Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
unterstützte ihn sofort, indem sie die Illusion einer Kreatur erschuf, die genauso aussah wie Gary vor seiner Transformation. Er konnte nicht anders, er mußte die Zauberin dafür bewundern – er hatte selbst gar nicht gewußt, was für ein Prachtexemplar er gewesen war!
    Eingeschüchtert starrte Überraschung den Wasserspeier an. Dann nahm sie all ihren kindlichen Mut zusammen. »Och, der kann mir keine Angst…«
    Der Wasserspeier sperrte sein gewaltiges, geschecktes Maul aus Marmor auf und stieß eine Wasserfontäne hervor.
    »Iiiieeehh!« kreischte Überraschung und streckte die Waffen. »Ich verspreche es! Bitte, keine kalte Dusche!«
    Der Wasserspeier verschwand wieder. »So ist es brav«, meinte I ris großmütig. Sie warf Gary einen Blick zu, um ihm für seine U n terstützung zu danken. Langsam wurde ihm klar, weshalb man sie beide dazu auserkoren hatte, diese Mission anzutreten. Gemeinsam war es ihnen soeben gelungen, die erste Hürde zu nehmen, dieses wilde, ungestüme Kind in den Griff zu bekommen.
    Doch was sollte er Überraschung beibringen? Gary bezweifelte, daß sie etwas mit dem Wissen anfangen könnte, wie man Wasser reinigte; und er war sich auch ganz sicher, daß sie nicht die Geduld aufbringen würde, hundert Jahre lang still dazuliegen und Wasser auszuspeien. Sein Wissen beschränkte sich auf Gebiete, die schwerlich etwas mit den Bedürfnissen eines Menschenkindes zu tun hatten.
    Und dennoch glaubte man allenthalben, daß der Gute Magier niemals eine falschen Antwort gab, so unwahrscheinlich oder u n zutreffend sie zu Anfang auch scheinen mochte. Gary hoffte i n ständig, daß nicht ausgerechnet er es mit einer Ausnahme von dieser Regel zu tun hatte.
    »So, jetzt sollten wir lieber woanders hingehen«, entschied Iris. »Ich glaube nicht, daß die Eltern dieses Kind zurückhaben wollen, bevor es nicht ordentlich… äh, ausgebildet ist.«
    »Der Gute Magier hat gesagt, ich soll sie auf meiner Suche nach einem Philter mitnehmen«, versetzte Gary. »Von mir aus können wir uns gleich auf den Weg machen.«
    »Du suchst einen Philter?« fragte Iris. »Wofür denn?«
    »Um das ganze Wasser Xanths zu reinigen, damit aus Mundania keine Schmutzstoffe mehr eindringen können.«
    Iris blickte Überraschung vielsagend an. »Vielleicht könnte ja j e mand diesen Philter für dich finden oder herstellen.«
    »Was ist denn ein Philter?« fragte Überraschung.
    »… vielleicht aber auch nicht«, schloß Iris.
    »Der Gute Magier meinte außerdem, daß Hiatus weiß, wo er ist. Glaube ich jedenfalls.«
    »Hiatus? Der Bruder von Lacuna?« fragte Iris in scharfem To n fall.
    »An diese beiden ungezogenen Blagen kann ich mich noch gut erinnern! Die waren völlig verantwortungslos, hatten nichts als Flausen im Kopf. Weißt du, was sie bei der Hochzeit von Humfrey und der Gorgone angestellt haben?«
    »Nein«, gestand Gary. »War das interessant?«
    »Empörend war es! Sie haben ihre Talente dazu benutzt, die ga n zen Feierlichkeiten durcheinanderzubringen. Sie…«
    »Oh«, meldete das Kind sich interessiert zu Wort.
    Iris warf Überraschung einen weiteren Blick zu und überlegte es sich offensichtlich anders. Gary wußte, warum: Das Kind neigte einfach zu sehr dazu, jedes Talent nachzuahmen, das irgend j e mand erwähnte. »Na ja, spielt auch keine Rolle. Inzwischen dürfte Hiatus zweifellos ein wenig reifer geworden sein. Ist ja schon ein paar Jahre her. Also müssen wir uns seiner Hilfe versichern, um deine Queste zu erfüllen.«
    »Ja. Aber ich weiß nicht, wo ich Hiatus finden kann.«
    »Wahrscheinlich ist er auf Schloß Zombie. Und wenn nicht, wi s sen der Zombiemeister oder Millie das Gespenst bestimmt, wo er zu finden ist.«
    »Es gibt ein Gespenst unter den Zombies?«
    »Ein Gespenst!« rief Überraschung. Ihre Augen begannen zu schielen. Plötzlich erschien eine menschengroße, durchsichtige Spukgestalt vor ihnen, mit dunklen, leeren Augenhöhlen und e i nem Mund, der soeben das Wort »Buh!« zu formen schien.
    Iris hielt inne. »Harmlos«, murmelte sie. »Einfach nicht beac h ten.«
    Das Gespenst schien gleichermaßen überrascht zu sein wie Iris und Gary. Ein bißchen verwirrt schwebte es schließlich davon. Gary begriff, daß dies wahrscheinlich die beste Methode, mit Ü berraschung magischen Tricks umzugehen: einfach ignorieren. »Schloß Zombie?«
    »Ich weiß, wo das ist. Aber es ist ein langer Fußmarsch dorthin. Ich wünschte, wir hätten einen Teppich, auf dem wir fliegen kön n

Weitere Kostenlose Bücher