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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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leichte Schulter genommen werden.
    Das abgetriebene, schwitzende Pferd begann, mit dem Maul die jungen Triebe des Strauches zu zupfen, bei dem es stand.
    Warren Elliott hüllte sich in Geduld. Die Sonne kletterte höher und höher, die Luft in der Schlucht schien zu kochen. Lästige Mücken quälten Warren Elliott. Aber nachdem eine Stunde verstrichen war, wurde ihm klar, dass Higgins es vorgezogen hatte, zu Fuß zu fliehen. Er versuchte sich in die Lage des Outlaws zu versetzen und sagte sich, dass dieser versuchen würde, sich ein Pferd und Waffen und möglicherweise auch Geld zu beschaffen. Außerdem würde er Wasser brauchen. Zu Fuß und ohne Wasser käme er in der felsigen Einöde nördlich des Gila River nicht weit. Er hatte nur eine Chance, wenn er den Fluss erreichte.
    Warren Elliott holte das Pferd des Banditen und führte es aus der Schlucht. In einer Gruppe von Felsen hatte er den Rotfuchs angebunden. Er versenkte die Winchester im Sattelschuh und kletterte auf den Pferderücken. Dann ritt er in südliche Richtung. Je näher er dem Gila River kam, desto grüner und weniger menschenfeindlich wurde die Umgebung. Die Felsen blieben zurück und die Hügel ringsum waren mit Gras und Strauchwerk bewachsen. Schließlich sah Warren Elliott von einem Hügelrücken aus den Fluss in der Senke. Er leinte die beiden Pferde ein Stück unterhalb der Kuppe an, setzte sich oben in den Schatten eines Busches und beobachtete das Terrain nach Norden.
    Tot, wie ausgestorben, mutete das Land ringsum an. Dunkel und schweigend erhoben sich hoch oben im Norden die mächtigen Berge; Felsketten, sandige Hügel, ausgetrocknete Bachläufe und steinige Senken. Spärliche Büschel harten Galletagrases, Dornengestrüpp, Kreosot- und Mesquitebüsche bildeten die überwiegende Vegetation. Es war ein schönes Land – es war aber auch ein hartes, grausames Land, das jeden vernichtete, der nicht stark genug war, sich durchzusetzen.
    Die Sonne hatte den Zenit längst überschritten, als Warren Elliott aufgab. Er ritt nach Buckeye, davon überzeugt, dass Sam Higgins dem Ort noch einmal einen Besuch abstattete. Der Bandit würde versuchen, sich das Geld zu zurückzuholen, das man ihm abgenommen hatte.
    In der Stadt angekommen brachte er die Pferde in den Mietstall. Der Stallmann, der gerade mit einer Handkarre Frischfutter durch eine Hintertür in den Mietstall schob, erkannte Warren Elliott sofort. Er stellte die Schubkarre ab und kam ihm entgegen, stemmte beide Arme in die Seiten und knurrte: „Ganz schön unverfroren von dir, Mister, dich noch einmal nach Buckeye zu wagen. Es gibt hier eine Reihe von Leuten, die gar nicht gut auf dich zu sprechen sind.“
    Warren Elliott zuckte gleichmütig mit den Achseln. „Ich kann es nicht ändern. Die Gemüter werden sich wieder beruhigen.“
    Der Stallmann wies mit dem Kinn auf das Pferd, das Higgins geritten hatte. „Ist dir Higgins entkommen, oder hast du ihn umgelegt? Konntest du etwas über das Schicksal deines Neffen in Erfahrung bringen?“
    „Higgins ist mir entkommen. Aber er hat kein Pferd und keine Waffen, und vor allem hat er kein Geld. In dieser Stadt hat man ihm über zweitausend Bucks abgejagt. Ich glaube nicht, dass er das Geld einfach so aufgibt.“
    „Du gehst also davon aus, dass er nach Buckeye zurückkehrt.“ Der Stallmann spitzte einen Moment lang die Lippen, es sah aus, als würde er scharf nachdenken. Dann endete er: „Wenn er sich hierher zurückwagt, dann ist er verrückt. Aber auch du kannst nicht besonders hell sein im Kopf, weil du in die Stadt zurückgekehrt bist. Du bist einigen Gentlemen empfindlich auf die Zehen getreten.“
    „Ich habe es nicht gerne getan“, murmelte Warren Elliott. „Es war wegen meines kleinen Neffen. Die Sorge um ihn zerfrisst mich. Ich weiß nicht, was ich alles täte, um etwas über sein Schicksal zu erfahren.“
    „Geht es dir nicht darum, die Mörder deiner Angehörigen zur Rechenschaft zu ziehen?“, fragte der Stallmann und musterte Warren Elliott skeptisch.
    „Natürlich will ich, dass die Mörder ihre gerechte Strafe erhalten. Aber das hat nichts mit Rachsucht zu tun. Es liegt mir nichts daran, sie eigenhändig zu bestrafen. – Ich möchte die beiden Pferde bei dir unterstellen. Wie lange ich in Buckeye bleibe, weiß ich nicht.“
    „Ich habe nichts gegen dich“, murmelte der Stallmann.
    Warren Elliot schnallte seine Satteltaschen los, zog die Winchester aus dem Scabbard und verließ den Stall. Die Sonne stand im Südwesten.

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