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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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übereinander gelagerter, riesiger Felsplatten, deren Basis genügend Spalten und Vorsprünge aufwies, um das Tier vor frühzeitiger Entdeckung zu schützen.
    Warren Elliott verbarg sich. Der Hufschlag nahm an Lautstärke zu. Unvermittelt trat Stille ein. Das scharfe Prusten eines Pferdes wehte heran. Ein Klirren, als das Tier noch einmal mit dem Huf aufstampfte …
    Eine Anhöhe mit steilen Abhängen verbarg das Pferd vor Warren Elliotts Blicken.
    Warren Elliott war kalt wie ein Stück Eis. Die Flamme des Hasses brannte in ihm, aber sie loderte nicht heiß genug, um den klaren Verstand auszuschalten.
    Und dann sah er Daugherty. Der Bandit glitt geduckt um einen Felsblock herum, blieb im Schatten stehen und sicherte nach vorn und zur Seite. Er hielt das Gewehr an der Seite, den Kolben hatte er sich unter die Achsel geklemmt, sein Zeigefinger krümmte sich um den Abzug.
    Warren Elliott visierte ihn an und trat er aus seiner Deckung. Im selben Sekundenbruchteil nahm ihn Daugherty wahr. Er riss das Gewehr herum und schlug es auf Warren Elliott an. Warren Elliott kniete gedankenschnell links ab und schoss gleichzeitig mit dem Banditen.
    Die Schüsse klangen wie einer und dröhnten durch die Bergwelt. Die Wände und Hänge schienen die Detonationen festzuhalten und immer wieder aufs Neue zum Leben zu erwecken. Endlich verhallte das letzte Echo.
    Beide hatten sie sich zur Seite geworfen. Keiner wurde von der Kugel des anderen getroffen.
    Warren Elliott hetzte zwischen die Felsen und kauerte nieder.
    Die Minuten verrannen, reihten sich aneinander und wurden zur Viertelstunde. Das Warten zerrte an den Nerven.
    Daugherty war in der Nähe. Immer wieder vernahm Warren Elliott das Stampfen der Hufe des Banditenpferdes.
    Und irgendwann vernahm Warren Elliott das Tacken harter Lederabsätze auf steinigem Untergrund. An einer Stelle - über Warren Elliott - löste sich ein faustgroßer Stein unter einem Tritt und klickerte in die Tiefe. Daugherty befand sich also über ihm auf dem Felsen. Warren Elliott presste sich eng an die raue Wand und zog sich zurück. Nach oben hatte er hier keine Deckung.
    Ein Schuss peitschte. Trommelfell betäubendes Jaulen folgte, als die Kugel vom Gestein abprallte.
    Hastende Schritte erklangen. Ein ganzes Stück von Warren Elliott entfernt kam loser Untergrund ins Rutschen.
    Das Gepolter verklang.
    Daugherty war unten angekommen. Geduckt glitt er, jeden Schutz ausnutzend und unablässig um sich sichernd, im Schattenfeld eines der steinernen Riesen dahin. Es gab Spalten und Risse, an die er sich vorsichtig heranschob, in denen aber keine Gefahr für ihn lauerte.
    Während Daugherty an der rauen Wand entlangpirschte und Warren Elliott hinter Felsblöcken, Vorsprüngen und in Felsspalten suchte, kauerte dieser in einem klaffenden Riss. Er hatte sich das Knie blutig geschlagen, als er einmal ausglitt und damit gegen einen spitzen Stein prallte. Blut besudelte seine Hose und ließ sie an der Haut kleben.
    Leise Schritte kamen näher. Warren Elliott sah den Gegner nicht, aber er wusste, aus welcher Richtung er heranpirschte. Der Mann aus Gila Bend hielt das Gewehr fest gepackt. Vorsichtig spähte er über den Rand des Spalts, in dem er sich verkrochen hatte. Seine Beinmuskulatur begann sich zu verspannen. Mit aller Macht spürte er die Erschöpfung nach den Strapazen der vergangenen Tage.
    Er spähte zu einem Felsen in seiner Nähe und beschloss, hinter ihm in Deckung zu gehen. Warren Elliott kam hoch, wollte zum Sprung ansetzen, da trat Daugherty hinter einem Felsvorsprung hervor.
    Warren Elliott reagierte mit dem Erkennen der tödlichen Gefahr. Er ließ sich zur Seite fallen und schleuderte sich im Fall halb herum. Der Schuss des Banditen wummerte. Das Mündungsfeuer aus Warren Elliotts Gewehr zerschnitt die Düsternis wie eine glühende Lanzenspitze.
    Daughertys Kugel verfehlte Warren Elliott um Haaresbreite. Sein eigener Schuss zerfetzte Daughertys Weste und Hemd und zog eine blutige Spur an der rechten Seite des Banditen. Daugherty schleuderte sich mit einem gellenden Aufschrei herum. Ehe Warren Elliott erneut schießen konnte, hatte sich der Bandit hinter dem Felsvorsprung in Sicherheit gebracht.
    Daugherty taumelte zwischen den Felsen zu seinem Pferd und konnte nicht verhindern, dass er in die Knie ging. Er wollte fluchen, als er spürte, wie es warm an seiner Seite hinunter lief, aber er brachte nur ein klägliches Krächzen über die Lippen. Er tastete mit der Linken nach der rechten Seite, wo ihn

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