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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Waldarbeitern und den Bewohnern
der größtenteils verlassenen Dörfer und Ortschaften klar. Landfres
sas Waldarbeiter waren, wie die von Vonderland, von einem zähen
und unabhängigen Menschenschlag. Die meisten waren sowohl
Förster als auch Jäger. Es steckten zweifellos Dutzende von Bögen in
ihren Arbeitslagern, und angesichts der Geschicklichkeit, mit der
ihre Besitzer vermutlich damit umzugehen verstanden, ganz zu
schweigen davon, dass Waldarbeiter sich nie von ihren scharfen Bei
len trennten, würden ihnen nur Narren Gewalt antun wollen. Au
ßerdem, wie wertvoll Holz in Zwergenheim auch sein mochte, es
war nicht gerade eine Beute, die sich Briganten so einfach unter den
Arm klemmen und mit der sie sich aus dem Staub machen konnten.
Allerdings gab es auch hier genug, was Briganten hätte anlocken
können. Kaeritha hatte mit ihrem Verweis auf die geschäftlichen Be
ziehungen zwischen den Menschen von Landfressa und den Zwer
gen von Zwergenheim Recht gehabt. Jetzt im Winter waren die Ge
birgsbäche zwar zugefroren, aber im Sommer rauschten zahllose
Flüsse aus den Ausläufern dieser Berge in die nördlichsten Seitenar
me des Grünen Flusses. Sie waren zwar für große Frachtkähne zu
seicht, aber jede Stadt, durch die unsere Reisenden kamen, verfügte
über eigene Staubecken, als hätte sich eine Armee von Bibern über
das Land verteilt. Bahzell und Brandark bewunderten die Vielzahl
von Wassermühlen, die das Wasser aus diesen Staubecken antrieb.
Einige standen zwar gerade still, als sie vorbeikamen, andere jedoch
drehten sich fleißig, und man brauchte nicht die scharfen Ohren ei
nes Hradani zu besitzen, um die Hämmer, die Sägen, die Meißel
und die anderen Werkzeuge zu hören, die in den großen Ziegelge
bäuden, die sich um die Mühlen scharten, fleißig am Werk waren.
Bei den Hradani wurden Wasserräder nur für die Mühlsteine der
Getreidemühlen benutzt, diese Menschen jedoch setzten die Wasser
kraft offenbar auch zum Antrieb vieler anderer Werkzeuge ein. Als
sie an einem Gebäude vorüberkamen, das an der Seite offen war, be
obachtete Bahzell fasziniert eine wassergetriebene Säge, die einen
Baumstamm von der Größe mehrerer Männer sauber in Bretter und
Bauholz zersägte. Weder Brandark noch er hatten sich eine Verbes
serung dieser langsamen, mühsamen Sägegruben vorstellen können,
die ihr eigenes Volk benutzte. Fast noch mehr verblüffte sie jedoch,
dass die Einheimischen offenbar noch nie etwas davon gehört hat
ten, dass die Arbeit im Winter angeblich langsamer vonstatten ge
hen sollte.
Die Menschen in ihrem Trupp fanden das jedoch nicht weiter er
wähnenswert, allerdings waren sie, mit Ausnahme Wencits, der zu
dem als Zorniger Zauberer eigentlich nicht so recht als Mensch galt,
alle Bewohner des Reiches der Axt. Bahzell und Brandark dagegen
waren nicht einmal Menschen. Doch aus den Anmerkungen ihrer
Gefährten schlossen sie, dass diese Geschäftigkeit, die ihnen zu die
ser Jahreszeit so unnatürlich vorkam, den anderen vollkommen
selbstverständlich erschien. Verglichen mit den bevölkerungsreiche
ren Provinzen weiter im Süden, wirkte diese Betriebsamkeit und Ar
beitswut ihrer Meinung nach sogar eher dörflich verschlafen, so be
eindruckend sie zwei barbarischen Hradani auch scheinen mochte.
Dieser Gedanke flößte Bahzell beinahe Furcht ein. Sein Vater hatte
Jahre geschuftet, um aus seinem Land eine Zivilisation zu machen,
in der Händler und Handwerker nicht nur überleben, sondern sogar
in Wohlstand leben konnten. Als Ergebnis davon war es Hurgrum
gelungen, seine Feinde zu zerschmettern. Nach Maßstäben der
Hradani gemessen, war Bahnaks Reich unfassbar wohlhabend. Es
konnte seine Bevölkerung nicht nur ernähren und kleiden, sondern
auch bewaffnen und für einen Krieg mit Waffen aus ihrer eigenen
Herstellung ausrüsten. Das war ein ungeheuerlicher Fortschritt, der
eine entscheidende Rolle beim Aufstieg von Bahnak zum Herrscher
eines Reiches gespielt hatte. Doch der Wohlstand und die Fruchtbar
keit dieses Landstrichs, den Bahzells menschliche Freunde offenbar
als eine verschlafene Hinterwäldlergegend betrachteten, übertraf al
les, was sein Vater erreicht hatte. Es warf ein deutliches Licht auf
den Wohlstand und die Macht des Reiches der Axt. Bahzell erkann
te, auf welch langen Weg Bahnak sein Volk der Pferdediebe ge
schickt hatte, wenn sie auch nur annährend Ähnliches erreichen
wollten.
Doch erst, als sie das westliche Ende des Stollenherz-Tunnels in
Zwergenheim erreichten, erkannte

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