.
    Julie wäre am liebsten im Erdboden versunken, beschloss jedoch, sich nichts anmerken zu lassen. Sie zeigte den beiden Männern ihre Plätze und reichte ihnen die Speisekarte. „Was möchten Sie trinken, Gentlemen? Wie wär’s mit Eistee oder einem Glas Chardonnay?“
    „Haben Sie Bier?“
    „Nein, tut mir leid. Wir servieren hier kein Bier.“
    „Verdammte Schande kann ich da nur sagen. Dann bringen Sie uns eben eine Cola.“
    „Jawohl, Sir. Die Bedienung kommt sofort und wird Sie über unsere Tagesspezialitäten informieren.“
    Die Männer begannen, sich lautstark zu unterhalten, und untermalten ihr Gespräch mit lauten

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