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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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zeigt den Mitarbeitern gegenüber eine Geringschätzung. Ihr Arbeitsplatz wird nicht genügend geachtet, und so achten auch sie selbst ihren Arbeitsplatz entsprechend gering. Der sorgfältige Umgang mit den Werkzeugen, der sparsame Umgang mit den Produkten aber kann nur aus der eigenen Verantwortung der Mitarbeiter erfolgen. Ein sauberes und aufgeräumtes Umfeld wirkt motivierend! Dagegen wird unsauberes Auftreten nach außen, wie beispielsweise schmutzige Firmenfahrzeuge und bekleckerte Arbeitskleidung, nicht nur bei Handwerkern mit minderer Qualität und unsauberer Arbeitsweise in Verbindung gebracht.
Gesundheitsbranche
    Arzt- und Massagepraxen sind Unternehmen, ebenso wie andere medizinische Einrichtungen. Der Kunde ist in diesem Fall ein Patient, der nicht unbedingt freiwillig dieses Unternehmen aufsucht, sondern meist noch körperlich beeinträchtigt ist. Umso mehr muss für eine leichte Zugänglichkeit und die Entfernung von Blockaden gesorgt sein. Von gesundheitlichen Einrichtungen und Arztpraxen erwartet der Kunde einwandfreie hygienische Verhältnisse sowie Untersuchungs- und Behandlungstechniken, die auf dem neuesten Stand sind. Und dieser Stand sollte sich in der Einrichtung und Gestaltung der Praxis widerspiegeln.
    Ein freundliches Äußeres beginnt bereits in der Gestaltung der Eingangssituation. Alles, was in irgendeiner Weise veraltet, schäbig und unprofessionell erscheint, muss aus einer Arztpraxis entfernt werden. Der Patient sollte bereits im Vorfeld das Gefühl haben, »wertgeschätzt« zu werden. Wurde ein Wartezimmer seit zwanzig Jahren nicht renoviert, wechseln die Bilder an den Wänden nicht, liegen seit Monaten die gleichen alten Zeitschriften herum, so erwartet der Patient auch nicht unbedingt die modernsten
Behandlungsmethoden. Ein Mediziner, dessen Praxis sich seit Jahrzehnten nicht verändert hat, macht nach außen hin den Eindruck, als hätte auch er sich in diesen Jahren kaum weiterentwickelt.
    Eine im Wartezimmer und Eingangsbereich »abgewirtschaftete« Praxis gehört nicht zu den Einzelfällen. Die Zustände, auch in den Behandlungsräumen, sind oft erschreckend. Was aussieht wie ein Abstellraum mit heruntergelassenen Jalousien und herumstehenden Kartons und Kisten entpuppt sich als Sprechzimmer. Der Arzt arbeitet an einem chaotisch überladenen Schreibtisch, Röntgenbilder stapeln sich neben anderen Unterlagen, Verbandsmull liegt daneben. Das Wandregal ist halb leer und würde Platz für die Hälfte des Krempels bieten. Dieses Ambiente erscheint nicht gerade so, als wäre die ärztliche Leistung von Präzision und Gewissenhaftigkeit geprägt.
    Hygienische Bedenken aber werden durch den Zustand des Teppichbodens ausgelöst, der - einst beige, heute gewellt - mit Flecken unterschiedlicher Größe und Dichte gemustert ist. Dass auch der kurz danach erscheinende, sehr hektisch wirkende Arzt nicht in der Lage ist, dieses negative Bild in irgendeiner Form zu korrigieren, wundert nicht. Denn: Wie außen, so innen und wie innen, so außen gilt auch hier! Die zunehmende Konkurrenz im Gesundheitssektor führt hoffentlich über kurz oder lang dazu, dass der ansprechenden Gestaltung der Räumlichkeiten mehr Beachtung geschenkt wird.
    Geschäftsschädigend ist hier oft schon der Umgang mit dem Patienten als hilflosem und somit nicht zurechnungsfähigem Kranken. Patienten werden im öffentlichen Gesundheitssystem und auch in vielen Arztpraxen nicht ernst genommen, obwohl sie letztlich nichts anderes als Kunden sind. In anderen Ländern führt man dagegen Krankenhäuser wie Hotels und behandelt die Patienten wie Gäste. Diese traumhaften Zustände könnte man auch hier vollkommen kostenneutral erreichen: Voraussetzung wäre allerdings eine neue Haltung des Personals dem Kunden gegenüber. Der ist nämlich überall König.

Restaurants
    In chinesischen Restaurants sitzen schon vor dem Eingang grimmig aussehende »Fu-Hunde«, die das Restaurant und auch die Gäste bewachen sollen. Ein aufrecht stehender, ausgestopfter Grizzlybär, der im Eingangsbereich eines Restaurants die Gäste erschreckt, ist ebenso wenig einladend. Hier sollte man alles vermeiden, was einen aggressiven Eindruck macht, denn das erweist sich als geschäftliche Blockade. Prallt der Blick anschließend an einer überladenen Garderobe ab, so ist dies Hindernis Nummer zwei. Der Gast sollte auch hier vom Eingang aus das Lokal überblicken und sich innerhalb dessen frei bewegen können, ohne sich zwischen den Stühlen durchschlängeln

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