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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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er beide für etwa elf Jahre alt gehalten.
    »Wir sollten sie in Empfang nehmen«, meinte Mary. Jim stimmte ihr zu, und sie gingen wieder zurück.
    Roxanne landete und setzte gleichzeitig die beiden Zentauren unbeschadet auf dem Boden ab. Mentia tauchte auf. »Che und Cynthia Zentaur«, stellte die Dämonin sie vor. »Jim und Mary Mundanier.«
    »Wir haben davon gehört, daß ihr vor der Grenze umgekehrt seid, um Xanth zu helfen«, begann Cynthia. Sie war ein hübsches Ding, dessen braune Locken farblich zu ihrer Pferdehaut paßten. Sie war barbusig, aber noch nicht (ganz) entwickelt.
    Che warf einen Blick auf das Spiel der Kinder und Tiere. »Das könnte eine günstige Gelegenheit für eine Mathematikstunde sein«, bemerkte er.
    »Du bringst dem Küken schon Mathematik bei?« fragte Jim erstaunt.
    »Er ist ein ganz schön helles Küken und muß noch sehr viel lernen«, antwortete Che.
    »Er muß alles über das Universum wissen, wenn er erwachsen wird«, fügte Cynthia hinzu.
    Jim nickte. »Na, okay. Da hat er ja noch eine Menge vor. Aber wie kannst du Mathematik unterrichten, wenn dein Urteilsvermögen durch den heranziehenden Wahnsinn getrübt wird?«
    »Ich lehre ihn Quantenmechanik«, erklärte Che. »Irrsinn hilft einem dabei weiter.«
    Jim mußte verblüfft zustimmen. Zentauren waren in der Tat außerordentlich intelligent.
    »Sagt mal, wo hast du eigentlich Gwenny Kobold gelassen?« wollte Mentia wissen. »Bist du nicht verpflichtet, ihr Begleiter zu sein?«
    »Sie hat mich aus dieser Verbindlichkeit entlassen«, antwortete Che. »Mittlerweile ist sie erwachsen und besitzt ein gutes Sehvermögen und eine gute Haltung. Sie regiert den Koboldberg und muß nicht mehr befürchten, daß ihr peinliche Fragen gestellt werden. Aber wir werden immer enge Freunde bleiben, und ich hoffe, sie oft besuchen zu können. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich sie auch Sim vorstellen.«
    »Das klingt gut«, fand die Dämonin.
    Die Zentauren gesellten sich zu dem jungen Volk, während Jim und Mary zum großen Feuer zurückkehrten. »Glaubst du wirklich, daß das so funktioniert?« fragte Mary bekümmert.
    »Wenn nicht, sind wir auf diesem Plateau gestrandet und haben keine Möglichkeit, sicher wieder nach unten zu kommen«, antwortete er ausweichend.
    Sie verfolgten das Thema nicht eingehender. Das Feuer brannte immer noch blakend, aber der Wind blies nun so stark, daß die Wolke in dem Moment, in dem sie sich bildete, schon wieder davongeweht wurde. Reichte es? Holz gab es keines mehr; die fliegenden Monstren wagten nicht mehr aufzusteigen und waren mittlerweile ohnehin verrückt geworden. Der Wahnsinn ließ sie sich am Boden winden und die leere Luft anknurren.
    Auch Chlorine wirkte ein wenig verstört, Nimby hingegen blieb völlig unbeeinflußt. Jim sah aus den Augenwinkeln ständig irgendwelche phantastischen Dinge, die verschwanden, wenn er den Blick direkt auf sie richtete. Der Wahnsinn belagerte sie alle.
    »Sieh nur!« rief Chlorine. »Das ist Fracto!«
    Tatsächlich, am nördlichen Horizont zeigte sich die Kante einer bedrohlich wirkenden schwarzen Wolkenformation. Fracto kam! Die Bildung eines rivalisierenden Dunstes hatte die Aufmerksamkeit der Platzwolke erregt.
    Auch Fracto wurde vom Zauberstaub verstärkt. Innerhalb von zweieinhalb Augenblicken wuchs die Unheilswolke zu gigantischen Ausmaßen an. Purpurne Blasen schwollen an und platzten. Graugrüne wogende Tiefen verfärbten sich braunschwarz und bildeten boshaft blitzende Augen. Darunter öffnete sich ein grausamer Mund. Wind pfiff, wenn er eingesogen wurde und sich bereit machte, als eisiger Wirbelsturm die Hochebene leerzufegen.
    Es war höchste Zeit zu handeln. »Fracto!« brüllte Jim. »Fracto Cumulo Nimbostratus, König der Wolken. Hör mir zu! Ich habe dir einen Handel vorzuschlagen!«
    Erstaunt hielt die Wolke inne. Der Wirbelsturm blieb – noch – aus.
    »Xanth ist in Gefahr!« rief Jim. »Xanth benötigt deine Hilfe!«
    Der Mund sog weiter Luft in sich ein. Xanths Wohlergehen kümmerte Fracto wenig.
    »Wir bieten dir etwas wirklich Tolles an!« versicherte Jim eilig.
    Der Mund hörte mit dem Einatmen auf. Die Augen der Wolke verengten sich. Dann bildete sich ein Nebelstreifen in Gestalt eines Fragezeichens.
    »Romantik! Einen anderen Sturm, aber einen weiblichen.« Selbstverständlich klang das irrsinnig, aber schließlich war die Situation auch nicht ganz normal. König Dor hatte mit Jim den Vorschlag genauestens durchgesprochen, und Jim besaß

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