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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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müssen
    vorsichtig sein… ah…«
    Der große Soldat kehrte mit einer Frau zurück. Pol y riss die Augen
    auf.
    »Einige, äh, neue Freiwillige«, sagte der Hauptmann und winkte vage
    in Richtung der Gruppe. »Frau Enid kann sie sicher irgendwo
    beschäftigen… äh…«
    »Gewiss, Hauptmann«, sagte die Frau und knickste scheu. Polly
    starrte noch immer.
    »Geht jetzt… Mädels«, sagte der Hauptmann. »Wenn ihr gut arbeitet,
    gibt euch Frau Enid bestimmt einen Passierschein, und dann gibt es
    keine weiteren Probleme… äh…«
    Knal er legte beide Hände auf den Schreibtisch, beugte sich vor und
    sagte: »Buh.« Der Stuhl des Hauptmanns stieß gegen die Wand.
    »Ich bin viel eicht nicht schlau«, sagte sie zu Polly. »Aber ich bin nicht
    dumm. «
    Pol y sah noch immer Leutnant Bluse an. Er hatte erstaunlich gut
    geknickst.

    Der Soldat führte sie durch einen langen Gang, der schließlich an einer
    Art Balkon endete, von dem aus man in eine Höhle oder einen großen
    Raum sehen konnte – in diesem Bereich der Festung gab es da kaum
    einen Unterschied. Dies war keine Wäscherei, sondern für jene, die
    zusätzliches Schrubben als Strafe verdienten, ein heißes, feuchtes Leben
    nach dem Tod. Dampf wogte an der Decke, kondensierte und tropfte
    auf einen bereits nassen Boden. Und die Reihe aus Waschwannen
    schien endlos zu sein. Frauen bewegten sich wie Geister in den
    umherziehenden Schwaden.
    »Da sind wir, Mädels«, sagte der Soldat und klopfte Bluse aufs
    Hinterteil. »Sehen wir uns heute Abend, Daphne?«
    »O ja!«, trillerte Bluse.
    »Um fünf«, sagte der Soldat und schlenderte davon.
    »Daphne?«, fragte Polly, als der Mann fort war.
    »Mein ›Nom de Guerre‹«, sagte Bluse. »Ich habe noch keinen Weg aus
    den unteren Bereichen herausgefunden, aber die Wächter haben
    Schlüssel, und um halb sechs wird sich der Schlüssel dieses Soldaten in
    meinem Besitz befinden. Bitte um Verzeihung?«
    »Ich glaube, Tol er – Entschuldigung, Magda – hat sich gerade auf ihre Zunge gebissen«, sagte Pol y.
    »Ihre? Oh, ja. Ein großes Lob dafür, wie du in deiner Rolle
    aufgehst… äh…«
    »Polly«, sagte Polly.
    »Guter Name.« Bluse führte die Gruppe einige Stufen hinab. »Ja, ein
    guter, gewöhnlicher Dienstmädchenname.«
    »Genau das dachte ich mir«, sagte Polly ernst.
    »Äh… Feldwebel Jackrum ist nicht bei euch?«, fragte der Leutnant
    mit einer Spur Nervosität.
    »Nein, Herr. Er will einen Angriff auf das Haupttor organisieren,
    Herr, und wir sol en ihm ein Zeichen geben. Ich hoffe, er greift nicht
    ohne ein solches Zeichen an.«
    »Lieber Himmel, der Mann ist verrückt«, sagte Bluse. »Aber ihr Jungs
    habt ausgezeichnete Arbeit geleistet. Bravo. Ein beiläufiger Beobachter
    hält euch tatsächlich für Frauen.«
    »Da diese Worte von dir kommen, Daphne, nehme ich sie als großes
    Kompliment«, erwiderte Polly und dachte: Meine Güte, ich verstehe es
    wirklich, mir nichts anmerken zu lassen.
    »Ihr hättet mir nicht folgen müssen«, sagte Bluse. »Ich bedaure, dass
    ich euch kein Zeichen geben konnte, aber Frau Enid hat mir erlaubt,
    über Nacht zu bleiben. Nachts kontrollieren die Wächter kaum, und so
    habe ich die Zeit genutzt, um nach Wegen in den oberen Teil der
    Festung zu suchen. Leider sind sie al e versperrt oder schwer bewacht.
    Aber Soldat Hauptfidel hat Gefallen an mir gefunden…«
    »Glückwunsch, Herr!«, sagte Pol y.
    »Entschuldigung, habe ich das richtig verstanden?«, warf Toller ein.
    » Du hast dich mit einem Wächter verabredet? «
    »Ja, und ich werde ihm vorschlagen, einen dunklen Ort aufzusuchen,
    und wenn ich von ihm bekommen habe, was ich will, breche ich ihm
    das Genick«, sagte Bluse.
    »Geht das nicht ein wenig zu weit für das erste Treffen?«, fragte
    Toller.
    »Hattest du Probleme dabei, ins Innere der Festung zu gelangen,
    Herr?«, wandte sich Polly an den Leutnant. Dieser Punkt ließ ihr keine
    Ruhe. Es erschien ihr unfair.
    »Nein, überhaupt keine. Ich habe nur gelächelt und mit den Hüften
    gewackelt, daraufhin hat man mich durchgelassen. Was ist mit euch?«
    »Oh, wir sind auf gewisse Schwierigkeiten gestoßen«, sagte Polly. »Es
    war ein bisschen haar… ein bissen schwierig, für ein oder zwei
    Sekunden.«
    »Was habe ich euch gesagt?«, entgegnete Bluse triumphierend. »Es
    hängt von den schauspielerischen Fähigkeiten ab! Aber es war mutig
    von euch, einen Versuch zu wagen. Kommt, ich stel e euch Frau Enid
    vor. Eine sehr loyale Dame. Die

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