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Wassergeld

Wassergeld

Titel: Wassergeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Mann umbringen?«
    »Dafür gibt es einen sehr einfachen Grund: Sie sind Ihrer Geliebten hörig. Sie machen alles, was sie von Ihnen verlangt.«
    »Das ist doch Humbug«, schrie Johanna. »Wir lieben uns, das hat nichts mit Hörigkeit zu tun!«
    »Wie Sie meinen. Vielleicht hat Herr Windler Ihren Mann auch aus krankhafter Liebe erschlagen. Was hat Ihnen Ihre Freundin denn erzählt? Warum wollte sie, dass Sie Herrn Kocinsky umbringen?«
    Beide blieben stumm, daher holte ich zum nächsten Schlag aus. »Sie hat Ihnen von der missglückten Erpressungsgeschichte erzählt, stimmt’s? Ben und Johanna waren nämlich die Köpfe hinter dem ganzen Unternehmen!«
    Ich blickte wieder zu Johanna. »Nachdem in der Kiste nur Papier war und der Plan daher schiefgegangen war, musste Ben verschwinden, damit es keine Querverbindungen zu Ihnen gab, Frau Kocinsky. Was lag näher, als Ihren hörigen Freund einzuspannen, und ihm die Drecksarbeit zu überlassen? Welche Geschichte haben Sie ihm denn aufgetischt? Dass Ihr Mann Sie bedroht hat oder dass er Ihrer Liebe zu Hieronymus im Weg stand?«
    Hieronymus Windler wirkte wie ein Häufchen Elend. Schlagartig schien ihm klar geworden zu sein, dass er elendig benutzt worden war.
    »Stimmt das, Johanna?«, fragte er sie in zaghaftem Ton.
    »Ach was, seit wann glaubst du einem dahergelaufenen Bullen mehr als mir? Palzki blufft doch nur.«
    »Sie wissen, dass ich die Wahrheit spreche, Frau Kocinsky. Für Sie, Herr Windler, habe ich eine kleine Überraschung. Leider wird sie Sie aber letztendlich nicht wirklich weiterbringen. Sie haben nämlich Ben Kocinsky überhaupt nicht erschlagen!«
    Johanna begann, leicht zu zittern. »Was soll das jetzt wieder? Lebt mein Mann noch?«
    Ohne auf ihre Frage einzugehen, wandte ich mich wieder an Windler. »Sie haben zwar einen Kocinsky umgebracht, aber nicht den Ben, sondern seinen Zwillingsbruder Albert.«
    Johanna Kocinsky stieß einen spitzen Schrei aus.
    »Sind Sie immer noch der Meinung, dass es sich nicht gelohnt hat, hierherzukommen?«, fragte ich sie, bevor ich mich wieder Herrn Windler zuwandte. »Ihre Freundin verlangte von Ihnen, ihren Mann umzubringen. Dabei hatten sie und Ben längst geplant, Albert an den zukünftigen Tatort zu locken. Bestehen Sie immer noch darauf, nicht benutzt worden zu sein, Herr Windler?«
    Er stand da und hatte Wasser in den Augen. »Stimmt das, Herr Palzki?«, flüsterte er und mein Nicken ließ ihn verstehen.
    »Die Narbe war es«, sagte ich zu Johanna. »Auf den Fotos in Ihrem Büro war sie nicht zu sehen. Sie haben zu hoch gepokert, Frau Kocinsky.«
    Eine laute Stimme neben der Eingangstür erschreckte uns.
    »Nein, Herr Palzki, Sie haben zu hoch gepokert.«
    »Kommen Sie ruhig herein, Herr Kocinsky, Ben Kocinsky«, sprach ich ihn möglichst lässig an.
    Er trat näher und ich konnte die Waffe in seiner Hand deutlich erkennen.
    »Sie erlauben doch, dass ich meine kleine Absicherung in der Hand behalte? Meine Frau war so nett, mich über den Termin zu unterrichten.«
    »Das hoffte ich auch, dass sie das tun würde«, antwortete ich. Es wäre doch schade, wenn Sie bei unserer Unterhaltung nicht dabei wären.«
    »Der Humor wird Ihnen vergehen, Palzki. Johanna, was ist schiefgelaufen?«
    »Er hat die Narbe bei Albert bemerkt«, antwortete sie.
    »Das ist natürlich eine blöde Sache«, sagte er. »Da sehe ich nur eine Lösung. Dummerweise wird die Lösung für Sie, Palzki, und für diesen hirnverbrannten Trottel von Hieronymus nicht zufriedenstellend sein. Ich hoffe auf Ihr Verständnis, dass ich Sie leider erschießen muss.«
    Windler war kurz davor, ohnmächtig zu werden.
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können, Herr Schiffsführer. Dass Sie über Leichen gehen, haben Sie bereits bei Ihrem Zwillingsbruder bewiesen. Immerhin sind Ihnen 50 Millionen Euro durch die Lappen gegangen.«
    »50 Millionen, die wir dringend gebrauchen können«, antwortete Ben Kocinsky wütend. »Doch das letzte Wort ist zu diesem Thema noch nicht gesprochen!«
    »Sie planen, weiterzumachen?«, fragte ich neugierig.
    »Was denken Sie denn? Selbstverständlich wird es weitergehen. Natürlich ohne Sie beide, denn Sie sind so gut wie tot.« Er zielte mit der Waffe auf mich.
    Ich ließ mich davon nicht beeindrucken. Ich wusste um beziehungsweise hoffte auf Jacques’ Unterstützung. »Dann können Sie mir zum Abschluss bestimmt noch verraten, wofür Sie das Geld benötigen?«
    »Ich wüsste nicht, was Sie das angehen sollte.«
    »Lass ihn«,

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