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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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Louisiana gewöhnen.
    Max saß im Bug und bewegte das Boot mit gleichmäßigen, kräftigen Ruderschlägen vorwärts, während sie sich in ihren Taucheranzug zwängte.
    »Wenn du irgendein Anzeichen von Eis siehst …«, sagte er.
    »Ich verspreche es, Max, dann tauche ich sofort auf.«
    »Sofort!«, wiederholte er und warf ihr einen strengen Blick zu.
    Sie hatte den Taucheranzug in einem kleinen Laden in Port Allen ausgeliehen. Als man sie nach ihrem Tauchschein gefragt hatte, hatte sie ihren Quimicron-Ausweis gezückt, irgendeine Geschichte über ein eiliges Projekt erfunden und versprochen, ihren Berechtigungsnachweis später zu faxen. Der Quimicron-Ausweis hatte die Inhaber überzeugt. Die Hoffnung, mit einer der größten Firmen in der Umgebung öfter ein Geschäft zu machen, hatte sie dazu gebracht, die Vorschriften zu übergehen.
    ›Haz-Mat‹ stand in orangefarbenen Buchstaben auf dem schmuddeligen schwarzen Anzug. Er bestand aus vulkanisiertem Gummi und war mit einer chemikalienresistenten Beschichtung versehen, so dass er quietschte und knirschte, als sie ihn anzog. Verglichen mit diesem sperrigen dicken Ding war ihr Schutzanzug ein leichtes Sommerkleid.
    Der Anzug endete in wasserdichten Füßlingen, die sie an die grässlichen Hasenfüße ihrer Kinderpyjamas erinnerten. Sie hasste die klammen Füßlinge fast genauso wie das Ringsystem, das die Handschuhe mit den Ärmeln verband. Der Anzug fühlte sich an wie eine Zwangsjacke. Sie quetschte sich durch die Halsmanschette, die mit dem Leichthelm mit integrierter Atemmaske verbunden wurde. Sobald sie im Anzug steckte, würde kein Millimeter ihrer Haut mehr frei sein. Das bedeutete einen gewissen Schutz.
    Eulen schrien, als sie am Schulterreißverschluss zerrte, dann die Tauchermaske begutachtete und ein Vertrauen vorspielte, von dem sie sich wünschte, es wäre echt. Der Typ in Port Allen hatte ihr gezeigt, wie man das komplizierte Mundstück aufsetzte, und obwohl CJ eine schnelle Auffassungsgabe hatte, war es schwierig, alles in der Dunkelheit zu tun. Kalte Schauer prasselten zwischendurch wie Peitschenhiebe auf das Boot. Als sie die Sauerstoffflasche hochhob, rutschte sie ihr aus den Händen und knallte auf den Boden der Piroge.
    »Entspann dich, Kind«, flüsterte Max.
    »Nenn mich nicht Kind!« Sie traute sich nicht, ihm zu erzählen, dass sie noch nie getaucht war. Sie hatte lediglich einmal auf den Bahamas geschnorchelt. »Der Fluss ist nur fünfundvierzig Fuß tief«, sagte sie mit aufgesetzter Gleichgültigkeit.
    Sie hatte das Internet nach sämtlichen Informationen über den Schiffskanal durchforstet. Sie wusste, dass das Ingenieurcorps, ein Hauptkommando der US-Armee und zuständig für Leistungen im Bauingenieurwesen, den Kanal bei zwölf Meter Tiefe hielt, um Frachtern die Durchfahrt zum Ozean zu ermöglichen. Und laut einem Online-Taucherhandbuch konnte sie achtzig Minuten in dieser Tiefe bleiben – sofern sie genug Sauerstoff hatte. CJ wusste nicht, wie lange eine Sauerstoffflasche reichte. Die Druckanzeige stand bei dreihundert Bar. Dreihundert klang viel.
    Die ganze Zeit atmen, empfahl das Handbuch, und langsam auftauchen, um die Dekompressionskrankheit zu vermeiden. Die Website ließ sich über die Bedeutung von Training und Tauchschein aus, doch CJ nahm an, dass das zu Werbezwecken geschah.
    Kalter Nebel ließ sie erschaudern. Rrrratsch! Max riss ein Stück Klebeband von der Rolle. In der Ferne rief ein Nachtvogel, und ganz in der Nähe plumpste etwas ins Wasser. CJ konnte es schwimmen hören. Sie redete sich ein, dass es ein Ochsenfrosch war.
    Mit dem Klebeband, das er mehrmals herumwickelte, befestigte Max den Magnetfeldsucher an ihrem linken Unterarm. Am Handgelenk brachte er das Strommessgerät an. Sie hatte das Gerät ausgeliehen, um zu sehen, ob es Elektrizität im Wasser gab. Wenn sie etwas fand, wäre das eine Erklärung für das elektromagnetische Feld. Dann musste sie nur noch die Quelle aufspüren, vielleicht eine fehlerhafte Verbindung zu einer der nahe gelegenen Fabriken, ein loses Kabel, ein Unterwassergenerator, etwas in der Art.
    Max knipste ihre Tauchertaschenlampe an, um die Batterie zu überprüfen. »Ceegie …«
    Sie küsste ihn. »Du bist so gut zu mir.«
    Als sie sich abwandte, berührte er ihre Wange, und impulsiv ließ sie sich in seine Arme fallen. Sie küssten sich lange, und sein Geruch nach Moschus ließ ihre Haut prickeln. Er besaß eine Anziehungskraft wie ein heißer, dunkler Magnetstein.
    Ihre Körper

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