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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen auch zu Santerre gepaßt hatten. Diese hier waren düster gekleidet, sie glichen den Grufties, auch wenn sie um einige Jahre älter waren als die. Dunkel gekleidet, behängt mit Schmuck, der die Kirche verspottete, das Böse im Blick, und auf mancher Haut glänzten Tätowierungen mit dämonischem Aussehen.
    Sie schauten ihn an. Ihre Augen waren kalt. Der Father spürte nicht nur den Widerwillen, der ihm entgegenschlug, es war etwas anderes, das ihm unter die Haut ging.
    Der reine Haß!
    Ja, sie haßten ihn, weil sie sahen, daß er auf der direkten Gegenseite stand, und einige von ihnen sahen aus, als würden sie ihn gern auf der Stelle töten.
    Einer sprach ihn an. Seine Haare waren hell gefärbt und standen aufrecht wie überlange Streichhölzer. Der Mann war ungefähr fünfundzwanzig, sein Gesicht mit der blassen Haut zeigte unter den Augen dunkle Ränder, als wäre dort Schminke verlaufen.
    Ketten mit silbernen oder schwarzen Totenköpfen umrahmten seinen Hals und klimperten vor der Brust. Die Lederjacke stand offen, deshalb sah Ignatius auch das T-Shirt mit der Aufschrift ›Der Satan kehrt zurück‹.
    »Ein Pfaffe, wenn ich mich nicht irre. Du bist tatsächlich ein Pfaffe. Da lach ich doch…«
    »Warum?«
    »Wir hassen Pfaffen.«
    Jetzt lachten die anderen, doch der Anführer brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Wir hassen Pfaffen so sehr, daß wir sie am liebsten killen würden. Bist du freiwillig zu uns gekommen, oder was ist los? Mach’s Maul auf!«
    Das Fluidum der Gewalt hatte sich verstärkt, und Father Ignatius dachte daran, den Rückzug anzutreten. Diese Menschen waren Verlorene, wenn es ihm nicht gelang, sie vom Einfluß des Verräters zu befreien. Sie wußten nicht, was Santerre mit ihnen vorhatte. Damals hatten es die anderen elf Männer auch nicht gewußt. Er würde sie in den Tod schicken, und Ignatius dachte darüber nach, ob es Sinn hatte, sie zu warnen und mit ihnen über das Problem zu reden.
    Nein, es hatte keinen Sinn. Sie würden sich nicht belehren lassen.
    Santerres und der Einfluß des Bösen waren zu stark. Ignatius hatte den Eindruck, als wäre der Höllenfürst dabei, seine unsichtbaren Hände auszustrecken.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen, Pfaffe? Sollen wir dich zum Reden bringen? Willst du unsere Ketten schmecken?« Bei jedem Wort ruckte das Kinn des Anführers vor, und bei jedem zweiten Wort ging er einen Schritt auf Ignatius zu, der trotz allem nicht zurückwich und nur den Kopf schüttelte.
    »He, was soll das?«
    »Ich möchte euch eines sagen.«
    Der Weißhaarige blieb stehen. »Gut, ich höre!«
    »Kehrt um! Geht nicht diesen Weg. Er ist nicht nur gefährlich, er wird euch ins Verderben führen. Hört um Himmels willen nicht auf den falschen Propheten!«
    »Wie nett, du komischer Prediger. Auf wen sollen wir dann hören? Etwa auf dich?«
    »Nein, ich bin ein zu kleines Licht.«
    »Gut, daß du es einsiehst.«
    »Hört auf eure innere Stimme. Auf euer Gewissen. Der Herr hat euch nach seinem Ebenbild erschaffen und…«
    Schallendes Gelächter unterbrach Ignatius. »Nach seinem Ebenbild, sagst du? Nein, das kann nicht stimmen. Er ist doch kein Mensch – oder?« Wieder lachten sie, dann redete ihr Chef weiter. »Uns hat ein anderer nach seinem Ebenbild geschaffen, wenn wir schon mal bei dem Vergleich bleiben sollen. Der Satan nämlich, hörst du? Uns hat der Teufel nach seinem Ebenbild geschaffen. Merk dir das, du Wanderprediger. Jedes Ding hat zwei Seiten. Eine für dich und eine für uns. Aber wir sitzen am längeren Hebel. Dieser Ort hier ist für dich tabu. Du hast uns gewarnt, auch wir werden dich warnen. Sollten wir dich noch einmal hier sehen, reißen wir dich in Stücke und werfen deine Reste in das Feuer der Hölle.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Dann hau auch ab!« Der Weißhaarige schrie Ignatius an und schlug zugleich zu.
    Obwohl der Mann aus Rom noch zur Seite zuckte, konnte er dem Schlag nicht ganz ausweichen. Unter dem Kinn erwischte ihn die flache Hand und schleuderte ihn herum. Nur nicht fallen! Schoß es ihm durch den Kopf.
    Er taumelte weiter, begleitet vom Lachen der elf Typen, die ihm nicht nachkamen, so daß sich der Father an einem Gitter abstützen konnte.
    Der Weißhaarige hielt ihm die Hand entgegengestreckt. »Und jetzt mach, daß du Land gewinnst! Hau ja ab! Verschwinde, wir wollen dich hier am Tag und auch in der Nacht nicht mehr sehen. Hast du gehört?«
    Ignatius gab keine Antwort. Er schaute die brutalen Gestalten

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