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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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ver
beugen, aber das ist doch besser, als sich Sorgen machen zu müssen,
ob dir irgendwann jemand nachts einen Dolch in den Rücken ram
men will.«
    »Pah!« schnaubte Bahzell. Er stieß die Tür auf und bedeutete Bran
dark mit einem Nicken einzutreten. Die Blutklinge blieb wie ange
wurzelt stehen, als Herr Vaijon von seiner Arbeit hochsah. Er polier
te gerade Bahzells Brustpanzer.
    »Seid gegrüßt, Lord Brandark«, begrüßte ihn der blonde Ritterpro
band gelassen und schaute Bahzell an. »Guten Morgen, Milord Pala
din.« Er neigte den Kopf.
    »Den kann ich auch selbst polieren, wenn er es nötig hat. Was
nicht der Fall ist«, grummelte Bahzell mit milder Missbilligung. Vai
jon zuckte die Achseln.
»Das könntet Ihr gewiss, Milord. Aber ich hatte nichts anderes zu
tun, und mir wurde beigebracht, dass es einem Knappen wohl an
stehe, sich um die Ausrüstung seines Herrn zu kümmern.«
    »Knappe?« Bahzell spitzte die Ohren und hob die Brauen. »Ich
kann mich nicht erinnern, einen Knappen angefordert zu haben.«
»Das war auch nicht nötig«, antwortete Vaijon mit einer Seelenru
he, die Bahzell nur sehr schwer mit der arroganten Nervensäge in
Einklang bringen konnte, an die er sich erinnerte. »Tomanâk Selbst
hat mir diesen Platz zugewiesen.« Der Jüngling lächelte. »Sogar
Herr Charrow hat mir in diesem Punkt zugestimmt, Milord. Bevor
er mir erlaubte, meine Habseligkeiten in Eure Gemächer zu brin
gen.«
»Bevor er was?« platzte Bahzell heraus, aber Vaijon nickte nur un
bekümmert und polierte weiter an dem glänzenden Brustpanzer
herum. Der Pferdedieb starrte ihn ungläubig an und schüttelte den
Kopf.
»Jetzt hört mal zu, mein Junge«, begann er vernünftig. »Ich gebe ja
gern zu, dass Er sich gedacht hat, dass ich, also …« Er schaute Bran
dark an und sein Unbehagen wuchs, als er den bemüht unbeteilig
ten Gesichtsausdruck seines Freundes bemerkte, der zum Kamin
ging und angelegentlich im Feuer herumstocherte. Bahzell durch
bohrte Brandarks breiten Rücken mit einem finsteren Blick und rich
tete ihn dann wieder auf Vaijon. »Dass ich Euch sozusagen unter
meine Fittiche nehmen soll«, fuhr er dann gezwungen fort, »bis Ihr
all das pompöse Getue abgelegt und keine Flausen mehr im Kopf
habt. Aber Er hat kein Wort über Knappen gesagt, und ich wüsste
außerdem nicht, was ich mit einem anfangen sollte, selbst wenn Er
es gesagt hätte!«
»Oh, das ist nicht weiter schwierig, Milord«, versicherte ihm Vai
jon liebenswürdig und fuhr ein letztes Mal mit dem Tuch über den
Brustpanzer. Dann hob er den brünierten Stahl, drehte ihn prüfend
unter der Laterne, brachte ihn zum Waffenregal und hängte ihn be
hutsam zu den anderen, ebenfalls blank polierten Teilen von Bah
zells Rüstung. »Ein Knappe kümmert sich um die persönliche Aus
rüstung und die Pferde seines Herrn. Bei einem Feldzug sorgt er au
ßerdem für das Zelt und die Mahlzeiten seines Ritters. Im Winter
quartier hält er die Kammer seines Herrn sauber, plant seine Termi
ne und die anderen unbedeutenderen Aufgaben, die erledigt wer
den müssen.«
Er lächelte Bahzell an. Der Hradani verschränkte die Arme.
»Und was bekommt er für seine sklavische Hingabe?« fragte er
herausfordernd.
»Sein Herr bildet ihn aus, Milord.«
»Wie denn?« Vaijons Lächeln wich bei Bahzells Frage einem ver
ständnislosen Stirnrunzeln, und der Pferdedieb zuckte mit den
Schultern. »Ich bin noch ziemlich unerfahren, was die Aufgaben ei
nes Paladin angeht, Vaijon, und noch weniger Erfahrungen habe ich
mit Rittern und dergleichen. Daran solltet Ihr Euch erinnern, wenn
ich Euch irgendetwas erklären muss.«
»Natürlich, Milord.« Als sich der junge Mann das Kinn rieb und
nach den richtigen Worten zu suchen schien, fiel Bahzell plötzlich
auf, dass Vaijon eine einfache, praktische Tunika ohne jede Stickerei
oder Juwelen trug. »Das Wichtigste, was ein Knappe von seinem
Herrn lernt, Milord, sind der Umgang mit Waffen und das angemes
sene Benehmen für einen Ritter. Wie Ihr mir mit bemerkenswerter
und auch schmerzlicher Leichtigkeit vorgeführt habt, könnt Ihr mir
sehr viel über Ersteres beibringen und …« – er errötete leicht – »To
manâk Selbst hat unmissverständlich klar gemacht, dass Ihr mich
noch erheblich mehr in Letzterem unterweisen könntet. Deshalb
habe ich das Gefühl, er wolle mich als Euer Knappe und nicht als
Mündel sehen. Ich wäre über die Maßen geehrt, von Euch lernen zu
dürfen und die Pflichten zu erfüllen, die einem Knappen gewöhn
lich

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