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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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kaum Medienvertreter aufgetaucht. Das war schon merkwürdig, vor allem, da die Polizei die Morde als Taten eines Serienmörders eingestuft hatte.
    Der Artikel nannte als Vergleich dazu einige sehr prominente Mordfälle, bei denen stets hübsche junge Mädchen getötet worden waren, und spekulierte darüber, warum dieser Fall, bei dem es sogar mehrere Opfer gegeben hatte, so wenig Aufmerksamkeit erregte. Der Reporter war offensichtlich der Überzeugung, dass dies geschlechtsspezifische Gründe hatte.
    Harper wollte Daniel gerade fragen, warum sie das lesen sollte, als ihr klar wurde, dass die Antwort darauf in den letzten Absätzen zu finden war:
    Und die Morde beschränken sich nicht allein auf Maryland. Gestern erst wurde in einer kleinen Küstengemeinde etwa 70 Kilometer südlich von Myrtle Beach ein junger Mann ermordet aufgefunden, mit ähnlichen Verletzungen wie die Opfer in Capri.
    Der 33-jährige Jason Way wurde mit aufgeschlitztem Brustkorb in einer Seitengasse hinter einem viel besuchten Restaurant entdeckt. Trotz des gräulichen Verbrechens haben sich bislang keine Zeugen gemeldet, die etwas gehört oder gesehen haben.
    Nach diesem fünften Mord an einem jungen Mann stellt sich die Frage, ob die Medien nun vielleicht endlich damit beginnen werden, so ausführlich über diese Serienmorde zu berichten, wie es geboten wäre. Bislang scheint dies jedoch eher unwahrscheinlich. Die örtlichen Behörden in South Carolina zögern jedenfalls, diesen Mord mit denen in Maryland in Verbindung zu bringen.
    Jason Way sei schon mehrfach wegen häuslicher Gewalt und sexueller Belästigung aktenkundig gewesen und wegen Vergewaltigung verurteilt worden, und es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um den Racheakt eines früheren Opfers handle, so ein Vertreter der Polizei.
    In der Zwischenzeit werden Mütter gut auf ihre Söhne achtgeben müssen, da es sonst niemand zu tun scheint.
    » Oh mein Gott«, sagte Harper und holte zitternd Luft. » Das sind sie, oder? Das müssen die Sirenen sein!«
    Daniel nickte. » Ich glaube schon. Ich meine, der Kerl klingt nach einem echten Widerling, deshalb könnte es auch ein Nachahmungstäter sein. Aber ich finde, wir sollten uns die Sache trotzdem genauer anschauen.«
    » Wie alt ist die Zeitung?« Harper blätterte mit bebenden Händen zur Titelseite zurück.
    » Sie ist von heute«, erwiderte Daniel.
    » Dann wurde der Kerl also gestern getötet?« Harper strich sich die Haare aus der Stirn und versuchte nachzudenken, doch in ihrem Kopf raste es. » Vielleicht sind sie immer noch dort. Gemma könnte noch da sein. Wie weit ist das weg?«
    » Nach Myrtle Beach fährt man etwa zehneinhalb Stunden von hier«, sagte Daniel. » Also etwas mehr als elf Stunden, wenn wir uns beeilen.«
    » Weißt du, wie die Stadt heißt?« Harper überflog noch einmal den Artikel und suchte den Namen der Stadt, in der die Leiche gefunden wurde.
    » Ich habe den Ort gegoogelt, bevor ich zu dir gekommen bin«, sagte Daniel. » Er liegt direkt an der Küste. Wir dürften ihn ohne Probleme finden.«
    » Gut«, nickte Harper und merkte erst dann, was er gesagt hatte. » Moment, heißt das, du kommst mit?«
    » Na logisch«, sagte Daniel, als sei das selbstverständlich. » Ich habe gesehen, zu was diese Sirenen fähig sind. Ich lasse dich auf keinen Fall allein gegen sie kämpfen.«
    Sie wollte widersprechen, aber er hatte recht. Sie brauchte alle Hilfe, die sie kriegen konnte, wenn sie Gemma retten wollte.
    Dankbar lächelte sie ihn an, zu mehr war jetzt keine Zeit. Sie mussten sich beeilen, um die Sirenen noch zu erwischen, bevor sie weiterzogen.
    » Ich mache heute frei, Marcy«, rief Harper und rannte zum Ausgang.
    » Warte!« Marcy stand auf, Harpers Tasche in der Hand. » Deine Autoschlüssel und dein Geld wirst du vermutlich brauchen.«
    Harper kam zurück und griff nach ihrer Tasche. » Danke, Marcy. Und entschuldige wegen vorhin.«
    » Kein Problem«, meinte Marcy schulterzuckend. » Holt sie euch. Und seid vorsichtig.«

NEUNZEHN

    Warnung
    G emma hasste es, wie gut sie sich fühlte, als sie erwachte. Die Wirkung ihrer gestrigen Mahlzeit hatte noch nicht nachgelassen, sondern sich eher noch verstärkt. Ihr Körper fühlte sich ganz geschmeidig an. Ihre Bewegungen waren fließend, und es war fast, als würde sie sich gleitend vorwärtsbewegen.
    Beim Aufstehen tanzte sie ganz gegen ihren Willen ein wenig im Zimmer herum. Und obwohl sie nie Unterricht gehabt hatte, bewegte sie sich grazil wie

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