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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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unzweideutig die Kontrolle über den Fluss,
da er stromaufwärts durch unser Territorium verläuft, bevor er die
Grenze zwischen seinem und unserem Land bildet. Was wir mit
dem Fluss anfangen, unterliegt daher unserem Gutdünken, nicht
dem seinen. Wenn er einen größeren Anteil unseres Wassers bekommen will, muss er uns seinerseits entgegenkommen.«
Kaeritha nickte, um zu zeigen, dass sie Yaliths Hinweis verstand.
Allerdings wollte sie den Grund damit nicht als berechtigt hinnehmen und fragte sich, ob Yalith dieser Unterschied klar war. In Anbetracht der gewaltigen Wassermengen, die in den letzten Wochen
vom Himmel gefallen waren, hätten es viele sicher für albern erklärt, wenn sich Kalatha und ihr mächtigster adliger Nachbar über
Wasserrechte in die Haare bekamen. Kaeritha jedoch war in einer
Bauerngemeinde aufgewachsen. Sie wusste nur zu gut, wie wichtig
solche Themen wurden, wenn der feuchte Frühling den heißen, trockenen Sommermonaten wich. In diesem Fall jedoch war es nicht
nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich, dass der Streit über die
Wasserrechte nur einen Vorwand für andere, tiefer sitzende Animositäten darstellte.
»Nach den Argumenten, die Trisu vor Tellians Richtern geäußert
hat«, sagte sie nach einer Weile, »hält er offenbar Eure Kontrolle
über den Fluss keineswegs für so unanfechtbar und unzweifelhaft,
wie Ihr glaubt. Ebenso wenig stimmt er mit Eurer Deutung des
Grenzverlaufs, wie sie in Lord Kellos’ Schenkung festgelegt ist,
überein. Und nach seinem Verhalten vor Gericht zu urteilen, glaubt
er offensichtlich in diesem Punkt die stärkeren Gründe auf seiner
Seite zu haben. Damit will ich nicht sagen, dass er Recht hätte oder
diese Argumente stichhaltig wären, sondern nur, dass er eben dieser
Meinung ist.«
Yalith stieß die Luft verächtlich durch die Nase, sagte jedoch
nichts. Kaeritha sprach weiter.
»Mich interessieren im Augenblick auch mehr diese ›Konzessionen‹, die Ihr eben erwähnt habt. Trisu hat sich bei Tellian darüber
beschwert, dass Ihr Kriegsbräute feindselig und ablehnend auf all
seine Bemühungen reagiert hättet, zu einem friedlichen Einvernehmen in diesem Streit zu gelangen. Soweit ich weiß, hat er Euer
›feindseliges Verhalten‹ jedoch nicht näher erläutert. Könnte das
vielleicht etwas mit diesen ›Konzessionen‹ zu tun haben, die Ihr von
ihm fordert?«
»Feindselig und ablehnend, hm?«, knurrte Yalith. »Ich verhalte
mich ihm gegenüber feindselig und ablehnend? Wir benehmen uns
so vernünftig, wie das einem so dickköpfigen, gierigen, sturen jungen Idioten gegenüber möglich ist!«
Nur mit Mühe konnte Kaeritha ein Lächeln unterdrücken, doch
Yaliths unverhüllter Ärger machte es ihr etwas leichter. Der Zorn
der Domina verriet, dass ihre Abneigung Trisu gegenüber viel tiefer
saß und heißer glühte, als sie es Kaeritha gegenüber zugeben wollte,
vielleicht sogar sich selbst gegenüber. Gleichzeitig wurde dem Paladin klar, dass angesichts dieser Wut selbst ein erheblich einsichtigerer Mann als Trisu das Verhalten der Kriegsbräute ihm gegenüber
als feindselig empfinden konnte.
»Davon bin ich überzeugt.« Sie achtete darauf, sich ihre Belustigung nicht anmerken zu lassen. »Bevor ich jedoch nach Lorham weiterreite, muss ich wissen, welche Konzessionen Ihr nun von Trisu
verlangt.«
»Nichts Weltbewegendes«, antwortete Yalith. »Jedenfalls finden
wir sie nicht übermäßig dramatisch. Wir verlangen ein Wegerecht
über eine seiner Weiden zu einem Gestüt, das uns von Lady Krewinkel vor sechs oder sieben Jahren vermacht worden ist. Weiterhin
wollen wir eine formelle Vereinbarung, wie die Nutzung des Flusswassers in den Dürremonaten verteilt wird. Weiterhin brauchen wir
eine Garantie, dass unsere landwirtschaftlichen Erzeugnisse und
wohlgemerkt auch unsere Bäuerinnen von seinen Kommissionären,
Inspektoren und den Marktrichtern auf den örtlichen Märkten genauso behandelt werden wie die anderen Marketender. Und wir
verlangen auch noch, dass er die Privilegien unserer Charta endlich
formell anerkennt, ebenso wie Lord Kellos’ Landschenkung. Und
zwar alle Privilegien.«
»Verstehe.« Kaeritha lehnte sich zurück und dachte über Yaliths
Worte nach. Die ersten drei Punkte klangen allerdings keineswegs
weltbewegend. Im Gegenteil, sie hielt sie für nachvollziehbar und
vernünftig. Deshalb vermutete Kaeritha, dass der vierte Punkt den
Grund für den Streit der Kriegsbräute mit dem Lord von Lorham
darstellte.
»Welche Privilegien genau sind

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