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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Tresen stand und in der linken Hand einen Bierkrug hielt. Er trat einen Schritt vor und rief: „Ich bin Wayne Daugherty. Wade hat mit mir darüber gesprochen. Und auch ich habe Ihren Verdacht als Unverschämtheit empfunden. Wir sind für das Gesetz geritten …“
    Warren Elliott musterte den Burschen. Daugherty war zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt, seine lichten Haare begannen sich grau zu färben, er war mittelgroß und breitschultrig. Seine stechenden Augen zeigten eine unheimliche Drohung.
    „Ich habe keinen konkreten Verdacht geäußert“, erklärte Warren Elliott.
    „Warum wollten Sie dann meinen Namen wissen?“, blaffte Daugherty. Er stellte den Krug auf den Tresen und glitt auf den Tisch mit Warren Elliott zu. Neben dem Deputy hielt er an, seine gedrungene Gestalt krümmte sich ein wenig nach vorn, er erinnerte jetzt an ein großes Raubtier, das sich jeden Moment auf sein Opfer stürzen würde. „Meinen Namen und die Namen der beiden Männer, die den hinterhältigen Kugeln der Outlaws wie durch ein Wunder entgingen.“
    „Es gibt einige Fragen, die ich Ihnen und Greg Spencer sowie Vince Swinney stellen möchte.“
    „Ich werde dir deine verdammten Fragen in den Hals zurückschlagen!“, presste Daugherty aggressiv hervor. Er machte einen langen Schritt nach vorn und schlug mit der rechten Faust nach Warren Elliott. Der konnte im letzten Moment den Kopf in den Nacken werfen und so radierte die Faust lediglich über sein Kinn.
    Der Mann aus Gila Bend kam halb hoch. Wayne Daugherty stand unmittelbar vor ihm. Warren Elliott rammte ihm die linke Schulter in den Leib, und als Daugherty zurücktaumelte, richtete er sich vollends auf. „Halten Sie ihn mir vom Leib, Deputy!“, fauchte Warren Elliott. Seine Hand legte sich auf den Knauf des Revolvers.
    Daugherty hatte sich gefangen, er duckte sich, in seinen Augen zeigte sich ein böses Glitzern. Mit dem nächsten Atemzug stieß er sich ab und flog regelrecht auf Warren Elliott zu. Der zog den Revolver, glitt einen halben Schritt vom Tisch weg, und seine Faust mit der Waffe zuckte in die Höhe. Daugherty, der seinen stürmischen Angriff nicht mehr bremsen konnte, stieß mit den Oberschenkeln gegen den Tisch, die Krüge auf der Tischplatte stürzten um, fluchend wollte Daugherty zu Warren Elliott herumwirbeln, aber da krachte schon der Lauf des Revolvers gegen seinen Kopf. Er ging in die Knie.
    Der Deputy richtete die Schrotflinte auf Warren Elliott. Im selben Moment drückte der die Mündung seines Sechsschüssers gegen Daughertys Stirn und spannte den Hahn.
    „Nicht schießen!“, brüllte einer der Männer, an deren Tisch Warren Elliott Platz genommen hatte. Aus seinem Gesicht schien der letzte Blutstropfen gewichen zu sein. In der Tiefe seiner Augen wob die Todesangst.
    „Wenn Sie abdrücken, Forrester“, grollte Warren Elliott, „dann haben sie nicht nur mich getötet, sondern auch ein halbes Dutzend Stadtbewohner. Gebieten Sie Daugherty, Ruhe zu geben.“
    Wayne Daugherty stand vornüber geneigt, mit hängenden Armen da, den törichten Ausdruck der Verständnislosigkeit im verschleierten Blick, in einer dunklen Wolke der Benommenheit treibend, die der Schlag gegen seinen Kopf bei ihm ausgelöst hat.
    Die Kiefer Forresters mahlten. Seine Miene drückte Unentschlossenheit aus. Plötzlich ließ er die Shotgun sinken. „Sicher“, murmelte er, „Wayne hat ziemlich heftig überreagiert. Stecken Sie den Colt weg, Elliott. Vielleicht habe ich in ihre Worte mehr hinein interpretiert, als sie tatsächlich zum Ausdruck brachten.“
    „Das sehe ich auch so“, knurrte Warren Elliott, entspannte das Schießeisen und rammte es ins Holster. „Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe“, fuhr er fort. „Der Appetit ist mir sowieso gründlich vergangen.“
    Der Deputy schwieg.
    Warren Elliott setzte sich in Bewegung …
    Und während er zum Hotel schritt, begann er zu denken. Und er begann sich zu fragen, ob hinter der Inszenierung von eben System steckte. Warum hatte Daugherty mit seinem Angriff gewartet, bis der Deputy aufkreuzte und ihn, Warren Elliott, zur Rede stellte? Rechneten Daugherty und Forrester damit, dass er zur Waffe greifen würde und dem Deputy einen Grund lieferte, ihn in Notwehr zu erschießen.
    Das ist sicherlich ziemlich weit hergeholt, durchfuhr es ihn, aber es ist nicht von der Hand zu weisen.
    Als er im Bett lag, fand er lange keinen Schlaf. Die Gedanken, die ihn beschäftigten, rissen ihn immer wieder in die Höhe, wenn ihn die

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