Wehrlos vor Verlangen
erfahrene Verführerin war, für die er sie hielt. Er hatte ein Recht, es zu wissen.
„Thanos, ich muss dir etwas sagen …“ Ihre Stimme bebte.
Aber er verschloss sein Herz vor ihr. „Ich muss dir aber nicht zuhören. Ich will nämlich keine weiteren Lügen und Rechtfertigungen hören.“ Er ignorierte ihren erschreckten Schrei, als er sie hochhob und ins Schlafzimmer trug.
Tahlia zitterte am ganzen Körper, sie war sicher, dass er das bemerkte. Aber vielleicht glaubte er ja, sie zittere aus Erregung. Sie würde den Spott in seinem Blick nicht ertragen, wenn er die Wahrheit erfuhr. Darum senkte sie den Kopf und schlang die Arme um seinen Hals, um sich festzuhalten. Es ist noch nicht zu spät, um ihn aufzuhalten, flüsterte eine dünne Stimme ihr zu. Nur was würde dann aus ihren Eltern werden? Wie sollte sie zulassen können, dass die beiden alles verloren?
Mit der Schulter stieß Thanos die Tür auf, ging zum Bett und legte Tahlia dort nieder. Ihr Haar fiel auf das blaue Satinlaken wie eine leuchtende Aureole. Er konnte nicht widerstehen und wand sich die rotgoldenen Strähnen um die Finger. Hitze durchströmte ihn, als er den Blick auf ihre Brüste senkte und seine Augen sich an deren milchzarter Schönheit weideten.
Warum Tahlia? fragte er sich verärgert. Noch nie hatte er eine Frau begehrt wie sie. Sein Verlangen war hemmungslos, mitreißend, alles verzehrend – eine unwiderstehliche Macht, die verlangte, befriedigt zu werden. Sein Körper zitterte vor Anspannung, als er sich neben sie legte und ihre Halsmulde küsste. Sie schmeckte nach Ambrosia. Ihre Haut fühlte sich so weich wie die Blätter einer Rosenblüte an seinen Lippen an. Langsam wanderte er mit dem Mund an ihrem Hals entlang, über ihre Brust und den Bauch zu ihrem Nabel, wo er spielerisch verweilte. Er spürte das Beben, das sie durchlief. Allerdings machte sie keinerlei Anstalten, ihn zu berühren, sondern lag nur reglos da wie eine Porzellanpuppe. Eine maßlose Wut regte sich in ihm. Glaubte sie etwa, sich ihm opfern zu müssen? Würde sie sich seine Berührungen hastig abwaschen, als wäre sie besudelt? Er wollte kein Opfer, er wollte sie warm und nachgiebig und anschmiegsam. Und er war entschlossen, sie so weit zu bringen, dass sie ihn anflehte, sie zu besitzen.
Als sie seine Hand zu ihrem Schoß glitt, versteifte Tahlia sich unwillkürlich. Bis jetzt hatte sie ein Gefühl des Unwirklichen eingehüllt. All die Zeit war es ihr unmöglich erschienen, dass sie tatsächlich eingewilligt hatte, mit ihm zu schlafen. Doch nun wurde ihr die Realität mit einem Schlag bewusst, und mit dem Bewusstsein kam die Angst. Zu der sich leichte Hysterie gesellte, wenn sie sich vorstellte, ihn zu bitten, behutsam zu sein. Schließlich hielt er sie für die Geliebte seines Exschwagers und würde nur verächtlich lachen, wenn sie ihm sagte, dass es ihr erstes Mal war. Niemals würde Thanos ihr glauben. Und sollte er ihr wider Erwarten doch glauben, würde er sie vielleicht zurückweisen und die Abmachung lösen. Das durfte sie nicht riskieren. Also würde sie die Rolle ihres Lebens spielen müssen und glaubhaft vorgeben, dass sie so erfahren war, wie er annahm.
Mit großer Mühe schaffte sie es, sich zu entspannen, als er ihr geschickt den Spitzenslip auszog.
„Wunderschön“, murmelte er heiser vor Erregung und küsste sie, während seine Hand sich zwischen ihre Schenkel stahl.
Seine Berührungen waren nicht mehr fordernd, sondern zärtlich, lockend und verführerisch. Sie spreizte die Beine etwas, um ihm leichteren Zugang zu verschaffen. Wie konnte etwas falsch sein, wenn es sich so unglaublich gut anfühlte? Einladend bog sie sich seinen Liebkosungen entgegen, und als seine geschickten Finger kühner wurden, entfuhr ihr ein lustvolles Stöhnen.
„Zieh mich aus.“
Erst seine raue Aufforderung riss sie aus der Trance. Thanos’ Wunsch schockierte sie, doch ihre Neugier war stärker. In ihr tobte ein Feuer, sie wollte … Tahlia wusste nicht, was sie wollte. Das alles war vollkommen neu für sie. Ihr Körper fühlte sich angespannt an und summte vor Erwartung, und nur Thanos konnte das schmerzende Ziehen tief in ihr lindern.
Mit ungeschickten und fahrigen Fingern nestelte sie an seinen Hemdsknöpfen, bis sie endlich, endlich seine nackte Haut an ihren Handflächen fühlte. Die Hitze, die er ausstrahlte, und sein männlicher Duft machten sie trunken. Es gab kein Zurück mehr, und sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die plötzlich trockenen
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