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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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eine Ballerina. Als läge ihr die Anmut plötzlich in den Genen.
    Sie brauchte nicht in den Spiegel zu schauen, um zu wissen, dass sie leuchtete; sie konnte es spüren. Ihre Haut fühlte sich absolut strahlend an.
    Und trotz ihrer Bemühungen, sich schuldig zu fühlen und den Tod des Mannes zu betrauern, den sie gestern umgebracht hatte, jauchzte ihre Sirenenseele in den höchsten Tönen, und ein Glücksgefühl durchströmte sie.
    Die Trauer darüber, etwas Schreckliches getan zu haben, das sie sich niemals vergeben würde, war immer noch da. Doch sie war tief in ihrem Innern vergraben und bei den übrigen negativen Gefühlen versteckt, die die neue Sirenenmacht in ihr nicht spüren wollte.
    Sie hüpfte zwei Stufen auf einmal die Treppe hinunter, einfach weil ihr danach war, und wäre fast mit Sawyer zusammengestoßen, der unten stand.
    » Guten Morgen, Gemma«, sagte er und klang noch benommener als sonst. Er schien vor Ehrfurcht fast erstarrt angesichts ihrer Schönheit, und Gemma spürte einen schmerzhaften Anflug von Selbsthass, weil sie diese Wirkung auf ihn hatte. Und auf jeden anderen Mann.
    » Guten Morgen«, erwiderte sie und lächelte ihn dennoch an.
    Zu ihrer Erleichterung war die unstillbare Lust, die sie für ihn empfunden hatte, verschwunden. Zwar fand sie Sawyer immer noch attraktiv, aber sie hatte absolut kein Verlangen danach, sich auf ihn zu stürzen.
    » Brauchst du etwas?«, fragte er und folgte ihr in die Küche.
    » Du lieber Himmel, Sawyer, hör auf, dem armen Mädchen hinterherzusabbern«, sagte Penn mit einem übertriebenen Augenrollen. » Sie kann es bestimmt nicht gebrauchen, dass du sie schon am Morgen wie ein geiler Hund anhechelst.«
    » Entschuldige.« Sawyer blickte betreten zu Boden.
    » Ich sehe, du hast gut geschlafen«, bemerkte Penn, die auf einem Hocker saß und gelangweilt in einer Zeitschrift blätterte.
    » Ja, habe ich, danke«, entgegnete Gemma unverbindlich und öffnete den Kühlschrank. Er war fast leer, doch sie fand einen Apfel und schloss ihn wieder.
    » Also, du siehst echt blendend aus«, sagte Penn, ohne sie anzuschauen. » Eine Sirene zu sein steht dir.«
    Gemma lehnte am Kühlschrank und biss in ihren Apfel, weil sie nicht wusste, wie sie darauf reagieren sollte. Vermutlich sollte das ein Kompliment sein, aber Gemma konnte sich nicht darüber freuen. Schließlich wollte sie nach wie vor keine Sirene sein.
    Plötzlich dröhnte Musik durch das Haus, weil Lexi im Nebenzimmer die Stereoanlage eingeschaltet hatte. Ein Song von Adele ertönte, und Lexi fing an mitzusingen, fast schöner als Adele.
    Sawyer, der den Blick immer noch beschämt zu Boden gerichtet hatte, drehte den Kopf sofort in ihre Richtung. Er tat sogar ein paar Schritte auf die Musik zu, ganz langsam, als würde ihr Lied nach ihm rufen.
    » Halt die Klappe, Lexi!«, brüllte Penn mit einem besorgniserregenden Unterton in ihrer sonst so lieblichen Stimme. Wenn sie wütend wurde, bekam sie einen schrillen Tonfall, den sie offenbar nicht kontrollieren konnte, und klang wie ein scheußliches Ungeheuer aus einem Horrorfilm. » Niemand will dein Gekreische hören!«
    » Ach Mann!«, rief Lexi stöhnend und hörte auf zu singen. Die Musik verstummte ebenfalls. » Dann gehe ich eben schwimmen, wenn du so mies drauf bist.«
    » Darf ich auch schwimmen gehen?«, fragte Sawyer und sah Penn an.
    » Hast du gestern noch das Blut aus dem Cabrio entfernt?«, fragte Penn, den Blick immer noch auf die Hochglanzseiten vor ihr gerichtet.
    » Äh, nein.« Mit gerunzelter Stirn dachte er nach. » Nein. Du hast doch gesagt, ich soll mir keine Sorgen machen und zu dir ins Bett kommen.«
    » Nun, jetzt bist du ja nicht mehr im Bett.« Sie lächelte ihn dünn an, ohne ihre Verachtung zu verbergen. » Also geh und putz das Auto.«
    » Ja, natürlich, mach ich.« Er nickte hastig und verließ gehorsam die Küche.
    » Und, wie fühlt es sich an?«, fragte Penn und legte beim Umblättern die Hand an ihr Kinn.
    Gemma schluckte den Apfelbissen in ihrem Mund hinunter. » Was?«
    » Einem Menschen das Leben zu nehmen.« Penns Kopf war leicht geneigt, als sei sie noch immer auf die Modebilder ihrer Zeitschrift konzentriert, doch sie hob den Blick und schaute Gemma direkt an. Ihre Augen waren schwarz wie gewohnt, funkelten jedoch bei dem Gedanken, jemanden zu töten.
    Gemma zwang sich, wieder von dem Apfel abzubeißen, obwohl ihr von diesem Gerede über Mord ganz schlecht wurde, und beantwortete Penns Frage nicht.
    » Jetzt bist du

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