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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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der in die Ferne führte.
    Trent lächelte. »Folgt einfach dem gelben geraden Weg«, sagte er.
    »Ja, das sollten wir wohl«, bestätigte Iris. »Komm schon, Wasse r speier-Mann. Wir haben eine Queste hinter uns zu bringen.«
    Gary zuckte die Menschenschultern und folgte ihr. Er war zwar immer noch nicht davon überzeugt, daß diese Queste eine beso n ders gute Idee war, aber es schien ihm nun mal nichts anderes ü b rig zu bleiben.

4
Überraschung
    Der Weg führte sie aus dem Teich und über den trockenen Hö h lenboden. Weder Gary noch Iris kamen naß aus dem Wasser he r vor, sondern trocken. Gary erkannte, daß der Teich in vielerlei Hinsicht magischer Natur sein mußte.
    Doch als er nun plötzlich ohne erkennbaren Halt durch die Luft spazierte und nicht mehr durch das Wasser, brachte diese Verä n derung seine Orientierung doch ein wenig aus dem Lot, und er geriet ins Stolpern. Beinahe wäre er gegen Iris gestürzt.
    »Was ist denn los mit dir?« fragte sie in scharfem Tonfall. »Du versuchst doch wohl nicht, mich mit deinen Pranken zu begra b beln?«
    »Wenn ich meine Pranken noch hätte, würde ich wohl kaum stolpern«, erwiderte Gary verlegen.
    »Ach so, stimmt. Für dich ist die Menschengestalt ja genauso neu wie für mich die Jugend«, erwiderte sie. »Außerdem bist du ein Tier. Da hat das mit den Pranken sowieso keine Bedeutung für dich.«
    »Sollte es denn?« fragte er verblüfft.
    »Du brauchst nur dem Weg zu folgen und dich zu bemühen, das Gleichgewicht zu halten.«
    Es dauerte zwei, vielleicht auch drei Momente, dann hatte Gary sich an das unvertraute Gefühl gewöhnt, sein Gleichgewicht in freier Luft zu halten. So konnte er schließlich weitergehen, ohne zu stolpern.
    »Du kannst ja mal versuchen, mit den Händen zu schwingen«, schlug Iris vor.
    »Mit den Händen schwingen?«
    »Das hilft, beim Gehen das Gleichgewicht zu halten.«
    Beim nächsten Schritt bewegte Gary die Hände in Kreisen; aber das war keine große Hilfe.
    »Sieh her«, sagte Iris. »So etwa.« Forsch schritt sie voran, wobei sie kräftig die Arme schwang.
    Gary versuchte es nachzuahmen; aber das machte alles nur noch schlimmer.
    »Gegenläufig, du Dummkopf«, schimpfte sie.
    »Gegenläufig?« fragte er verständnislos. Das alles war furchtbar verwirrend! Als Vierbeiner hatte er sich stets so fortbewegt, daß er immer erst den Hinterlauf aufsetzte, bevor er den Vorderlauf auf derselben Körperseite hob.
    »So.« Iris klang ärgerlich. Sie stellte sich hinter ihm auf und legte die Hände an seine Menschenellenbogen. »Dieser Fuß – und diese Hand.« Mit dem linken Bein preßte sie gegen das seine, während sie zugleich seinen rechten Ellenbogen vorschob.
    Gary versuchte es, stellte den linken Fuß vor und hielt dabei mit dem Arm das Gleichgewicht.
    »Und jetzt die beiden anderen«, sagte Iris und preßte gegen sein Bein und den linken Ellenbogen. »Gleichzeitig schwingst du mit dem anderen Arm zurück. Aber diesmal bleibst du nicht stehen, sondern gehst einfach weiter.«
    »Ich werde stürzen«, sagte er, sich der Unbeholfenheit seiner Bewegungen bewußt.
    »Nein, wirst du nicht. Versuch es einfach mal.«
    Er versuchte es, brachte aber alles durcheinander. Er drohte u m zufallen, doch Iris hatte ihn untergehakt. Sie stemmte die Beine zwischen die seinen und schwang die Arme um seinen Brustkorb, riß ihn wieder in die Aufrechte. Dann schwankten sie für kurze Zeit bedrohlich, bevor sie schließlich gemeinsam das Gleichg e wicht wiedererlangten.
    »Du hattest recht«, keuchte Iris. »Du hast versucht zu stürzen.«
    Doch nun, da Gary nicht mehr schwankte, fiel ihm etwas and e res auf. »Deine Vorderseite ist ja ganz weich.«
    Sie ließ ihn los und trat zurück. »So geht das nicht. Koordinierst du deine Gliedmaßen denn überhaupt nicht, wenn du vierbeinig läufst? Ich verstehe wirklich nicht, warum dir das solche Schwi e rigkeiten bereiten sollte.«
    »Ja. Wenn ich gehe, geschieht das im Vierteltakt, beim Traben im Zweiertakt, beim schnellen Trab im Dreiertakt…«
    »Zweiertakt!« wiederholte sie. »Das ist die Lösung! Beweg die Arme einfach so, als würdest du traben.«
    Gary versuchte es – und plötzlich klappte alles wie am Schnü r chen. »Dann traben Menschen also, wenn sie gehen«, sagte er staunend. »Aber was tun sie dann, wenn sie traben wollen?«
    »Dann traben sie eben«, erwiderte Iris.
    »Und was ist mit dem schnellen Trab?«
    »Den traben sie auch«, erwiderte sie entschieden.
    »Sie haben keine andere Gangart?

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