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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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…“
    „Danke, Smoky. Nannte der Bursche seinen Namen, sagte er, wie lange er in Gila Bend zu bleiben gedenkt?“
    „Wahrscheinlich nur eine Nacht, Marshal. Seinen Namen nannte er nicht.“
    „Fein, Smoky. Ich werfe dem Hombre einen etwas intensiveren Blick unter den Hutrand.“
    Der Stallmann verließ das Office.
    Wesley Barranco nahm sich eine Schrotflinte aus dem Gewehrschrank, prüfte die Ladung, stülpte sich seinen Stetson auf den Kopf und begab sich zum Hotel. Der Fremde hatte sich mit dem Namen Mark O’Bannion ins Gästebuch eingetragen. Vom Owner des Hotels erfuhr der Marshal, dass O’Bannion in den Barber Shop gegangen war.
    Barranco folgte ihm dorthin. Der Barbier war gerade dabei, dem Mann den Bart abzuschaben. Die linke Gesichtshälfte war noch voll Seifenschaum. „Ich bin Town Marshal Wesley Barranco“, erklärte der Gesetzeshüter. „Sie kamen von Süden herauf in die Stadt, nicht wahr? Ihr Name ist Mark O’Bannion.“
    „Richtig, Marshal. Mein Ziel ist Flagstaff. Ich will zu meiner Schwester.“
    „Wo kommen Sie denn her?“
    „Tucson. Ich habe dort einige Jahre als Ordner im ‚Good Fellow Saloon’ gearbeitet. Die Stadt ist ein Hexenkessel. Im Good Fellow gab es fast jede Nacht Ärger. Auf die Dauer hält das kein Mensch durch. Meine Schwester und ihr Mann bewirtschaften bei Flagstaff eine Ranch. Ich will den beiden etwas zur Hand gehen.“
    Jetzt begann der Barbier die andere Gesichtshälfte O’Bannions mit seinem Rasiermesser zu bearbeiten. Wesley Barranco schaute eine Weile wortlos zu und prägte sich das Gesicht ein. Dann sagte er: „Ich wünsche Ihnen einen erfreulichen Aufenthalt in Gila Bend, Sir.“ Er ging nach draußen.
    Zurück in seinem Office begann er sofort die Steckbriefe in seinem Schreibtisch durchzusehen. Das Konterfei O’Bannions konnte er auf keiner der Fahndungsmeldungen entdecken. Dennoch schwor er sich, den Fremden nicht aus den Augen zu lassen. Seit Dave Lewis den Männern aus Agua Caliente entkommen und nicht auszuschließen war, dass er in Gila Bend auftauchte, um sich an Warren Elliott zu rächen, begegnete der Town Marshal jedem, der in der Stadt ankam und nicht nur auf dem Durchritt war, mit Misstrauen.
    Die Sonne ging unter. Ihr Widerschein färbte den Himmel im Westen rot. In den Fensterscheiben spiegelte sich diese blutrote Farbe wider. In die Stadt war Ruhe eingekehrt. Die Menschen hatten ihr Tagwerk beendet.
    Seit Wesley Barranco mit O’Bannion im Barber Shop gesprochen hatte, war fast eine Stunde vergangen. Es klopfte gegen die Tür, der Marshal forderte den Besucher auf, einzutreten. Es war Warren Elliott.
    Der Gunsmith sah erholt aus. Aber er schien gealtert zu sein. Seine Augen blickten müde. Die Hoffnung in ihm, seinen kleinen Neffen jemals zu finden und nach Hause zu bringen, war gestorben. Sein Verstand sagte ihm, dass er niemals etwas über Barrys Schicksal erfahren würde, dass es für alle Zeiten im Dunkeln bleiben würde. Mit dem Herzen aber wollte er es nicht akzeptieren. Es setzte ihm zu, höhlte ihn aus und er begann, das Lachen zu verlernen.
    „Guten Abend, Wes“, grüßte Warren Elliott.
    „Was hast du auf dem Herzen, Warren?“, fragte der Town Marshal.
    Ohne zum Sitzen aufgefordert zu werden ließ sich der Gunsmith auf den Stuhl vor dem Schreibtisch nieder. „Soeben war einer bei mir, den ich in Gila Bend vorher nie gesehen habe. Er ließ sich von mir einige Revolver zeigen. Ich denke aber, das war nur ein Vorwand. Irgendwie konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich der Bursche ausschließlich für mich interessierte. Ich hatte das Gefühl, dass er sich jeden Zug meines Gesichts einprägte.“
    „Wie sah der Mann aus?“, fragte Wesley Barranco.
    Warren Elliott beschrieb den Mann mit knappen Worten.
    Der Town Marshal nickte. „Sein Name ist Mark O’Bannion. Angeblich will er zu seiner Schwester nach Flagstaff.“
    „Vielleicht sehe ich schon Gespenster, vielleicht leide ich an Verfolgungswahn“, knurrte Warren Elliott. „Aber ich bin davon überzeugt, dass O’Bannion meinetwegen nach Gila Bend gekommen ist.“
    „Wir wissen es nicht“, murmelte Wesley Barranco. „Aber ich werde den Burschen nicht aus den Augen lassen. Wenn er zu Dave Lewis gehört, dann ist er einer der Bankräuber von Agua Caliente. Lewis hat den Bürgern der Stadt die Namen seiner Komplizen nicht verraten. Wir wissen auch nicht, ob er die vier Kerle, mit denen er den hold up durchgeführt hat, um sich geschart oder ob er sich der

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