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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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dämlichen Raum eingesperrt zu sein und mich nicht benehmen zu können wie die Dämonin, die ich doch bin? Das macht aber gar keinen Spaß!«
    »Alpträume sind auch kein Spaß. Ich wollte dich ja warnen.«
    »Na schön, dann prügle ich mir eben einfach den Weg frei.« Sie schritt zur Wand hinüber, formte eine dreifach vergrößerte Faust und schlug kräftig zu.
    Die riesige Faust prallte wirkungslos von der Wand ab. »Aauuu!« rief sie und steckte sich die Faust in den Mund, den sie zu diesem Zweck beträchtlich vergrößerte. »Mmmph-aummmmph-jaummmph!«
    »Wie war das?«
    Mit einem schlabbrigen Knall zog sie die Faust wieder hervor. »Diese blöde Wand hat mir wehgetan!«
    »Aber Dämonen kennen doch keinen Schmerz«, erinnerte er sie.
    Sie musterte ihre riesige Hand, die rot anlief und pochte. »In Alpträumen anscheinend doch.«
    »Ich vermute, daß du im Augenblick den menschlichen B e schränkungen unterliegst. Vielleicht gab es ja noch einen anderen Weg hinaus.«
    Er machte kehrt, um das Bild, das Fenster und die böse Masch i ne zu mustern. Com-Puter schlief zum Glück weiter. Hiatus trat vorsichtig nach links, an der Maschine vorbei.
    Da erschien ein Wort vor ihm: BODEN.
    Hiatus starrte es an. »Das weiß ich doch selbst, daß das der B o den ist«, meinte er. »Wozu brauche ich denn eine Schrift, die mir das mitteilt?«
    Mentias Hand hatte wieder ihre gewöhnliche Größe angeno m men, obwohl sie immer noch wund zu sein schien. »Vielleicht hält der Boden ja nicht viel von deiner Intelligenz.«
    Irritiert trat Hiatus einen weiteren Schritt vor. Dabei landete sein Fuß auf einem Läufer. Wieder erschien ein Wort: LÄUFER.
    Nun experimentierte er ein wenig. Was immer er berührte, ließ ein Wort aufscheinen: GEMÄLDE, FENSTER, SCHREIBTISCH, WAND, TÜR. Es war wirklich merkwürdig. Er versuchte, die Tür zu öffnen, doch sie rührte sich nicht vom Fleck.
    Sie machten die Feststellung, daß Mentias Bewegungen keine magischen Wörter hervorbrachten. Tatsächlich schien sie auf diese Szene keinerlei Wirkung ausüben zu können. Sie ignorierte Mentia gänzlich, während sie die Dämonin zugleich gefangenhielt.
    Auf dem Schreibtisch Com-Puters lag ein Briefumschlag, doch Hiatus bekam ihn nicht auf, obwohl er zu gern festgestellt hätte, was für ein Schreiben er enthielt. Außerdem fand er einen kleinen Zettel mit geheimnisvollen Namen und Zahlen darauf.
    Von der Seite ertönte Geklingel. Hiatus blickte hin und stellte fest, daß das Geräusch hinter der Tür zum nächsten Raum he r überschallte. Jene, die er nicht öffnen konnte.
    »Schau an die Decke«, sagte Mentia.
    Er tat es. Da waren weitere Wörter. Eins davon war OFFEN. Also griff er hinauf und berührte das Wort. Es löste sich sofort ab.
    Langsam überkam ihn eine Ahnung. Er trug das leuchtende we i ße Wort zur Tür hinüber. Und tatsächlich – als er die Tür damit berührte, erlosch das Wort, und die Tür ging auf. Dahinter lag ein kleiner Raum mit einer weiteren Tür, die ins Freie zu führen schien, sowie einer zweiten, die in ein weiteres Zimmer führte. Doch inzwischen war das Geklingel verstummt.
    Die Zeit verstrich. Sie erkundeten drei Zimmer dieses merkwü r digen Hauses, einschließlich der Küche, wo es eine große weiße Lebensmittelkiste gab, die innen ganz kalt war und ein belegtes Brot enthielt. Hiatus aß das Brot und kehrte ins zweite Zimmer zurück. Das Klingeln setzte wieder ein, und er stellte fest, daß es aus einem Gerät an der Wand stammte.
    »Ich weiß, was das ist«, meinte Mentia. »Das ist ein mundan i sches Fon. Ich habe davon gehört. Die können sprechen.«
    »Sprechen?«
    »Dazu verwendet man das lose Dingsbums«, erklärte sie.
    Also nahm Hiatus das lose Dingsbums, das an einer Schnur hing, die mit der Kiste verbunden war. Er hielt es ans Ohr. »Hallo, Dug!« sagte das Dingsbums.
    »Ich bin nicht Dug, ich bin Hiatus«, antwortete er.
    »Oh. Tut mir leid. Habe ich mich wohl verwählt.«
    »Dug?« wiederholte Mentia. »War das nicht der Name des mun d anischen Jünglings, der Xanth besucht hat? Meine bessere Hälfte war dazu gezwungen, ihm eine potentielle Gefährtin zu sein, wu r de aber dann doch nicht dazu auserkoren. Aber die mundanische Seite hat sie nie zu Gesicht bekommen.«
    Hiatus hatte von dem Spiel gehört. Er erkannte, daß diese Wi s sensquelle ihm möglicherweise dabei helfen könnte, ins Freie zu gelangen. »Vielleicht ist das hier schon die richtige Nummer, nur eben die falsche Person. Ich glaube, ich

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