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Wassergeld

Wassergeld

Titel: Wassergeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Eifler«, meldete sich die aufgeforderte Jutta. »Seit wir innerhalb des MMP mit Keksen versorgt werden, ist die Mitarbeiterzufriedenheit um mehrere Prozent gestiegen.«
    Ja, ja, dachte ich gehässig. Zehn Prozent Steigerung von null war immer noch null.
    »Lassen Sie uns endlich mit dem Erpresserschreiben weitermachen«, mahnte der LKA-Beamte. »Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit für Ihren Blödsinn.«
    KPD wollte seine Niederlage wieder wettmachen. »Das ist doch sonnenklar, die Gauner wollen ein Unglück in der BASF herbeiführen.«
    Einer der beiden Feuerwehrmänner schüttelte den Kopf. »Entschuldigen Sie, dass ich mich einmische. Ich bin der Leiter der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen. Wir arbeiten eng mit der Betriebsfeuerwehr der BASF zusammen. Die BASF ist zwar das größte zusammenhängende Industriegebiet in Europa, aber auch gleichzeitig das am besten bewachte. Es ist eigentlich unmöglich, dass zwei Personen, die wir zudem bereits identifiziert haben, unerkannt auf das Gelände kommen können. Selbst die Lkws der Zulieferer werden genaustens überprüft. Nein, in der BASF wird ein Anschlag nicht funktionieren.«
    »Vielleicht eine der Rheinbrücken?«, warf Gerhard zwecks Diskussion ein.
    Als niemand antwortete, entschuldigte er sich und hob beide Hände: »Tut mir leid, wenn ich etwas Dummes gesagt habe, war nicht so gemeint.«
    »Nein«, widersprach Herr Eifler nachdenklich. »Ganz und gar nicht. Die Brücken sind in ihrem Unterbau bekanntlich hohl. Es gab einmal so einen Fall in Spanien. Die Brücke stürzte zwar nicht ein, die Statik war nach dem Attentat der ETA trotzdem nicht mehr gewährleistet. Man musste die komplette Brücke abreißen und neu aufbauen.«
    Eine weitere, mir unbekannte Person, vermutlich ein Kollege Eiflers, stand auf. »Ich werde das gleich prüfen und die infrage kommenden Brücken bis auf Weiteres sperren lassen.«
    »Damit provozieren wir ein bisher noch nie da gewesenes Verkehrschaos«, meinte KPD.
    »Ist es Ihnen lieber, wenn eine der Rheinbrücken mit darauf befindlichen Personen zusammenbricht?«, maulte ihn Eifler erneut an.
    Ich war gespannt, wie lange es noch dauerte, bis KPD die weiße Fahne schwingen würde.
    »Ganz, wie Sie meinen«, antwortete unser Chef bedeutend gedämpfter.
    »Weitere Vorschläge?«, forderte der LKA-Beamte auf, der nun endgültig die Gesprächsführung übernommen hatte.
    »Vielleicht kann ich ein paar Informationen beisteuern«, meldete sich Heinz Strommeier. »Für alle, die mich nicht kennen, ich bin der Leiter der hiesigen Wasserschutzpolizei. Dem Kollegen von der Berufsfeuerwehr muss ich unbedingt recht geben, die BASF ist dermaßen gut gesichert, da würde ich mir keine Gedanken machen.« Er machte eine kleine Pause. »Selbst wenn es die Ganoven geschafft haben, den Deich bei Altrip zu sprengen; auf dem oder um das Gelände der BASF hätte das niemals geklappt. Lassen Sie mich aber zu einem anderen Brennpunkt kommen, nämlich dem Kaiserwörthhafen und das südlich angrenzende Industriegelände mit Rheinanschluss. Dort gibt es nicht nur die Firma Rheingüter, sondern eine Vielzahl weiterer mittelständischer Unternehmen, die ständig irgendwelche Gefahrstoffe auf dem Rhein transportieren und umladen. Die Gefahr, die davon ausgeht, wird meiner Meinung nach unterschätzt, beziehungsweise wird in der Öffentlichkeit versucht, alles zu relativieren. Das Brisante dabei ist, dass direkt hinter den Industrieanlagen zwei Wohngebiete liegen und zwar das alte Mundenheim sowie das Neubaugebiet von Rheingönheim.«
    Strommeiers Kollege Schliefensang machte heute auf mich einen gelangweilten Eindruck. Er futterte ununterbrochen Häppchen, ohne sich in die Diskussion einzubringen.
    Der Leiter der Berufsfeuerwehr nickte heftig. »Ich muss Herrn Strommeier beipflichten. Ich verstehe bis heute nicht, wie man ein Neubaugebiet direkt neben einer Zeitbombe planen konnte. Wir haben verschiedene Rettungsszenarien in der Schublade, falls es einmal zum Ernstfall kommen sollte. Doch ich kann Ihnen eines verraten: Im Vergleich dazu war die Evakuierung bei Altrip ein Klacks.«
    Herr Strommeier übernahm wieder das Wort: »Dort bräuchte man nicht einmal eine so große Detonation wie in Altrip. Ein kleines Loch in einem Tank würde genügen. Nicht auszudenken, wenn eine gefährliche Chemikalie freigesetzt würde, und der Wind Richtung Bebauung weht. Dann müsste man das Herz der Metropolregion Rhein-Neckar für einen unbestimmten Zeitraum komplett evakuieren.«
    Unser

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