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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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schmiegten sich aneinander, und als sie ihren Mund auf die sanft pochende Ader an seinem Hals presste, stieß sie mit der Sauerstoffflasche gegen das Dollbord.
    Er küsste sie aufs Ohr und lachte. »Möchtest du etwa in dieser Piroge mit mir schlafen?«
    Ihre haselnussbraunen Augen glitzerten. »Wir haben es schon einmal getan.«
    Er umarmte sie, aber die feuchte Flasche und die Taucherausrüstung waren ihnen im Weg. »Lass uns in meine Wohnung gehen«, flüsterte er.
    Seine Worte brachen den Bann, und sie wandte sich ab. »Später. Wenn wir hier fertig sind.«
    Wo der namenlose Flussarm in den Kanal mündete, warf Max den Anker, und CJ hantierte mit ihrer Taschenlampe. Nebel hüllte sie ein. Sie sprühte Listerine auf das Latexmundstück der Atemmaske. Es schien von zahllosen Zähnen zerkaut und zerbeult worden zu sein. Sie verzog das Gesicht, als sie die Atemmaske aufsetzte und das eklige Ding in den Mund steckte. Es schmeckte wie ein alter Reifen. Max half ihr, die Halsmanschette an der Kapuze zu befestigen.
    Sie merkte, wie sie nach Luft schnappte. Die Maske verdeckte ihr die Sicht, und sie stolperte über die Zirkusclownflossen, als sie sich in der Piroge zu bewegen versuchte. Die Sauerstoffflasche fühlte sich an wie ein Amboss, den man ihr auf den Rücken geschnallt hatte. Schließlich schwang sie die Füße mit den Flossen über das Schandeck.

22
    Freitag, 11. März, 23.37 Uhr
    Wirbelnde Dunkelheit. Laut blubbernde Blasen. Kälte drang durch ihren Anzug.
    Ihre Taschenlampe schien durch trübes Grün, und die Maske verengte ihren Sehwinkel wie Scheuklappen. Algenfasern schwebten an ihr vorbei, und an der Wasseroberfläche über ihr waberten die Flutlichter von Quimicron wie unruhige Geister. Sie sank nach unten.
    Wo war ihr Tiefenmesser? Ihre Ohren begannen zu schmerzen. Hastig schwamm sie durch das Wasser und suchte nach dem langen, mäandernden Schlauch, an dem ihre Messgeräte befestigt waren, doch sie konnte ihn nicht finden.
    Die Dunkelheit nahm zu. Sie fühlte sich schwindlig und desorientiert. Als sie mit den schlechtsitzenden Flossen schlug, bekam sie einen Krampf in der linken Wade und musste pausieren. Sie sank weiter.
    Idiotin, dreh nicht durch! Du schaffst es!
    Zumindest erinnerte sie sich an den Trick für den Druckausgleich in den Ohren. Durch die Latexmaske drückte sie ihre Nase zu und versuchte zu niesen. Die Luft, die in ihren Gehörgängen festsaß, trat mit einem schmerzhaften, hohen Zischen aus. Die Flutlichter über ihr verschwanden.
    Gewichte. Der Verleiher hatte ihr die Taschen mit Bleigewichten vollgestopft, damit sie leichter abtauchen konnte. Der Typ hatte ihr das Schnellabwurfsystem gezeigt, für den Fall, dass sie die Gewichte loswerden musste. Es gab auch noch eine aufblasbare Weste, um die Gewichte zu kompensieren. Richtig, die Tarierweste. Sie fand die Reißleine der Tarierweste und zog fest daran. Aber anstatt sich aufzublasen, entwich ihr eine Fontäne mit Luftblasen, und sie sank noch schneller.
    Ein dumpfer Klagelaut ertönte in ihrer Maske, und sie stellte fest, dass es ihr eigener Schrei war, der vom Mundstück gedämpft wurde. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Dann erklang Harrys höhnisches Lachen in ihrem Kopf. Du überschätzt deine Intelligenz, Carolyn, wie es auch deine Mutter getan hat.
    »Nein!«, sagte sie laut und biss auf das Mundstück. Langsam und ganz bewusst fasste sie hinter sich und fand die Schläuche, die am Ventil der Sauerstoffflasche befestigt waren. Während sie gleichmäßig tiefer in die Dunkelheit sank, glitt ihr Handschuh am linken Schlauch entlang und folgte ihm bis zum Ende, wo die Konsole mit Messgeräten hing. Der Tiefenmesser, auf den sie die Taschenlampe richtete, zeigte 34 Fuß an. Nicht allzu tief. Entspann dich.
    Der leere Probenbehälter schwebte über ihrem Arm an einer Schnur. Sie tastete die Vorderseite ihres Taucheranzugs nach dem Abwurfsystem ab, um Gewichte loszuwerden, und ihre Hände umschlossen ein Paar langer zylinderförmiger Griffe. »Sie müssen kräftig ziehen«, hatte der Typ ihr geraten. Alles klar.
    Aber jetzt noch nicht. Nicht bevor sie das Kolloid gefunden und eine bessere Probe genommen hatte. Sie richtete den Taschenlampenstrahl auf den Magnetfeldsucher. Ja! Das elektromagnetische Feld pulsierte. Sie versuchte das Strommessgerät abzulesen, das an ihrem Handgelenk befestigt war. Das Gerät zeigte einen niedrigen Wert an, der durch das kalte Wasser zuckte.
    »Ich hatte recht«, gurgelte sie laut durch ihr

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