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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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unter dem
Erdboden so wohl fühlen.«
»Und das tun sie heute auch noch?« Brandark klang unbehaglich
und Wencit sah ihn an. »Ich meine, es gibt kein Weißes Konzil mehr,
seit zwölfhundert Jahren nicht.« Wencit neigte fragend den Kopf
und die Blutklinge runzelte die Stirn. »Mir gefällt die Vorstellung
nicht, dass irgendwo ein Haufen kleinwüchsiger Hexer herumläuft,
ohne dass ihnen jemand auf die Finger sieht.«
»Sie sind keine Hexer«, erwiderte Wencit und seufzte, als er Bran
darks ungläubigen Blick sah. » Sarthnasikarmanthar ist ebenso wenig
Hexerei wie die lange Lebensspanne der Elfen auf Hexerei beruht,
Brandark. Stein ist das Einzige, was ein Steinschäfer mit seinem Wil
len beeinflussen kann, obwohl die meisten Sarthnasiks offenbar eine
größere Neigung zu Metallarbeit haben als die meisten anderen
Zwerge. Ich glaube, das hat etwas mit ihrer Vorliebe für Erz in sei
ner Rohform zu tun. Aber ein Steinschäfer kann ebenso wenig ein
Loch in deinen Wanst ›visualisieren‹, wie der gute Vaijon hier.«
»Klingt trotzdem nach Hexerei«, knurrte Brandark störrisch, und
Wencit schüttelte den Kopf.
»In einem sehr, sehr speziellen Sinn könntest du das so beschrei
ben, wenn du es unbedingt willst«, räumte er dann ein. »Aber das
würde kein Zauberer tun – und ein Hexer schon gar nicht. Es ist
eine natürliche Gabe, die man nicht lernen kann, wenn man nicht
das angeborene Talent dafür besitzt. Die meisten Zauberer würden
sich vermutlich der Meinung einiger Historiker anschließen, die be
haupten, dass Sarthnasikarmanthar den ersten Keil zwischen die
Menschenrassen getrieben hat.«
»Keil?« hakte Bahzell nach. Wencit nickte. Der Pferdedieb rieb sich
das Kinn. »Und was für eine Kluft soll das sein?«
»Ein Keil …« begann Wencit, hielt dann jedoch inne, ritt ein paar
Sekunden schweigend weiter und strich sich nachdenklich seinen
weißen Bart, bevor er sich zu seinen andächtig lauschenden Zuhö
rern umdrehte. »Wer von euch kennt die Arbeiten von Yanahir von
Trôfôlantha?« erkundigte er sich.
Brandark richtete sich unmerklich auf, die anderen aber blickten
den Zauberer nur verständnislos an. Die Blutklinge wartete, ob je
mand etwas sagte, und zuckte schließlich mit den Schultern. »Ich
bin schon einmal auf diesen Namen gestoßen«, erklärte er zögernd.
»Ich habe zwar keine Handschriften von ihm gesehen, aber einige
ältere Werke, die ihn als Quelle zitieren. Er war angeblich ein Zau
berer und Historiker zur Zeit der Ersten Zauberkriege von Konto
var, richtig? Ich habe, ehrlich gesagt, angenommen, er wäre nur ein
Mythos.«
»Das war er keineswegs«, versicherte ihm Wencit. »Und du hast
mit deiner Zeitangabe auch Recht. Er war der Hofhistoriker von Ot
tovar dem Großen und Gwynytha der Weisen.«
Diese Äußerung erstaunte Brandark. Ottovar der Große hatte vor
über zehntausend Jahren gelebt, und der Zauberer lächelte ironisch,
als er die unausgesprochene Frage in den Augen seiner Zuhörer sah.
»Nein, damals habe ich mich noch nicht herumgetrieben«, beru
higte er sie sarkastisch. »Allerdings hatte ich Gelegenheit, seine Wer
ke lange vor dem Fall zu lesen. Die Kaiserliche Bibliothek in
Trôfôlantha besaß eine fast vollständige Werkausgabe.« Er hielt
nachdenklich inne, und seine Stimme klang sinnend, als er fortfuhr.
»Ich habe seit vielen Jahrhunderten nicht mehr über Yanahir nach
gedacht und vollkommen vergessen, dass niemand in Norfressa je
die Chance hatte, ihn zu lesen.« Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht
sollte ich mir die Zeit nehmen und aufschreiben, an was ich mich
noch erinnere. Genauer betrachtet könnte es nicht schaden und wür
de vielleicht sogar etwas Gutes bewirken.«
Seine Stimme verlor sich, und er starrte ins Leere, auf jemanden,
den niemand anders sehen konnte. Die anderen schauten sich an
und warteten darauf, dass er weitersprach. Es verstrich eine volle
Minute, ohne dass Wencit ein Wort sagte, bis sich Bahzell schließlich
räusperte.
»Das ist ja alles schön und gut, Wencit, aber wärt Ihr so nett, uns
weiter davon zu erzählen, bevor Ihr ganz in die Geschichte abge
taucht seid?«
Der Zauberer zuckte zusammen und grinste über den gereizten
Ton des Hradani.
»Vergib mir, Bahzell. Wenn du genauso viele Erinnerungen hättest
wie ich, würdest du dich bei dem Versuch, sie zu sortieren, auch
manchmal verzetteln. Ich wollte sagen, dass Yanahir Historiker und
auch ein Zauberer war. Und er war von den Menschenrassen faszi
niert. Natürlich gab es damals nur drei:

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