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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur noch einmal an, dann raffte er sich auf, drehte sich um und ging einfach weg.
    Die getroffene Stelle brannte, daran aber dachte Ignatius nicht. Er wußte, daß alles vorbereitet war. Santerre hatte sich seine elf neuen Apostel geholt, er hatte sie im Sinne der Hölle beeinflußt, sie würden ihm folgen, und sie würden sich auch für ihn und den Teufel auf den Weg in die Verdammnis machen.
    Elf Tote im Prater! Auf dem Boden verstreute Leichen in der Umgebung des Riesenrads.
    Der Gedanke daran ließ den Mann schaudern. Aber er war leider nicht mal so abwegig. Die Hölle hatte ihre eigenen Gesetze, auf Menschen nahm sie dabei keine Rücksicht.
    Mochten sie ihn auch geschlagen haben, Ignatius war trotzdem froh, diese elf Männer gefunden zu haben, denn so wußte er, daß sich der alte Fluch erfüllt hatte.
    Noch einmal drehte er sich um.
    Seine ›Freunde‹ waren nicht mehr zu sehen. Sie hatten sich wieder in ihr Versteck zurückgezogen.
    Ignatius hatte es jetzt eilig, das Taxi zu erreichen. Zum Glück stand er nicht allein, denn in der Stadt befand sich bereits John Sinclair. Und einen anderen Freund würde er noch an diesem frühen Nachmittag vom Flughafen Schwechat abholen.
    Es war Suko, John Sinclairs Freund und Kollege. Wenn sie an seiner Seite waren, fühlte er sich nicht mehr so schwach. Doch ihre Feinde waren in der Überzahl, und sie wurden von jemandem angeführt, in dessen verrotteten Körper die Macht des Teufels steckte, und die war nicht zu unterschätzen…
    ***
    Ein Bild erschien für den Bruchteil einer Sekunde, aber dennoch sehr deutlich vor meinen Augen.
    Ich sah einen am Boden liegenden Mann, auf dessen Körper unzählige Ratten tummelten und mit ihren starken Zähnen die Kleidung bereits durchnagt hatten und jetzt dabei waren, sie wie kleine Messer in die Haut zu hacken, wobei das Blut spritzte und die ersten Knochen bereits freilagen.
    Und dieser Mann unter den Ratten war ich!
    Dazu aber sollte und durfte es nicht kommen. Aus diesem Grunde mußte ich schneller sein als die verdammte Rattenbrut.
    Ob es mir gelang, stand in den Sternen, denn das Wasser floß sicherlich schneller, als ich auf diesen Wegen laufen konnte. Zudem bewegte ich mich auf einem schmalen Rand, der zudem noch ziemlich glitschig war und ich immer in Gefahr lief, abzurutschen und in dieser dreckigen, mit Fäkalien bestückten Brühe zu landen.
    Die Ratten fühlten sich darin wohl. Sie standen unter dem Kommando dieses verfluchten Santerre. Ich wußte nicht, wie er es geschafft hatte, aber er war auch von der Glaskuppel zu Boden geschwebt, ohne sich zu verletzen.
    Ich hatte mich längst gedreht, eilte so rasch wie möglich den Weg wieder zurück und bewegte dabei meine rechte Hand an der schmierigen Wand entlang, um eine Stütze zu haben. Der Boden war uneben, ich hatte die Lampe nicht gelöscht und ließ den Kegel deshalb über das nasse Gestein tanzen, das mit all seinen Beulen und Rissen vor mir lag. Ein falscher Tritt, und ich landete in der stinkenden Brühe. Hinter mir hörte ich das Schmatzen und Schäumen des Wassers. Es brauste auf, es gurgelte. Die Ratten wurden von einer wilden Gier nach Menschenfleisch getrieben, als hätten sie wochenlang nichts mehr zwischen die Zähne bekommen. Wie viele hinter mir her waren, darüber konnte ich nur spekulieren. Zu viele jedenfalls. Einige von ihnen hätte ich vernichten können, der Rest aber würde über mich herfallen und an mir seinen Hunger stillen.
    Ich verfluchte sie, während mein Atem als keuchender Fluß aus meinem Mund drang. Der Kegel tanzte vor mir her, als wäre er irre geworden, denn jede meiner Bewegungen übertrug sich auf ihn, und der Weg kam mir jetzt meilenweit vor.
    Die breite Rinne befand sich links von mir. Wenn mich der brodelnde Schaum erreichte, befanden sich auch die Ratten auf meiner Höhe, und dann war es vorbei.
    Noch kam ich gut voran. Zwar manchmal schwankend, zweimal war ich auch ausgerutscht, aber ich hatte mich halten können, was mir wiederum Hoffnung gab.
    Etwas prallte gegen meine Hacken. Es war nicht hart, sondern relativ weich und nachgiebig.
    Ob die Ratte schon zugebissen hatte, wußte ich nicht. Wenn, dann hatte sie ihre Zähne nur in das Leder geschlagen, und das störte mich nicht.
    Ich hetzte weiter.
    Der Gang war noch immer nicht zu Ende. Das Licht zitterte wie ein Geist, und dann schäumte plötzlich dreckiges Wasser über den Rand hinweg und auch über meine Füße.
    Die ersten Ratten hatten mich erreicht. Noch waren sie zu

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