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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Greg Spencer. Der Bandit trieb sein Pferd an.
    „Ich werde dir jetzt die Fesseln abnehmen“, gab Warren Elliott zu verstehen, „damit du dich und dein Pferd versorgen kannst. Versuch lieber nichts, Spencer. Wenn es sein muss, schleppe ich dich am Lasso nach Hickiwan. Lass es lieber nicht drauf ankommen.“
    Spencer spuckte zur Seite aus. Und er fing einen Blick Warren Elliotts ein, der ihn mehr warnte als die Worte eben - ein Blick, der eine stumme Prophezeiung beinhaltete.
    Sie hatten Hunger. Sich am Nachmittag einen Braten zu schießen hatte Warren Elliott nicht gewagt. Die Detonation hätte eventuellen Verfolgern die Richtung gewiesen. Sie hatten auch keinen Eimer oder ein anderes Gefäß, um aus der Zisterne Wasser zu schöpfen. Daher ließen sie an einem Lasso eine zusammengerollte Decke hinunter, und als sie sich voll gesaugt hatte, zogen sie sie herauf und wanden sie über einer kleinen, steinigen Mulde im Boden aus, in der sich das Wasser sammelte, ohne gleich zu versickern. Diesen Vorgang wiederholten sie einige Male. Es war mühsam, aber es gelang ihnen, ihren und den Durst ihrer Pferde zu löschen.
    Fürs erste schienen sie hier sicher zu sein. Die innere Stimme aber, die Warren Elliott einhämmerte, dass irgendwo in der Felswildnis vor ihnen die Hölle für sie vorbereitet wurde, brachte er nicht zum Verstummen.

    *

    Sie hockten im Schatten einer Hauswand, als aus den Felsen im Osten und Nordosten die Bravados stürmten. Es waren fast ein Dutzend. Enrico Ruiz schien schon einmal alles an Männern aufgeboten zu haben, was sich auf den Beinen halten und schießen konnte. Brüllend und feuernd jagten sie heran.
    Warren Elliott warf Greg Spencer den Revolver zu, den der Bandit geschickt auffing. Dann flankte er über eine hüfthohe Mauer hinweg, lief bis zu ihrem Ende und schoss auf einen Reiter, der im nächsten Moment vom Pferderücken verschwand. Geduckt spurtete der Mann aus Gila Bend aus der Deckung, überquerte ein Stück freien Platz, warf sich flach neben einem Haufen alter Tonziegel, zwischen denen Unkraut wucherte, auf den Bauch und feuerte mit zusammengebissenen Zähnen.
    Dann waren die Banditen zwischen den Ruinen. Warren Elliott kroch in Deckung. Dort, wo er Greg Spencer zurückgelassen hatte, donnerte ein Schuss.
    Teuflisches Gelächter war zu vernehmen, das Warren Elliott Gänsehaut über den Rücken laufen ließ.
    Die Mexikaner schlichen wie Raubtiere zwischen den Ruinen herum. In ihren dunklen Augen glommen Vernichtungswille und Mordlust.
    Warren Elliott blickte zur Seite. Er sah Greg Spencer geduckt um eine zur Hälfte eingestürzte Mauer laufen und auf das linke Knie niedergehen. Er achtete nicht auf das, was hinter ihm geschah. Und so entging ihm, dass zwei Bravados heranschlichen, geräuschlos hinter einer brusthohen Mauer hochkamen und ihre Colts auf ihn anschlugen.
    Warren Elliott zuckte in seiner kauernden Haltung herum, richtete sich auf und feuerte in rasender Folge. Seine Kugeln fanden ihr Ziel. Die beiden Mexikaner verschwanden, der Colt des einen blieb auf der Mauer liegen.
    Greg Spencer war herumgefahren. Aber die Gefahr war gebannt. Sie drehte den Kopf und schaute zu Warren Elliott hin. Was hinter seiner Stirn vorging, war von seinem verkrampften Gesicht nicht abzulesen.
    Da wuchs ein Schatten hinter der Mauer hervor, die zehn Schritte hinter Warren Elliott stand. Greg Spencers Lippen sprangen erschreckt auseinander. Seine Stimmbänder versagten. Gebannt starrte er auf den Schatten des Mannes, auf dessen Kopf ein riesiger Sombrero saß. Der Schatten stieß gegen einen Schutthaufen, der von einem eingestürzten Dach übrig geblieben war.
    Hinter der Wand schob sich ein bärtiger Mexikaner hervor, den Colt in der Faust, die Gier zu töten in den glitzernden Augen. Etwas Raubtierhaftes, Animalisches ging von dem Bravado aus.
    Warren Elliott entging Greg Spencers jähe Veränderung nicht. Und er wusste dieses Zeichen zu deuten. Er schleuderte sich herum, fiel auf den Rücken und sah ihm Fallen das hässliche, pockennarbige Gesicht des Bravados.
    Die Waffen der beiden Männer brüllten gleichzeitig auf. Das Geschoss des Mexikaners pfiff über Warren Elliott hinweg. Er glaubte den sengenden Hauch der Kugel auf seiner Haut zu spüren. Warren Elliotts Kugel aber traf. Der bärtige Mexikaner brach zusammen. Er brachte noch einmal die Kraft auf, das Gesicht zu heben. Hass loderte in seinen Augen - ein Hass, den er mit ins Grab nahm. Sein Gesicht verlor den Ausdruck und fiel zurück in

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