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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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euch für gescheit, ich
    sehe es ganz deutlich. Dann seid mal über dies gescheit: Vielleicht
    gefällt euch nicht al es in eurem Land. Es mag nicht der ideale Ort sein,
    aber er gehört uns. Ihr glaubt vielleicht, dass wir nicht die besten
    Gesetze haben, aber es sind unsere. Die Berge sind nicht die
    hübschesten oder höchsten, aber es sind unsere. Wir kämpfen für das,
    was uns gehört, Männer!« Strappi schlug sich die Hand aufs Herz.

    »Erwachet, ihr Söhne des Vaterlands!
    Kostet nicht mehr den Wein saurer Äpfel…«

    Die anderen stimmten mit ein, mit mehr oder weniger lautem Geleiere.
    Das wurde von einem erwartet. Auch wenn man nur summte – man
    musste mitsingen. Pol y war genau die Art von Person, die sich bei
    solchen Gelegenheiten verstohlen umsieht, und sie bemerkte, dass
    Knaller jedes Wort mitsang, und Strappi hatte Tränen in den Augen.
    Reißer sang nicht, sondern betete. Klug von ihm, fand ein
    verräterischer Teil in Pollys Hinterkopf.
    Zur al gemeinen Verwunderung sang Strappi auch noch die zweite
    Strophe, an die sich kaum jemand erinnerte, und anschließend bedachte
    er sie alle mit einem selbstgefälligen Lächeln, das ihnen mitteilte: Ich
    bin ein besserer Patriot.
    Später versuchten sie, auf so viel Bequemlichkeit zu schlafen, wie
    zwei Decken bieten konnten. Die Rekruten lagen darauf und schwiegen
    eine Zeit lang. Jackrum und Strappi hatten eigene Zelte, aber sie
    wussten instinktiv, dass zumindest Strappi dazu neigte, heimlich neben
    ihren Zelten zu lauschen.
    Nach einer Stunde, als Regen auf die Planen prasselte, sagte
    Karborund: »Ich glaube, ich es jetzt verstanden habe. Wenn Leute
    dumm sind wie Groophar, dann wir kämpfen für Groophar-
    Dummheit, weil es ist unsere Dummheit. Und das gut ist, ja?«
    Einige Rekruten setzten sich im Dunkeln erstaunt auf.
    »Ich sollte es vermutlich wissen, aber was bedeutet ›Groophar‹?«,
    erklang die Stimme von Maladikt in der feuchten Finsternis.
    »Wenn, äh, ein Vatertrol und ein Muttertroll…«
    »Oh, ja, danke, ich habe verstanden«, sagte Maladikt. »Wir haben es
    hier mit Patriotismus zu tun, mein Freund. Mein Land, ob recht oder
    schlecht.«
    »Man sollte sein Land lieben«, ließ sich Knaller vernehmen.
    »Na schön, welchen Teil davon?«, kam Tollers Stimme aus der
    Dunkelheit. »Den morgendlichen Sonnenschein über den Bergen? Das
    grässliche Essen? Die verdammten verrückten Abscheulichkeiten? Das
    ganze Land bis auf den Teil, auf dem Strappi steht?«
    »Aber wir sind im Krieg!«
    »Ja, an dieser Stelle erwischen sie einen«, seufzte Pol y.
    »Ich lasse mir nichts vormachen. Es ist alles Schwindel. Sie scheren
    sich nicht um uns, aber wenn sie ein anderes Land verärgern, sol en wir
    für sie kämpfen! Es ist nur unser Land, wenn sie wollen, dass wir dafür sterben!«, sagte Toller.
    »Al die guten Teile dieses Landes befinden sich in diesem Zelt«, sagte
    Reißer.
    Verlegenes Schweigen folgte.
    Es regnete sich ein, und nach einer Weile bekam das Zelt undichte
    Stellen. Schließlich fragte jemand: »Was passiert, wenn sich jemand
    anwerben lässt und dann feststellt, dass er, äh, eigentlich gar kein Soldat
    sein möchte?«
    Das war Knallers Stimme.
    »Ich glaube, so was nennt man desertieren, und dafür wird man
    geköpft«, sagte Maladikt. »In meinem Fall wäre das nicht weiter
    schlimm, aber du, lieber Knaller, müsstest mit erheblichen
    Beeinträchtigungen in deinem gesel schaftlichen Leben rechnen.«
    »Ich habe das blöde Bild gar nicht geküsst«, meinte Toller. »Ich hab’s
    umgedreht, als Strappi nicht hinsah, und die Rückseite geküsst!«
    »Man wird trotzdem sagen, dass du der Herzogin einen Kuss gegeben
    hast«, erwiderte Maladikt.
    »Du hast d-die Herzogin aufs H-hinterteil geküsst?«, fragte Reißer
    entsetzt.
    »Es war die Rückseite des Bilds, klar?«, zischte Toller. »Es war nicht
    ihr wirkliches Hinterteil. Ha, das hätte ich bestimmt nicht geküsst!« Hier
    und dort kicherte es in den Ecken des Zelts.
    »Das war b-böse!«, flüsterte Reißer. »Nuggan im Himmel hat d-dich
    dabei gesehen!«
    »Es war nur ein Bild, kapiert?«, brummte Toller. »Und was macht es
    überhaupt für einen Unterschied? Ob Vorder- oder Rückseite, wir sind
    hier, und ich sehe keine Spur von Steak und Schinken!«
    Etwas grollte weiter oben. »Ich geworden bin Soldat, um zu sehen
    fremde Orte und kennen zu lernen erotische Leute«, sagte Karborund.
    Das provozierte nachdenkliches Schweigen. »Meinft du viel

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