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Was wir unseren Kindern in der Schule antun

Was wir unseren Kindern in der Schule antun

Titel: Was wir unseren Kindern in der Schule antun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanbine Czerny
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Zeit gibt den Lehrern die Möglichkeit, Dinge zu erklären und durchzusprechen, und den Kindern die Chance, die Materie zu verdauen. Durch das langsame Vorgehen schafft man es also schlussendlich, tatsächlich mehr Stoff zu vermitteln.
    â€¢ Jeder möchte ermuntert werden. Meist wird der Beste hervorgehoben und gelobt, damit ist zugleich dafür gesorgt, dass sich alle anderen zurückgesetzt fühlen. Lob sollte zeitnah, spezifisch und für den Schüler klar nachvollziehbar sein. 25 Vor allem soll stets das Bemühen hervorgehoben werden, nicht in erster Linie das Ergebnis.
    â€¢ Die emotionale Atmosphäre beim Lernen muss stimmen. Lernen funktioniert aufgrund der Gehirnstruktur am besten, wenn es einem Menschen gut geht, er sich sicher und wohlfühlt. Nur dann kann das Gelernte später zum Problemlösen überhaupt verwendet werden. 26
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    Welche Faktoren sind entscheidend für den Erfolg in der Schule?
    Vertreter verschiedener Forschungsrichtungen haben sich dazu geäußert: unter anderem der Psychologe Joachim Funke von der Universität Heidelberg 27 , der Intelligenzforscher Robert Sternberg 28 , der Verhaltenspsychologe und Hirnforscher Gerhard Roth 29 , die Neurobiologen Manfred Spitzer 30 und Gerald Hüther 31 .
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    Wichtig ist vonseiten der Schüler:
    â€¢ Die Überzeugung des Schülers: Wenn ein Schüler denkt, Intelligenz sei ein angeborenes und unveränderbares Persönlichkeitsmerkmal, dann meint er, dass Lernen nichts bringt und die Schule nur die Intelligenz zutage fördern kann, die er schon hat. Wenn er aber einen Sinn im Lernen sieht, will er seine Intelligenz dadurch verbessern und ist deshalb erfolgreicher.
    â€¢ Ein enorm wichtiger Faktor, wenn nicht gar der wichtigste, ist die Motivation, die aus dem Schüler selbst kommt: sein Interesse für die schulischen Inhalte, das ihn antreibt, weiterzulernen und zu üben.
    â€¢ Der kulturelle Faktor: Aus welchem Kulturkreis stammt das Kind? Welche Bedeutung wird dem Lernen und Wissen dort zuerkannt?

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    Wichtig ist vonseiten der Eltern: 32
    â€¢ Eltern sollen ihren Kindern vor allem Vertrauen schenken. Das ermutigt Kinder, selbst etwas zu entdecken, neue Erfahrungen zu machen und Schwierigkeiten zu meistern. Vertrauen ist eine optimale Voraussetzung dafür, komplexe Muster im Gehirn zu aktivieren und die entstandenen Verschaltungen zu stabilisieren. Geht etwas schief, sollten Eltern gemeinsam mit ihrem Kind eine neue Lösung suchen, statt es zu tadeln oder zu bestrafen.
    â€¢ Eltern müssen ihren Kindern Rückmeldungen geben, sie ermutigen, Anteil nehmen. Sie dürfen den Kindern nicht die eigenen Vorstellungen aufdrängen, sonst verlieren diese die Freude am Entdecken, die Neugier, die Kreativität und den Willen, etwas Eigenes zu gestalten. Kinder brauchen das Gefühl, dass ihre Ideen willkommen sind und dass sie etwas beitragen können zum gemeinsamen Leben.
    â€¢ Kinder brauchen Eltern, die ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben. Erst aus dieser Geborgenheit heraus können sie auf andere Menschen zugehen, sich in eine Klasse integrieren. Das heißt keinesfalls, dass Eltern alle Wünsche ihrer Kinder unreflektiert erfüllen: Kinder sollen im Kontakt mit der Familie gerade lernen, dass das nicht immer möglich ist, man aber gemeinsam eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung von Problemen finden kann.
    â€¢ Lob der Eltern soll wie das der Lehrer wohldosiert, angemessen und sachbezogen sein. Bei gleichbleibend höchstem Lob selbst für banale Leistungen kommt es entweder zu einem übersteigerten Selbstwertgefühl des Kindes, oder das Kind registriert das Lob gar nicht mehr. Es wirkt sogar demotivierend, wenn die Eltern pauschal loben, also die tatsächlich hinter der Leistung steckende Anstrengung nicht sehen und würdigen.
    â€¢ Eltern sollen angemessene Erwartungen an das Kind stellen, sonst gerät es unter Druck. Es bekommt Angst, die Eltern zu enttäuschen, und unter diesen Voraussetzungen kann es nicht lernen (siehe „Auswirkungen von Angst und Stress auf das Lernen”, ab Seite 203). Durch angemessene Erwartungen behält das Kind seine Motivation und damit die Lust am Lernen allgemein.
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    Wichtig ist vonseiten der Lehrer:
    â€¢ Die Empfehlungen für die Eltern gelten natürlich, wenn auch abgewandelt, ebenso für die Lehrer. Eine positive Einstellung zu

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