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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sorgt ohnehin für so viel
    Wirbel, dass die Wächter abgelenkt sind. Ihr verlasst euch auf mich,
    und ich verlasse mich auf euch. Das ist militärisch. Gebt mir ein
    Zeichen, irgendeins. Mehr brauche ich nicht.«
    »Die Herzogin meint, dein Weg führt dich noch weiter«, sagte Reißer.
    »Ach, ja?«, erwiderte Jackrum jovial. »Und wohin? Hoffentlich zu
    einem Ort mit einem guten Wirtshaus.«
    »Die Herzogin meint, dass, äh, der Weg dich nach Skritz bringen
    wird«, sagte Reißer. Sie sprach leise, während der Rest der Gruppe
    lachte, weniger wegen der Bemerkung, sondern um einen Teil der
    Anspannung loszuwerden. Doch Pol y hörte es.
    Jackrum hatte sich wirklich gut im Griff, fand sie. Das Entsetzen war
    schon nach dem Bruchteil einer Sekunde wieder aus seinem Gesicht
    verschwunden. »Skritz?«, fragte er. »Da gibt es überhaupt nichts. Ein
    langweiliges Kaff.«
    »Es gab ein Schwert«, sagte Reißer.
    Diesmal war Jackrum vorbereitet. Sein Gesicht blieb unverändert und
    zeigte routinierte Ausdruckslosigkeit. Und das war seltsam, fand Polly,
    denn es hätte etwas zeigen sol en, wenn auch nur Verwunderung.
    »Hab es in meinem Leben mit vielen Schwertern zu tun bekommen«,
    sagte er geringschätzig. »Ja, Soldat Halter?«
    »Da wäre eine Sache, die du uns noch nicht erklärt hast, Feldwebel«,
    sagte Tol er und ließ die Hand sinken. »Warum nennt man dieses
    Regiment die Rein-und-Rausser?«
    »Die Ersten im Kampf, und die Letzten, die das Schlachtfeld
    verlassen«, antwortete Jackrum automatisch.
    »Und warum tragen wir den Spitznamen ›Käsler‹?«
    »Ja«, warf Knal er ein. »Warum, Feldwebel? So wie die jungen Frauen
    geredet haben… Es klang nach etwas, über das wir Bescheid wissen
    sollten.«
    Jackrum schnalzte wie verärgert mit der Zunge. »Ach, Toller, warum
    hast du mich das nicht gefragt, als du noch eine Hose anhattest? Jetzt
    ist mir die Sache peinlich!« Und Polly dachte: Das ist ein Köder. Du
    möchtest uns davon erzählen. Damit du nicht über Skritz reden
    musst…
    »Ah«, sagte Toller. »Es geht also um Sex.«
    »Nicht unbedingt, nein…«
    »Erklär es mir«, sagte Toller. »Ich möchte es wissen, bevor ich sterbe.
    Wenn du dich dann besser fühlst, stupse ich Leute an und mache Gnher,
    gnher, gnher. «
    Jackrum seufzte. »Es gibt da ein Lied«, sagte er. »Es beginnt so: › Es
    war an einem Montagmorgen, im Wonnemonat Mai …‹«
    »Dann geht es um Sex«, sagte Polly kategorisch. »Es ist ein Volkslied, das von Ereignissen im Mai berichtet, und deshalb spielt Sex ganz
    sicher eine Rol e. Kommt ein Milchmädchen darin vor? Das ist
    meistens der Fall.«
    »Könnte sein«, sagte Jackrum.
    »Und es geht zum Markt?«, fragte Polly. »Um seine Waren zu
    verkaufen?«
    »Sehr wahrscheinlich.«
    » Na schön. Damit haben wir den Käse. Und die junge Frau trifft, mal sehen, einen Soldaten, einen Seemann, einen fröhlichen Pflüger oder
    einfach nur einen ganz in Leder gekleideten Mann, richtig? Da es um
    uns geht, dürfte es ein Soldat sein. Und da er ein Rein-und-Rausser
    ist… Meine Güte, ich fürchte, ich bin hier einem Wortspiel auf der
    Spur. Nur eine Frage: Welches Kleidungsstück fiel zu Boden oder löste
    sich?«
    »Ihr Strumpfhalter«, sagte Jackrum. »Du kennst das Lied, Perks.«
    »Nein, aber ich kenne mich mit Volksliedern aus. Bei mir zu Hau…
    ich meine, wo ich gearbeitet habe, wurden wir sechs Monate lang von
    Volkssängern heimgesucht. Zum Schluss mussten wir einen Mann mit
    einem Frettchen um Hilfe bitten. Gewisse Dinge bleiben einem im
    Gedächtnis… o nein…«
    »Wird im Lied geschmust, Feldwebel?«, fragte Toller.
    »Und vielleicht auch gefummelt?«, warf Igorina zur allgemeinen
    Erheiterung ein.
    »Nein, er stiehlt den Käse«, seufzte Polly. »Als die arme junge Frau
    daliegt und darauf wartet, dass er ihr das Strumpfband festbindet, ts-ts, macht sich der verdammte Kerl mit dem Käse auf und davon, habe ich
    Recht?«
    »Äh… nicht ›verdammt‹«, warnte Tol er. »Nicht, wenn du einen Rock
    anhast, Schnieke.«
    »Dann heißt es auch nicht mehr Schnieke«, sagte Pol y. »Füllt euere
    Hüte mit Brot und eure Stiefel mit Suppe! Und stehlt den Käse, nicht
    wahr, Feldwebel?«
    »Ja, wir waren schon immer ein sehr praktisches Regiment«, erwiderte
    Jackrum. »Ein Heer marschiert auf seinem Bauch, Jungs. Auf meinem
    könnte es die Fahnenparade abhalten!«
    »Es war ihre eigene Schuld«, ließ sich Stecher vernehmen. »Sie hätte
    ihr Strumpfband selbst festbinden

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