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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Müdigkeit zu übermannen begann.

    *

    Im Saloon sagte Wade Forrester grimmig: „Dave Lewis soll mir ein zweites Mal nicht durch die Lappen gehen. Er hat eine Rechnung bei mir offen. Ich denke, Elliott weiß, wo er sich verkrochen hat. Er soll uns zu Lewis führen. Wer reitet mit mir?“
    Auffordernd fixierte der Deputy Wayne Daugherty, der sich von Warren Elliotts Schlag mit dem Revolver wieder erholt hatte. „Natürlich komme ich mit, Wade. Das ist doch keine Frage.“
    „Ich war dabei, als wir Lewis fast bis zum Gila River verfolgten, und ich reite auch dieses Mal wieder mit dir, Wade“, rief ein anderer Mann. Er war Ende zwanzig, hatte blonde Haare und sein Gesicht war von Pockennarben übersät.
    „Ich habe es nicht anders erwartet, Greg“, gab der Deputy zu verstehen. „Was ist mit dir, Vince?“
    Vince Swinney zeigte nicht die Spur von Begeisterung. „Ich weiß nicht …“
    „Als wir nach dem Bankraub die Bande jagten, legtest du einen ziemlichen Ehrgeiz an den Tag, Vince“, knurrte Wade Forrester. „Callaghan, der Kassier, ist an ihren Kugeln gestorben. Er war dein Freund. Und es war auch dein Geld, dass diese Halunken geraubt haben.“
    Während er sprach, fixierte der Deputy Vince Swinney mit zwingendem Blick. Vince Swinney zog den Kopf zwischen die Schultern. Betreten schaute er weg. Dann murmelte er: „Okay, okay, Wade. Auch ich reite mit.“
    Ein Bursche um die zwanzig meldete sich: „Was dagegen, Deputy, wenn auch ich mit Ihnen reite?“
    „Vier Mann genügen“, lehnte Wade Forrester ab. „Elliott darf nicht bemerken, dass wir ihm folgen. Je größer unsere Gruppe, desto größer die Gefahr, von ihm entdeckt zu werden. Dir fehlt auch die Erfahrung, was solche Jagden anbetrifft, Hunter. Aber ich komme auf dich zurück, sollte es wieder einmal nötig sein, ein Aufgebot auf die Beine zu stellen, um irgendeinem Halsabschneider das Handwerk zu legen.“
    Der Bursche murmelte irgendetwas Unverständliches, wandte sich ab und stiefelte enttäuscht davon.
    Wade Forrester sagte: „Gut. Alles Nähere besprechen wir bei mir im Büro. Wir treffen uns dort in einer Viertelstunde.“
    Er verließ den Saloon.
    Sofort begannen die Männer an den Tischen und an der Theke zu debattieren. Ein wirres Stimmendurcheinander erfüllte den Schankraum.
    Daugherty, Spencer und Swinney bezahlten, als sie ihre Gläser geleert hatten, ihre Zeche, dann verließen sie den Saloon. Vince Swinney machte ein Gesicht, als hätte man ihn mit einem Kaktus gefüttert. Seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen war er der unglücklichste Mensch in Hickiwan. Am Ende der Gedanken, die ihn quälten, stand etwas Dunkles, Unheilvolles.

    *

    Bis zur Grenze waren von Hickiwan aus noch knapp vierzig Meilen zurückzulegen. Warren Elliott brach auf, als das erste Licht des Tages über dem Horizont im Osten zu sehen war. Und es war dunkel, als er die Grenze überschritt. Er befand sich in Sonoita. Er gab sich keinen Illusionen hin. Der Trail nach Süden führte durch die steinerne Welt der Sierra de Sonoita. Ein absolut menschenfeindliches Gebiet, in dem nur Klapperschlangen, Eidechsen und Skorpione ihr Unwesen trieben. Das Wasser in der Felswüste war oftmals alkalihaltig und für Mensch und Tier nicht genießbar. Die Hitze würde ihm gewissermaßen das Mark aus den Knochen saugen, der Staub seine Poren verkleben. Vor ihm lag die Hölle.
    Sonoita war eine typisch mexikanische Ansiedlung direkt an der Grenze; klein, zusammengedrängt, mit engen, winkligen Gassen, einer Plaza und weißgetünchten Adobehäusern. Am Stadtrand waren Pferche für Schafe, Ziegen, Milchkühe und Schweine errichtet. Penetranter Geruch von Urin, der von den Koppeln herüberwehte, hing in der schwülen Nachtluft. Es gab eine große Kirche, deren Grundstein schon zur Zeit der spanischen Eroberer gelegt worden war.
    Und es gab eine Bodega. Sie verfügte über drei kleine, schießschartenähnliche Fenster, hinter denen trübes Licht brannte. Einige Eisenringe waren zum Anleinen der Pferde in die Wand eingelassen.
    Warren Elliott schaute sich um. Er hatte den Rotfuchs vor der Bodega gezügelt. Der Ort war ruhig, die Menschen befanden sich in ihren Häusern. Nur das Zirpen der Zikaden im verdorrten Gras rund um die Ortschaft war zu hören. Der Mann aus Gila Bend saß ab und band das Pferd an einem der eisernen Ringe fest. Dann zog er die Winchester aus dem Sattelholster.
    In der Bodega war es düster. Die Theke war ein Provisorium aus einigen leeren Bierfässern und

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