Weg damit
einzukaufen kann für jemanden, der in der Stadt arbeitet und ständigen Versuchungen ausgesetzt ist, der erste Schritt weg von Spontankäufen sein. Einen Monat lang auf neue Schuhe zu verzichten wäre beispielsweise für jemanden mit Schuhtick schon ein Schritt in die richtige Richtung.
Mieten und teilen statt kaufen
Brauchen Sie wirklich einen eigenen Rasenmäher, oder brauchen Sie nicht vielmehr einfach nur eine Lösung für Ihr Problem, nämlich ständig nachwachsendes Gras? Der Kauf eines Rasenmähers wäre nur eine Art, dieses Problem zu lösen. Aber es gibt noch weitere Möglichkeiten, an die Sie vielleicht noch gar nicht gedacht haben: ein Schaf beispielsweise. Es macht bedeutend weniger Lärm und wirft noch dazu Wolle ab, braucht allerdings Pflege, einen eignen Stall und zieht wieder jede Menge Probleme nach sich.
Aber wozu muss sich jeder Gartenbesitzer einen Rasenmäher kaufen, wenn der Rasen höchstens zweimal im Monat gemäht werden muss? Man könnte sich auch einen Rasenmäher mit dem Nachbarn teilen, anstatt ihn allein zu besitzen. Oder man könnte ganz auf das Gerät verzichten und sich die Dienstleistung »Rasen mähen« kaufen. Der Gärtner kommt in Ihren Garten, bringt seine Gerätschaften mit, nimmt Ihnen dazu noch die Arbeit ab und erspart Ihnen die Aufbewahrung eines Rasenmähers. Gerade bei Hilfsmitteln, die man selten benutzt und deren Gebrauch zeitlich zu planen ist, ist das Sharing eine Alternative. Die Bohrmaschine, den Bandschleifer, die Baumsäge könnte man sich mit Freunden oder guten Nachbarn ebenso teilen wie die Nähmaschine.
Wenn wir ein Auto kaufen, wollen wir vielleicht nicht primär eine Tonne Blech besitzen; es geht uns lediglich darum, von A
nach B gebracht zu werden. Wir kaufen damit die Möglichkeit, unser Gepäck und uns sicher von einem Ort zum anderen zu bringen und am Ort mobil zu sein.
Im Urlaub rechnet sich oft die Anreise mit dem Flugzeug und das Mietauto am Ort; aber auch in unserer unmittelbaren Lebensumgebung könnte sich das Mieten rechnen. Falls ich zu einem Kunden reise, den ich mit einem Mercedes beeindrucken will, so leihe ich mir einen aus; das kommt mich billiger, als mir selbst einen zu kaufen, zumal ich keinen besitzen möchte. Auch wenn man ab und zu einen Transporter benötigt, rechnet sich der Kauf nicht. Die Mitgliedschaft in einem der Car-Sharing-Projekte, die es so gut wie in allen großen Städten gibt, erlaubt es, jederzeit das Auto zu fahren, das man gerade braucht.
Auch bei anderen Dingen, die man nur selten benutzt, lohnt es sich, über mieten statt kaufen nachzudenken. Bei Sportgeräten wie Skiern, die nur saisonal benutzt werden, hat man beim Mieten noch den Vorteil, immer das neueste Gerät wählen zu können. Sich eine Tauchausrüstung zu kaufen, wenn man einmal im Jahr auf Tauchgang geht, lohnt sich ebenso wenig; vor allem ist die Frage der Aufbewahrung und des Transports beim Mieten gelöst. Was erhoffe ich mir durch den Kauf dieses Gerätes, was soll es mir bringen, muss ich es besitzen, oder gibt es Alternativen? Wenn man sich diese Fragen vor der Anschaffung eines Geräts stellt, kann sich die Mietlösung durchaus als die wirtschaftlichere und auch die praktischere erweisen.
Zusammengefasst:
• Ordnung ist Ansichtssache und nicht messbar. Ihre Ordnung ist nicht unbedingt die der anderen.
• Nehmen Sie jedes Ding nur einmal in die Hand, und erledigen Sie es gleich, oder räumen Sie es sofort auf.
• Vermeiden Sie Schnäppchenmärkte und Schlussverkäufe, wenn Sie dafür »anfällig« sind!
• Legen Sie einmal in der Woche einen »Produktfastentag« ein.
• Fragen Sie sich bei jedem Kauf: Brauche ich das wirklich, muss ich das selbst besitzen? Gibt es eine Alternative zum Kauf, kann ich es vielleicht mieten?
Die wichtigsten Regeln im Überblick
• Kommt etwas Neues ins Haus, so muss dafür etwas Altes weichen.
• Jeden Tag fliegt etwas raus: Haben Sie heute schon etwas weggeworfen? Falls nicht, dann nehmen Sie sich sofort etwas vor!
• Angefangenes und seit längerem nicht zu Ende Gebrachtes (ob Chipstüten oder Bastelarbeiten) wird entsorgt.
• Wenn Sie sich von einem Möbelstück trennen, schaffen Sie sich nicht gleich wieder ein neues an.
• Die Dinge nehmen so viel Raum ein, wie Sie ihnen geben. Neue Schränke lösen keine Probleme!
• Wenn wir zu wenig Platz haben, dann haben wir irgendwo etwas zu viel.
• Fragen Sie sich vor jeder Anschaffung und vor jedem Kauf: Brauche ich das wirklich? Erleichtert es
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