Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
nicht so verrückt zu sein wie die
    Außenpolitik eures Landes. Ihr seid das eine Stück internationale
    Verständigungsbereitschaft, das Borograwien zu bieten hat. Einige
    Jungen, die erfahrene Kaval eristen überlisten? Dem Prinzen in die
    Empfindlichkeit treten? Das gefällt den Leuten daheim. Und jetzt stellt
    sich heraus, dass ihr Mädchen seid. Bestimmt sind sie begeistert. Herr
    de Worde wird seine Freude daran haben, wenn er es herausfindet.«
    »Aber wir haben keine Macht! Wir können nicht verhandeln…«
    »Was will Borograwien? Nicht das Land. Ich meine das Volk.«
    Pol y öffnete den Mund, um zu antworten, schloss ihn dann wieder
    und dachte über die Antwort nach. »In Ruhe gelassen werden«, sagte sie.
    »Von al en. Zumindest für eine Weile. Wir können die Dinge ändern.«
    »Nehmt ihr die Nahrungsmittel an?«
    »Wir sind ein stolzes Land.«
    »Worauf seid ihr stolz?«
    Es kam ganz plötzlich, wie ein Schlag, und Pol y begriff, wie Kriege
    entstanden. Man nahm den Schock, der sie durchfuhr, und ließ ihn
    kochen.
    …es mag verdorben, verblödet und dumm sein, aber es ist unser Land…
    Mumm beobachtete ihr Gesicht. »Von diesem Schreibtisch aus
    gesehen hat euer Land nur eins, worauf es stolz sein kann: seine
    Frauen.«
    Polly blieb stumm. Sie versuchte noch immer, mit ihrem Zorn fertig
    zu werden. Mumm hatte Recht, und das zu wissen machte es noch
    schlimmer. Wir haben unseren Stolz. Und das ist es, worauf wir stolz sind. Wir sind stolz darauf, stolz zu sein…
    »Na schön, wol t ihr Nahrungsmittel kaufen ?«, fragte Mumm und
    musterte sie aufmerksam. »Auf Kredit? In eurem Land dürfte es doch
    noch jemanden geben, der sich mit den internationalen
    Angelegenheiten auskennt, die nicht mit scharfkantigem Metal tun zu
    haben, oder?«
    »Das würden die Leute akzeptieren, ja«, sagte Pol y heiser.
    »Gut. Ich schicke heute Abend eine Klacker-Mitteilung.«
    »Und warum bist du so großzügig, Herr Ankh-Morpork?«
    »Weil ich aus einer wundervol en, warmherzigen Stadt komme,
    Korporal… Ha, das kann ich nicht behaupten, ohne das Gesicht zu
    verziehen«, sagte Mumm. »Willst du die Wahrheit hören? Die meisten
    Leute in Ankh-Morpork hatten von eurem Land noch nicht einmal
    gehört, bis die Klacker fielen. Es gibt hier Dutzende von kleinen
    Ländern, die sich gegenseitig handbemalte Holzschuhe oder Bier aus
    Rüben verkaufen. Die Bewohner der Stadt lernten euch als blutgierige
    Irre kennen, die gegen jeden kämpfen. Jetzt sehen sie in euch… Leute,
    die machen, was sie machen. Und morgen werden sie lachen. Und es
    gibt noch andere Leute, die sich hinsetzen und jeden Tag an die
    Zukunft denken, die glauben, dass es sich lohnen könnte, mit einem
    Land wie dem euren befreundet zu sein.«
    »Warum?«, fragte Maladikta argwöhnisch.
    »Weil Ankh-Morpork der Freund aller freiheitsliebenden Völker ist,
    wo auch immer sie leben!«, sagte Mumm. »Bei den Göttern, wenn es so
    weitergeht, glaube ich selbst daran. Ze chzy Brogocia proztfik!« Er bemerkte die leeren Gesichter seiner Zuhörer. »Entschuldigt, ich bin
    schon zu lange von zu Hause fort. Und ehrlich gesagt, ich wäre lieber
    daheim.«
    »Aber warum hast du gesagt, du wärst ein Kirschkuchen?«, fragte
    Polly.
    »Habe ich nicht gesagt, dass ich ein Bürger Borograwiens bin?«
    »Nein. Brogocia bedeutet Kirschkuchen. Das Land heißt Borogvia.«
    »Nun, ich habe mich zumindest bemüht. Weißt du, uns wäre es lieber,
    wenn Prinz Heinrich nicht der Herrscher beider Länder wäre. Das
    ergäbe ein großes Land, das viel größer wäre als die anderen in dieser
    Region. Was bedeutet, dass es wahrscheinlich noch größer würde. Er
    möchte wie Ankh-Morpork sein, aber damit meint er, dass er sich
    Macht und Einfluss wünscht. Er will es sich nicht verdienen, er will
    nicht hineinwachsen und auch nicht auf die schwierige Art lernen, wie
    man damit umgeht. Er will einfach beides haben.«
    »Das sind Winkelzüge!«, sagte Maladikta.
    »Nein. Ich sage euch die Wahrheit. Schließt Frieden mit ihm, auf
    jeden Fal . Und lasst die Straße und die Türme in Ruhe. Ihr bekommt
    die Nahrungsmittel, zu welchem Preis auch immer. Dafür wird Herr de
    Wordes Artikel sorgen.«
    »Du hast den Kaffee geschickt«, sagte Polly.
    »Ja. Das war Korporal Knuddel Winzig, mein Auge am Himmel. Er
    ist ein Gnom.«
    »Und du hast einen Werwolf auf uns angesetzt?«
    »›Angesetzt‹ ist übertrieben. Angua ist euch gefolgt, um ganz
    sicherzugehen. Sie ist ein Werwolf, ja.«
    »Die

Weitere Kostenlose Bücher