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Weg mit den Pillen

Weg mit den Pillen

Titel: Weg mit den Pillen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Walach
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Preis, den wir zahlen müssten. Der übermäßige Fleischkonsum hätte sich auf ein erträgliches Maß reduziert und es würde vor allem nur noch solches Fleisch konsumiert werden, das aus vertretbarer ökologischer Produktion stammt, bei der die Tiere genügend Auslauf und grünes Gras zum Fressen haben. Die eingesparten Ackerflächen nutzte man zur Produktion pflanzlicher Eiweiße aus Bohnen und Linsen, und manches Land wäre der Natur wieder zurückgegeben worden – der Wald dürfte sich wieder ausbreiten. Stellen Sie sich vor, die Menschen begönnen allmählich, sich gemäß der hier formulierten Erkenntnisse und Einsichten zu ernähren. Weniger essen würden sie dann allemal, vor allem aber nähmen sie wohl keine problematischen Halbfertig- und Fertigprodukte mehr zu sich. McDonald’s und Co. wären vermutlich irgendwann Pleite gegangen, weil kein Mensch mehr Hamburger wollte, oder sie hätten sich zu Ökoschmausbuden gemausert. Nestlé müsste sich vermutlich auch eine andere Domäne suchen, weil deren Produkte niemanden mehr interessieren. Die Erkrankungsrate an Krebs, Herzinfarkt, Diabetes, chronischer Polyarthritis, ja vielleicht gar an Alzheimer-Demenz und anderen unangenehmen chronischen Erkrankungen wäre langsam aber sicher zurückgegangen. Keiner würde mehr Cholesterinsenker kaufen wollen, weil der vernünftige und physiologische Konsum von Kohlehydraten und Fetten den Fettstoffwechsel der Menschen wieder ins Lot gebracht hätte. Die teuersten aller Medikamente, die Krebsmedikamente, brauchte kaum noch jemand, weil es viel weniger Krebs gäbe. Die Herzzentren, die heutzutage Hunderttausende von Operationen am Herzen durchführen und
anschließend die Patienten regelmäßig mit aufwendigen Prozeduren kontrollieren, könnten plötzlich dicht machen, weil kaum einer mehr eine Herzoperation benötigte. Die Pharmafirmen, die heutzutage von all diesen Medikamenten leben, hätten plötzlich ihre liebe Not, einen Gewinn zu erwirtschaften – manche gingen gar bankrott.
    Wenn wir ein Szenario entwickeln, in dem Menschen durch gesund erhaltende Ernährung selbst Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen und dadurch die Wahrscheinlichkeit reduzieren, an einer jener gefürchteten und sehr teuren Zivilisationskrankheiten zu erkranken, dann sehen wir sehr rasch: Das kann nicht in aller Interesse sein. Es ist auf jeden Fall nicht im Interesse der Pharmabranche und der Lebensmittelbranche, und es ist eigentlich auch nicht im Interesse des medizinischen Versorgungsapparates. Denn der lebt ja schließlich davon, dass er Kranke behandelt, nicht davon, dass er Gesunde durchs Leben begleitet. Wir erkennen also: Ein gesunder, auf Selbstverantwortung begründeter Lebensstil greift tief in die Interessen derer ein, die mit dem momentanen Modell verdienen. Deswegen ist ja auch das, was ich hier schreibe, für manche vermutlich völlig neu, klingt für andere verschroben, und wird von wieder anderen als gefährlich verdammt werden.
    Das medizinische System hat natürlich vor allem das Interesse, seine Machtbasis zu erhalten. Die Mächtigen aber sind im Grunde wir: diejenigen, die die Leistungen dieses Systems in Anspruch nehmen und durch unseren Konsum seine Macht stützen. Doch wir geben unsere Macht freiwillig ab. Wenn wir sie nutzen würden und durch einen wirklich gesunden Lebensstil dazu beitragen, dass wir gar nicht erst erkranken, dann wäre die Macht dieses Systems dahin. Allerdings wird das nicht so einfach sein. Wir werden jede Menge Pressekampagnen erleben, die versuchen, die neuen Herangehensweisen zu diskreditieren. Der medizinische Apparat, weitgehend durch Gelder aus der Pharmabranche und durch die Lebensmittelindustrie korrumpiert, wird sich den entsprechenden Erkenntnissen nur mit großer Skepsis und sehr langsam öffnen. Aber vielleicht sollten wir uns eines vor Augen führen: Wenn alle
die größte Macht nutzen, die sie haben – nämlich die Macht der Konsumenten –, dann lässt sich auch das kranke Gesundheitssystem ändern. Diesem Thema wenden wir uns später zu. Inzwischen haben wir gesehen:
Die wichtigsten Erkrankungen, Krebs und koronare Herzkrankheit, sind weitgehend lebensstilbedingt.
Die Ernährung spielt dabei die maßgebliche Rolle. Denn Übergewicht ist einer der Hauptrisikofaktoren für alle Erkrankungen.
Die Kalorienreduktion ist eine der wirksamsten Maßnahmen. Man kann sie erreichen, indem man Mahlzeiten auslässt, weniger isst, mehr aufs Essen achtet oder indem man zeitweiliges Fasten

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