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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Vaters versteckt, damit man sie nicht auf deinem Grundstück findet.“
    „Ich wollte ihm die Sache nicht anhängen“, erwiderte Owen, als würde ihn dieser Vorwurf stärker treffen als die Anschuldigung, einen Mordversuch auf dem Gewissen zu haben. „Ich dachte, dort würde nie jemand nachsehen. Ich meine, wer würde ihn schon verdächtigen, irgendeinem Menschen wehzutun?“
    Sie hatte es getan. Sie hatte erlebt, wie John auf die Neuigkeit über sie und Cain reagiert hatte, und hatte das Schlimmste vermutet.
    „Wer würde sich schon über diesen riesigen Müllhaufen Gedanken machen?“, fuhr Owen fort. „Ich habe keine Ahnung, wie er in so einer Umgebung leben kann. Er und Robert.“ Er schüttelte den Kopf.
    „Und Cain?“
    „Cain ist nicht wie der Rest von uns. Er ist nicht mit uns verwandt.“
    „Hast du deshalb kein Problem damit, ihm die Schuld in die Schuhe zu schieben?“
    „Er hat es verdient. Er hat es herausgefordert.“
    Sie überlegte, wie rasch sie die Tür entriegeln und öffnen könnte. Würde sie überhaupt eine Chance haben, wenn sie hinaussprang? Sie fuhren immer schneller, mindestens vierzig Meilen pro Stunde. Aber sobald sie den kurvigen Teil der Straße erreichten, würde er vom Gas gehen müssen. Das war wahrscheinlich ihre einzige Möglichkeit. Die Straße war gesäumt mit Felsen, Ästen und Pinienzapfen, mit Bäumen und Baumstümpfen. Wenn sie Glück hatte, würde sie den Sturz vielleicht überleben.
    „Denk nicht einmal darüber nach!“, warnte er sie sanft.
    Karen öffnete ihren Sicherheitsgurt. „Warum nicht? Es ist vielleicht meine einzige Chance.“
    „Ich werde dich trotzdem finden und töten.“
    „Was war mit Jason?“ Sie wollte ihn ablenken und zum Reden bringen, solange sie auf eine weitere Fluchtmöglichkeit wartete. „Hast du ihn ebenfalls umgebracht?“
    Er antwortete nicht.
    „Hast du Jason erschossen?“, wiederholte sie.
    „Cain hat Jason erschossen.“
    Sie rutschte ein winziges Stück näher an die Tür heran. „Das stimmt nicht, und das weißt du auch. Cain hat niemanden erschossen.“
    Er blickte sie schräg von der Seite an. „Natürlich würde ich nie von dir erwarten, dass du mir glaubst. Du gehörst schließlich auch zu seinen zahlreichen Eroberungen. Mein Dad hat es mir auf der Beerdigung erzählt. Er sagte, du seist Cain ebenso verfallen wie Amy. Und Sheridan. Ich dachte, sie wäre anders, zu gut für ihn. Aber nein … Es hat sich herausgestellt, dass sie nicht besser ist als der Rest.“
    „Hast du es darum getan? Du warst sauer, weil Cain mit Sheridan geschlafen hat?“
    „Nicht sauer. Ich war von ihr enttäuscht. Ich hatte gehofft, dass irgendeine ihn schließlich in seine Schranken weisen würde. Aber mit der Schießerei hatte Sheridan nichts zu tun.“
    „Wer dann?“
    Keine Antwort.
    „Bitte sag es mir!“
    „Du würdest es doch nicht verstehen, selbst wenn ich es täte. Du hast keine Ahnung, was es bedeutet, im Schatten eines anderen zu leben.“
    „Cain wirft einen großen Schatten.“
    „Cain?“ Er lachte. „Cains Schatten war nicht halb so groß wie der von Jason.“
    „Du warst auf Jason eifersüchtig?“
    Seine Fingerknöchel wurden weiß, so fest umklammerte er das Lenkrad. „Das wärst du auch gewesen, wenn du erlebt hättest, wie mein Vater ihn angebetet hat. Bei Robert konnte ich verstehen, warum er bei einem Vergleich stets den Kürzeren zog, er hat nie etwas richtig gemacht. Aber Jason war nicht halb so klug wie ich. Ich habe zwei Klassen übersprungen, verdammt noch mal! Mit zweiundzwanzig hatte ich meinen Abschluss in Medizin. Glaubst du etwa, mein Vater wäre stolz darauf gewesen?“
    „Er ist stolz auf dich, stolz auf das, was du geleistet hast. Warum willst du alles zerstören? Warum hast du ihm das Einzige genommen, das er …“ Sie verstummte, aber Owen beendete den Satz für sie.
    „Das Einzige, das er wirklich liebte?“ Er lachte bitter. „Du bist klüger, als ich dachte.“
    „Nein. Ich kann nicht verstehen, wie ein Bruder den anderen töten kann, egal, was sein Vater denkt! Mit dir stimmt doch was nicht, Owen. Du brauchst Hilfe.“
    Er sah verletzt aus. „Es gibt keinen Grund, unhöflich zu werden. Es ist nichts Persönliches.“
    „Und ob mein Leben etwas Persönliches ist!“
    Er lächelte. „Gute Retourkutsche! In solchen Dingen war ich nie sehr gut. Vielleicht mochte Dad Jason deswegen lieber. Jason wusste immer eine schlagfertige Antwort.“
    „Vielleicht mochte er ihn lieber, weil er kein

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