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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Köter zu – und bemerkte, daß er nichts roch: Er hatte einen Klon vor sich, eines der Tölenphantome, die ihm das Leben sauer machen sollten.
    Also sprang Midrange zur Seite und sandte dadurch einen Klonkater aus, der das Ding ¯ abfangen sollte. Er selbst versteckte sich hinter einem Felsen, um sehr interessiert den Vorgang zu beobachten.
    Der Klonkater stürzte sich auf das Hundephantom – und beide verschwanden mit einem ›Puff!‹ in einer Wolke aus Nichts; die beiden Illusionen hatten sich gegenseitig zerstört – ganz so, wie es von ihnen erwartet wurde.
    Nun gut. Midrange sandte Klonkater aus, sobald er einen Hund entdeckte. Je mehr Phantome er eliminierte, desto einfacher wurde es, den echten Hund zu finden. Wie im Veitstanz bockte und sprang er und sandte in alle Himmelsrichtungen Klone aus – eine wahre Horde. Dann nahm er wieder die Witterung von Woofers Spur auf.
    Dann erblickte er einen Vogel. Tweeter! Aber im gleichen Augenblick sah auch ein Klon den Sittich. Das Katerphantom sprang, fing den Vogel mit der Schnauze – und verschwand. Zwei weitere Abbilder hatten einander aufgehoben.
    Geschieht dem Klonkater nur recht, dachte Midrange. Schließlich waren sie nicht unterwegs, um Tweeter zu verspeisen, sondern um ihn zu retten. Obschon Vögel im allgemeinen legitime Beute darstellten, war Tweeter doch ein Freund. Und Freunde fraßen einander nicht.
    Er gelangte an einen großen Baum mit eigenartigem Stamm. Die Gerüche nach Hund, Vogel und Kind waren hier sehr stark. Also mußte dies der Baum sein, auf den sich Karen vor den Phantomen geflüchtet hatte. Von hier aus sollte es möglich sein, ihre Spur zu der Höhle zurückzuverfolgen, die zu betreten Karen sich geweigert hatte. Aber konnte das die Höhle sein, in der Woofer sich aufhielt? Sicherlich konnte auch dieser blöde Köter nicht dermaßen dämlich sein – ausgerechnet die zuvor gemiedene Höhle zu betreten. Also war es vermutlich nicht dieselbe Höhle, und Midrange besaß nicht genügend Zeit, um allen Möglichkeiten nachzugehen; fünf Minuten waren bereits verstrichen.
    Daher ermittelte Midrange die frischere von Woofers Spuren und folgte ihr. Nun konnte er auch deutlich Tweeters Witterung herausriechen; so schwach er auch war, er ließ sich deutlicher wahrnehmen als zuvor, denn der Sittich war neben dem Hund dicht über dem Boden hergeflogen. Hin und wieder hatte er einen Zweig oder einen Stengel gestreift, und dort war die Geruchsspur vollständig. Nun fiel es Midrange wesentlich leichter, der Witterung zu folgen.
    Dennoch ließ er nicht die nötige Vorsicht vermissen. Fiffi und Tschilpi waren blindlings in eine Falle getappt, aber das bedeutete ja noch lange nicht, daß ein Kater es ihnen gleichtun mußte. Als Midrange sich des Verlaufs der Spur sicher war, verließ er sie und folgte ihr parallel, verbarg sich immer wieder hinter Felsen oder Bäumen und in Büschen, als würde er potentielle Beute beschleichen. Hin und wieder ließ er einen weiteren Klon los, um etwaige Beobachter zusätzlich zu verwirren. Dann stahl er sich wieder auf den Weg, den die beiden gegangen waren, und vergewisserte sich eilig, noch auf der Fährte zu sein, aber so, daß es ihm nicht anzumerken war.
    Daher mußte es jedem Beobachter schwerfallen, zu erraten, was er eigentlich im Sinn hatte.
    Schließlich erreichte er eine tiefe Kluft. Die Fährte reichte bis an den Rand der Schlucht und folgte dem Abgrund. Anscheinend hatte der Hund eine Stelle gefunden, an der sie sich überqueren ließ. Überspringen ließ die Spalte sich leider nicht. Wie also sollte Midrange sie passieren, ohne sich sklavisch an den Weg zu halten, den der Hund genommen hatte? Denn das wollte er auf jeden Fall vermeiden, weil diese Route geradewegs in eine Falle führen konnte.
    Er schnüffelte umher und fand einige Blumen. Blumen! Wozu sollten Blumen gut sein! Er ging weiter, und etwas kläffte ihn aus einem Busch an. Midrange sprang auf den nächsten Baumstumpf.
    Von dort sah er hinab und erblickte ein winziges hundeartiges Wesen. »Was bist du denn?« verlangte er zu wissen; er war zornig, weil er sich so leicht hatte erschrecken lassen.
    »Ich bin ein Kläffer-Knäuel«, knurrte der kleine Köter. »Hast du das etwa nicht bemerkt, Pussi?«
    Ein gewinnendes Wesen besaß dieses Geschöpf jedenfalls nicht, fand Midrange. Aus Gründen, die er an dieser Stelle nicht erörtern wollte, gefiel es ihm nicht im geringsten, ›Pussi‹ genannt zu werden, und schon gar nicht in diesem Ton. »Nein,

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