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Weiberabend: Roman (German Edition)

Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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getan hat, neigt der Gummi unserer Genitalien ein wenig zum Ausleiern. Und ausgerechnet dann, wenn unsere Männer so viel Bestätigung von uns brauchen, wie wir in unserer Erschöpfung noch aufbringen können, generieren ihre libidinösen Bemühungen etwa so viel erregende Reibung, als rühre man mit einem ziemlich dürren Zweig einen Eimer Farbe um.
    »Wisst ihr, dass David nach Camerons Geburt doch tatsächlich den Nerv besaß, meinen Gynäkologen zu fragen, ob er mich wieder ein bisschen ›enger machen‹ könnte?«, sagt Helen.
    »Zeig mir einen einzigen Mann, der das nicht denkt, auch wenn er sich nicht traut, es zu sagen«, erklärt CJ. »Die sind doch nie zufrieden, selbst wenn man den Rest seines Lebens damit zubrächte, diese albernen Beckenbodenübungen zu machen.«
    »Was hat dein Gynäkologe dazu gesagt?«, fragt Tam Helen.
    »Er hat David gesagt, er solle seinen Penis vergrößern lassen, falls es da ein Problem gebe«, sagt Helen kichernd.
    »Geschieht ihm recht!«, sagt Fiona.
    »Aber ist das ein Problem? Für euer Sexualleben?«, fragt Tam. »Kevin macht manchmal Vaginalrekonstruktionen nach einer Geburt.«
    Darauf möchte ich wetten, denke ich.
    »Es könnte, na ja, enger sein«, sagt Helen, »aber es geht auch so. Ich würde David nie vorschlagen, er solle seinen Schwanz vergrößern lassen. Ich liebe ihn so, wie er ist, also haben wir manchmal Analsex.«
    »Wie bitte!?«, frage ich und starre Helen an. »Ihr habt was? «
    »Analsex«, sagt sie und zuckt mit den Schultern. »Ist gar nicht so übel.«
    »Widerlich«, sagt Tam.
    Ich sehe mich gezwungen, Tam zuzustimmen. »Was könnte übler sein als Analsex?«, frage ich. »Das liegt an den vielen Pornos, die David sich anschaut. Als Nächstes will er dich in schwarzem Leder mit Latexmaske sehen oder mit der Peitsche in der Hand über dir stehen. Du musst ihn zwingen, diese Pornosammlung wegzuwerfen«, sage ich. »Und außerdem hast du mir das noch nie erzählt«, füge ich hinzu. »Warum hast du mir das nie erzählt?«
    »Du hast nie danach gefragt«, sagt sie. »Und ich sehe diese Pornofilme auch gerne.«
    »Was ist denn so schrecklich an Analsex?«, fragt CJ. »Hauptsache Sex, wo, ist mir egal.«
    »Ich glaube nicht, dass ich Analsex haben könnte«, sagt Ereka. »Ist das nicht … unhygienisch?«
    »Auch nicht unhygienischer als normaler Sex«, sagt Helen. »Männer sind total scharf darauf.«
    »Ich verstehe nur nicht, wie du scharf darauf sein kannst«, sage ich zu Helen.
    »Hast du es denn schon mal versucht?«, fragt sie.
    »Nein, weil ich schon die Vorstellung abstoßend finde.«
    »Aber wir kannst du es so ablehnen, wenn du es noch nie ausprobiert hast?«, fragt sie.
    »Ja, das sieht dir gar nicht ähnlich«, sagt Liz. »Du hast doch sonst alles ausprobiert, nach dem, was ich so gehört habe … also, was soll’s?«
    »Ich habe es ausprobiert«, sagt CJ. »Tom fand es so toll – aber man muss in der richtigen Stimmung sein. Ich verstehe nur eines nicht, Jo: Du bist so ein sinnlicher, sexuell aufgeschlossener Mensch. Warum regst du dich so darüber auf?«
    Die Mädels sehen mich an. Ich komme mir albern vor und finde gerade keine Erklärung dafür, warum die Vorstellung, mit dem Gesicht nach unten vor Frank zu knien, der mich besteigt wie ein Hund, irgendwie … ziemlich ulkig ist. Ich würde CJs Beschreibung meiner Person als sinnlich und aufgeschlossen gern behalten. Also kann ich entweder zugeben, dass Analsex völlig okay ist, und diese großzügigen Attribute retten, oder riskieren, dass sie mir wieder weggenommen werden wie frisch gebackene Kekse, die ich nicht essen darf.
    »Ich brauche keinen Sex mit einem Hund zu haben, um zu wissen, dass ich keinen Sex mit einem Hund haben will«, sage ich schwach.
    »Das ist nicht dasselbe«, sagt Helen. »David findet es scharf, und ich finde es scharf«, sagt sie und steht auf. »Und es gibt frische Feigen, vier Sorten Käse und kandierten Ingwer für alle, die sinnlich und aufgeschlossen sind«, verkündet sie und geht in die Küche.
    »Lass dir lieber die Muschi enger machen, wenn das das Problem ist«, rufe ich ihr flehentlich nach. Und dann hebe ich meine Stimme, damit sie mich in der Küche hören kann: »Meine Gynäkologin hat mir gesagt, dass ich nie wieder eine feste Muschi haben würde, wenn ich vaginal gebäre. Du hättest dich eben für Kaiserschnitte entscheiden sollen«, rufe ich.
    »Hat er das tatsächlich gesagt?«, fragt CJ.
    »Sie«, sage ich. »Ich gehe nur zu weiblichen

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