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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich schickt der Gute Magier Humfrey. Jeden Moment trifft mein Begleiter ein; dann können wir reden.«
    Bevor sie mehr tun konnten, als die weit aufgerissenen Münder zu schließen, kam eine weitere Flickenpuppe herbeigeschossen und landete auf dem Kissen. Auch diese Gestalt wurde noch einmal in die Luft geschleudert, besaß allerdings keinen Rock, der in Ordnung gebracht werden mußte. Sie trug eine lange Schlaghose und war ein gutaussehender junger Mann.
    »Das ist Nimby«, stellte Chlorine ihn vor. »Er ist stumm, aber freundlich. Er wird mir helfen, euch zu helfen. Aber zuallererst muß ich euch warnen, daß ein übler Sturm heraufzieht.«
    »Das haben wir schon bemerkt«, antwortete Jim und trat vor. »Hallo, ich bin Jim Carlyle, das hier ist meine Frau Mary und unsere Kinder Sean, David und Karen. Wir kommen aus – nun, ich glaube, hier nennt man es Mundanien.«
    »Allerdings nennt man es so«, gab Chlorine ihm recht. Sie sah Sheila an. »Ich danke dir, daß du die Verlorenen so weit begleitet hast; sicherlich möchtest du recht bald auf die Zentaureninsel zurückkehren.«
    »Ja, das möchte ich, und zwar bevor der Wind noch stärker wird«, antwortete die Zentaurin. Sie wandte sich an die Familie. »Euch wünsche ich alles Gute. Es hat mich sehr gefreut, euch kennenzulernen. Und wenn ihr Carletons Schwester Chena begegnen solltet, so bestellt ihr bitte einen Gruß von ihm.«
    »Das werden wir tun«, versprach Jim. »Ich danke dir – und Carleton – für eure Freundlichkeit und eure Hilfe.«
    »Gern geschehen.« Sie kehrte ihnen den Rücken zu und galoppierte den Strand entlang davon. Die Jungen sahen ihr hinterher, bis sie außer Sicht war; dann richteten sich ihre Blicke auf Chlorine, die zwar wesentlich schicklicher gekleidet, aber in jeder Hinsicht so schön war, daß sie eine ebenso große Ablenkung bedeutete wie die barbusige junge Zentaurin.
    Chlorine wandte sich wieder an Jim. »Ich möchte keineswegs unhöflich sein, aber was ich euch vom Guten Magier auszurichten habe, ist von einiger Dringlichkeit. Euch droht hier Gefahr. Sofia, die Gemahlin des Guten Magiers, war in dieser Hinsicht sehr sicher. Sie selbst ist Mundanierin, deshalb weiß sie, wie schwierig Xanth für euch sein muß. So wie ich sie verstanden habe, seid ihr im Besitz eines fahrenden Hauses?«
    Die Kinder lachten. »Eines Wohnmobils«, verbesserte Mary. »Aber, ja, man kann es auch als fahrendes Haus bezeichnen.«
    »Könnt ihr es dann in Bewegung setzen? Uns bleibt nur wenig Zeit zu fliehen, bis der Sturm hereinbricht. Mein Dienst besteht darin, euch sicher überallhin zu bringen, wohin ihr gehen wollt, und hier werdet ihr nicht mehr lange sicher sein.«
    »Wir können fahren«, antwortete Jim. »Und wir haben Platz für dich und für Nimby.« Er wunderte sich über den Namen, aber es schien nicht die günstigste Zeit, darüber Nachfragen anzustellen. »Aber wir brauchen dringend Sprit, sonst bleibt der Motor stehen.«
    »Sprit?« fragte die junge Frau verständnislos.
    »Benzin. Petroleum. Treibstoff. Unser Fahrzeug… ißt es. Trinkt es.«
    »Aha.« Chlorine wandte sich an ihren Begleiter. »Nimby, weißt du, wo wir… Sprit… für diese Kreatur herbekommen können?« Nimby nickte. »Dann zeig uns, wo, denn wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Steigt ein«, sagte Jim. »Wenn Nimby den Weg kennt, soll er sich neben mich setzen und zeigen, wo es lang geht.«
    Also setzten sie sich in den Wagen, der stumme junge Mann neben Jim auf den Vordersitz. Chlorine gesellte sich nach hinten zur Familie, worüber die Jungen ganz entzückt waren. Normalerweise nahm er keine Anhalter mit, aber in Rom sollte man sein wie ein Römer – und in Xanth benahm man sich wohl besser wie die Eingeborenen. In bezug auf den gefährlichen Sturm hatte Chlorine jedenfalls recht; ganz offensichtlich wurde der Hurrikan Gladys wieder stärker oder kam zurück und würde wieder über sie hinwegstreichen. Und ganz bestimmt wollte Jim nicht mit einem Wohnmobil in einen Orkan geraten.
    Er warf den Motor an. Chlorine entlockte das Geräusch einen Ausruf des Erstaunens, der seltsam wirkende Nimby hingegen nahm alles mit Gleichmut auf. Er deutete auf die Trollstraße, und genau dorthin wollte Jim auch am liebsten fahren. Sie sah ganz wie ein solider Highway aus, auf dem er sehr gut vorankommen würde, solange der Sturm und der Benzinvorrat das zuließen.
    An der Auffahrt stand eine furchterregende Kreatur. »Sag's mir nicht, laß mich raten«, meinte Jim. »Das ist

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