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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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überrascht. Sie trug auch diesmal einen langen Rock und eine Bluse, nichts besonders Modisches, aber als sie lächelte, spürte Miles plötzlich ein eigenartiges Kribbeln im Bauch. Natürlich hatte er bereits registriert, dass sie attraktiv war, und ihre hellen, seidigen Haare, die feinen Gesichtszüge und die türkisfarbenen Augen hatten es ihm schon beim ersten Treffen angetan, aber heute sah sie irgendwie weicher aus. Ihr Gesichtsausdruck war herzlich und schon fast vertraut.
    Miles setzte Jonah ab.
    »Jonah, würdest du bitte beim Auto warten, solange ich mit Ms. Andrews rede?«
    »Okay«, willigte Jonah ein. Dann ging er zu Miles' Überraschung auf Sarah zu und umarmte sie. Sie erwiderte die Umarmung. Erst danach rannte er davon.
    Als Jonah fort war, sah Miles Sarah neugierig an. »Sie scheinen sich ja blendend mit ihm zu verstehen.«
    »Wir hatten viel Spaß miteinander.«
    »Sieht ganz so aus. Wenn ich gewusst hätte, dass ihr Kekse esst und spielt, hätte ich mir nicht so viele Gedanken gemacht.«
    »Hauptsache, es funktioniert, oder?«, sagte sie. »Aber bevor Sie misstrauisch werden, sollten Sie wissen, dass es bei dem Spiel um Lesen ging. Mit Lesekärtchen.«
    »So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Wie hat's geklappt?«
    »Gut. Er hat noch viel vor sich, aber es ging gut.«
    Nach einem kurzen Schweigen fuhr Sarah fort: »Er ist ein auffallend netter Junge. Ich weiß, das habe ich schon einmal gesagt, aber ich möchte, dass Sie es über all den Schwierigkeiten nicht vergessen. Und Sie sind der Größte für ihn.«
    »Danke«, sagte Miles aufrichtig.
    »Gern geschehen.«
    Als sie wieder lächelte, wandte Miles sich verlegen ab. Er fürchtete, dass sein Gesichtsausdruck ihn verriet.
    »Übrigens, vielen Dank für den Ventilator«, sprach Sarah nach einer kurzen Pause weiter. Am Vormittag hatte er ihr einen riesigen Ventilator ins Klassenzimmer geschleppt.
    »Bitte«, murmelte er, hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, in ihrer Nähe zu bleiben, und dem Bedürfnis, der plötzlichen Nervosität zu entkommen, die wie eine Welle über ihm zusammenschlug.
    Eine Weile lang sagten beide nichts. Das peinliche Schweigen zog sich hin, bis Miles mit den Füßen scharrte und brummte:
    »Mm, ich glaube, ich sollte Jonah jetzt nach Hause bringen.«
    »Gut.«
    »Wir haben noch viel zu erledigen.«
    »Gut.«
    »Gibt es noch etwas, das ich wissen sollte?«
    »Mir fällt nichts ein.«
    »Also dann…«
    Er zwängte die Hände in die Hosentaschen. »Dann fahre ich jetzt mit Jonah nach Hause.«
    Sarah nickte ernsthaft. »Das sagten Sie schon.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    Sie strich sich eine lose Haarsträhne hinter das Ohr. Aus einem Grund, den sie nicht benennen konnte, fand sie seine Verabschiedung geradezu hinreißend. Er war anders als die Männer, die sie aus Baltimore kannte, die bei Brooks Brothers einkauften und denen nie die Worte ausgingen. In den Monaten nach ihrer Scheidung waren sie ihr fast austauschbar vorgekommen, wie Pappschablonen von Mr. Perfekt.
    »Also dann«, wiederholte Miles verlegen. »Nochmals vielen Dank.«
    Mit diesen Worten bewegte er sich rückwärts auf sein Auto zu und rief nach Jonah.
    Das Letzte, was er sah, war Sarah, die gedankenverloren lächelnd auf dem Schulhof stand und winkte.
    In den folgenden Wochen freute sich Miles mit einer ungehemmten Begeisterung, die er seit seiner Jugend nicht mehr erlebt hatte, darauf, Sarah nach der Schule zu sehen. Er dachte oft an sie, manchmal sogar in den merkwürdigsten Situationen - wenn er im Supermarkt stand und Schweinekoteletts in den Einkaufswagen legte, wenn er an der Ampel wartete, wenn er den Rasen mähte. Ein oder zweimal auch, als er morgens duschte. Dabei überlegte er sich, was wohl ihre morgendlichen Gewohnheiten sein mochten. Aß sie Getreideflocken oder Toast und Marmelade? Trank sie Kaffee, oder war sie ein Fan von Kräutertees? Wickelte sie sich nach dem Duschen ein Handtuch um den Kopf, oder föhnte sie sich gleich die Haare?
    Manchmal versuchte er, sie sich im Klassenzimmer vorzustellen, wie sie mit einem Stück Kreide in der Hand vor den Schülern stand. Dann wieder sann er darüber nach, wie sie wohl ihre Freizeit verbrachte. Obwohl sie sich bei jeder Begegnung kurz unterhielten, war seine Neugier noch lange nicht befriedigt. Er wusste nicht viel über ihre Vergangenheit. Manchmal war er kurz davor, sie zu fragen, aber dann ließ er es doch sein, weil er nicht wusste, wie er es anstellen sollte. Nach einem Satz wie:

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