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Was starke Männer schwach macht

Was starke Männer schwach macht

Titel: Was starke Männer schwach macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KARA LENNOX
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wurde es Campeon zu bunt. „Hey!“, rief er ihr zu. „Machen Sie, dass Sie endlich vom Feuer wegkommen, damit ich meinen Job erledigen kann! Ich befehle Ihnen, sofort wieder auf die andere Straßenseite zu gehen!“
    Campeon hatte genug Autorität, um sich durchzusetzen, doch Julie konnte sich eine letzte ätzende Bemerkung nicht verkneifen. „Na, dann habt ihr ja jetzt endlich, was ihr wolltet! Herzlichen Glückwunsch!“
    Oh Mann, jetzt saß er wirklich in der Patsche.
    Nachdem der erste Schock abgeklungen war, wurde Julie speiübel. Ihr geliebter Tearoom war in Flammen aufgegangen, und die Feuerwehr ließ sie noch nicht einmal hinein, um sich den Schaden anzusehen. Dabei war es doch ihr Tearoom und ihr Haus!
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als hilflos den Feuerwehrleuten bei der Arbeit zuzusehen, während zwei Sanitäter sich um sie kümmerten. Sie schienen aufrichtig besorgt um sie zu sein, aber inzwischen traute sie niemandem mehr. Bestimmt führten sie innerlich einen Freudentanz auf, da sie glaubten, dass sie es ohnehin nicht anders verdient hatte.
    Und was war mit Tony? Je mehr sie darüber nachdachte, was der eine Feuerwehrmann gesagt hatte, desto beunruhigender fand sie es.
    Ich habe ja gleich gesagt, dass ihr den Falschen geschickt habt. Wenn ihr mir den Job überlassen hättet, gäbe es das Brady’s noch.
    Was hatte der Typ bloß damit gemeint? Na ja, vielleicht gab es ja eine ganz unschuldige Erklärung dafür. Leider fiel ihr keine ein. Das Beunruhigendste war Tonys Gesichtsausdruck gewesen: Zuerst hatte er betroffen und dann schuldbewusst ausgesehen.
    War Tony etwa zu ihr „geschickt“ worden? Wozu? Um mit ihr zu reden? Oder sie einzuschüchtern? Ersteres hatte er eindeutig versucht, aber irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass noch mehr dahintersteckte.
    Ein ihr sich entschlossen nähernder Mann in Zivilkleidung unterbrach ihren Gedankenfluss. Sie hatte ihn vor Kurzem ankommen und sich mit verschiedenen Menschen unterhalten sehen. Jetzt hatte er offensichtlich beschlossen, sich ihr zuzuwenden.
    Bei seinem grimmigen Gesichtsausdruck bekam Julie sofort ein mulmiges Gefühl.
    Sie stand auf, um zumindest auf Augenhöhe mit ihm zu reden.
    „Roark Epperson“, stellte der Mann sich vor und streckte die Hand aus. „Ich bin der Brandermittler.“
    Verwirrt schüttelte Julie ihm die Hand. Erst dann wurde ihr bewusst, was er da gerade gesagt hatte. „Glauben Sie etwa, das Feuer war Brandstiftung?“ Auf die Idee war sie noch gar nicht gekommen.
    „Das werde ich erst wissen, wenn ich das Innere Ihres Hauses genau untersucht habe. Aber keine Sorge, es gehört zur Routine, einen Brandermittler einzuschalten, wenn die Brandursache unklar ist. Meistens stellt sich heraus, dass es ein Unfall war.“
    „Aber nicht immer.“
    „Glauben Sie mir, wenn es sich wirklich um Brandstiftung handelt, werde ich nicht eher ruhen, bis ich herausgefunden habe, wer es getan hat. Darauf können Sie sich verlassen.“
    Das klang fast wie eine Drohung. Verdächtigte er etwa sie, Julie, ihren eigenen Tearoom in Brand gesetzt zu haben?
    Auf der anderen Straßenseite begannen die Feuerwehrleute bereits, die Schläuche aufzuwickeln. Hoffentlich ließ man sie jetzt endlich hinein.
    Doch der dämliche Captain Campeon versperrte ihr schon wieder den Weg. „Solange wir nicht geklärt haben, ob hier ein Verbrechen vorliegt, betrachten wir das Haus als Tatort. Sie können da jetzt nicht rein.“
    „Gilt das etwa auch für meine Wohnung?“
    „Ich fürchte ja. Wenn Sie wollen, kann jemand Sie nach oben begleiten, damit Sie ein paar persönliche Sachen holen können.“
    „Das will ich allerdings!“
    Campeon beauftragte einen Feuerwehrmann namens Sinclair damit, Julie in ihre Wohnung zu bringen. Davor ließ er sie einen kurzen Blick in den Tearoom werfen. Angesichts des Zustands wäre Julie um ein Haar in Ohnmacht gefallen. „Oh mein Gott!“, rief sie. Der Tearoom sah aus, als sei eine Herde dreckiger, nasser Büffel hindurchgetrampelt.
    Tische und Stühle waren umgestürzt, die schöne Tischwäsche lag verdreckt auf dem Fußboden, und absolut alles war durchnässt. Richtige Brandspuren waren jedoch nur in der Nähe der Tür zum Lager und zum Büro zu sehen. „Oh … mein … Gott!“
    „Es hätte schlimmer sein können“, sagte Sinclair. „Zum Glück ist es uns noch rechtzeitig gelungen, das Feuer einzudämmen und …“
    „Noch schlimmer? Der Tearoom ist total ruiniert!“
    Aber es hatte keinen Zweck zu

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