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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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Max vermutete, dass er der Schiffsbesatzung dabei helfen sollte.
    Die vierundzwanzig Stahlscharniere lagen in einer Reihe, jedes so groß wie zwei Männer. Während sie darauf warteten, dass der Kran sie anhob, kauerte Max im Schatten einer Sumpfeiche und spielte mit einem Coonhound, den jemand dort angeleint hatte, als plötzlich eine seiner Kolleginnen aufschrie. Es war Betty DeCuir. Sie zeigte auf den Kanal.
    Unter einer drei Meter hohen Schicht aus gewöhnlichem Wasser bildete sich ein Eispilz, und etwas glitzernd Weißes nahm Gestalt an. Es sah aus wie ein durchscheinender Fächer aus Milch. Betty lief auf das Flussufer zu, doch genauso schnell, wie sich die Erscheinung gebildet hatte, verschwand sie plötzlich wieder. Betty hob ein paar Steine auf und warf sie ins Wasser, in der Hoffnung, es noch einmal aus der Reserve zu locken. Max zerrte einen Kalksteinbrocken aus dem Boden und warf ihn in den Fluss. Dann bemerkte er den Hund. Er war erstarrt und hatte aufmerksam die Ohren in Richtung Wasser gedreht. Max fragte sich, was das Tier hörte.

35
    Sonntag, 13. März, 15.40 Uhr
    »Sie sind bereit, die Absperrung zu schließen.« Dan Meir stand in hellem Sonnenschein an seinem Bürofenster, in der einen Hand ein Mobiltelefon, in der anderen ein Sprechfunkgerät. Er führte zwei verschiedene Gespräche gleichzeitig, eins mit dem Kranführer und das andere mit Rory Godchaux, seinem Vorarbeiter.
    Roman saß am Schreibtisch, nickte und beendete die Telefonkonferenz, die er geführt hatte. Ausgedruckte Tabellen, Fotos und leere Wasserflaschen übersäten den Konferenztisch, an dem die beiden seit dem frühen Morgen gearbeitet hatten. »Ich warte noch auf ein Schiff«, sagte Roman. »Wenn es da ist, gebe ich Ihnen neue Anweisungen.«
    Als sie gemeinsam das Zimmer verließen, angelte Roman eine rot-schwarze Kapsel aus seiner Hosentasche und schluckte sie trocken. Li Qin hatte ihm versprochen, dass sie ihm helfen würde, wach zu bleiben. Solange der Kanal nicht versiegelt war, würde er keinen Frieden finden. Die Einzelteile seiner Planung passten immer noch nicht nahtlos zusammen. Er konnte die Spundwände nicht schließen, bevor das Aufräumschiff eingetroffen war. Die Wartezeit wurde immer länger.
    Roman grauste bereits vor den Überstundenrechnungen für diese Arbeiten, aber ihm blieb keine andere Wahl. Er musste die drohende Klagewelle abwehren. Zahlen schoben sich in seinem Kopf hin und her, als er mit Meir über das steile Pflaster zum Kai hinunterlief. Hitze wurde vom Beton abgestrahlt. Er spürte die Wärme durch die Sohlen seiner Laufschuhe.
    Quimicron hatte zwei schnelle Patrouillenboote auf dem Kanal, beides Viersitzer vom Typ Formula Fastech. Ein dunkelhäutiger junger Mann hatte bereits den Motor des einen Rennboots angeworfen, und als Roman ins Cockpit stieg, stellte Meir ihn als Max Pottevents vor. Roman beäugte den jungen Kreolen misstrauisch. Er hatte den Namen schon einmal gehört. Max Pottevents war mit Reilly im Sumpf gewesen. Aber Roman hatte jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken.
    Sie rasten den Kanal hinunter und wühlten eine Bugwelle aus grünem Schaum auf, die gegen die orangefarbenen Bojen schwappte, die Peter Vaarveen ausgesetzt hatte, um die Grenzen des elektromagnetischen Feldes abzustecken. Roman musterte die neuen Abbrüche am Ufer und brummte verärgert. Jede sandige Lücke schimmerte wie das Innere einer Teetasse aus körnigem Porzellan.
    Er wusste, dass die einstürzenden Ufer etwas mit dem sich ausbreitenden Energiefeld zu tun haben mussten. Und die Unterwasserfotos bestätigten, dass der Sand nicht durch das Flussbett davongespült worden war. Er war einfach verschwunden – genauso wie das Molybdän aus dem Schiff. Roman schaukelte hin und her, als Wellen gegen das Rennboot schlugen.
    Molybdän konnte sich vielleicht in Wasser auflösen, überlegte er, aber Silikate – gewöhnlicher Sand – taten es nicht. Um die Verbindungen aufzubrechen, brauchte man die Temperaturen eines Schmelzofens. Roman versuchte es, aber er konnte sich nicht vorstellen, wie sich fester Quarzsand in Nichts auflösen sollte. Sein gesichtsloser Widersacher arbeitete mit rätselhaften Kräften.
    Als sie sich dem Kai von Gulf-Pac näherten, mussten sie genau über den Bereich hinwegfahren, in dem sich das Kolloid befand, und Roman bemerkte, dass Max Pottevents nervös wurde. Der junge Kreole nahm sein Kopftuch ab und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. Als Pottevents etwas über böse Geister murmelte,

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